Mittendrin statt nur dabei.

Über unseren Blog „Mitten im Geschehen“ könnt ihr täglich aktuelle Neuigkeiten aus unserem Kinderheim Angels Home for Children in Sri Lanka erfahren. Sowohl die Projektleiter Frank und Julia als auch die Freiwilligen berichten hier über ihre Arbeit mit den Mädchen, witzige Begebenheiten aus dem Alltag oder auch über Besonderheiten aus einem Leben in Sri Lanka. Mit unseren Blogeinträgen möchten wir euch kontinuierlich auf dem Laufenden halten und teilhaben lassen, was wir dank eurer Hilfe mit dem Dry Lands Project e.V. für die Kinder hier erreichen. Viel Spaß beim Lesen!

Frohe Ostern auch ohne Eiersuche

Mayomi hat mit dem Bastelset von ihren Paten einen schönen Osterstrauß gezaubert. Mayomi hat mit dem Bastelset von ihren Paten einen schönen Osterstrauß gezaubert.
Die glücklichen Sieger unseres Volleyball-Turniers.

Das Osterfest steht vor der Tür und auch wenn man hier in Sri Lanka nicht allzu viel über unseren Brauch des Eiersuchens und -bemalens weiß, so haben wir doch fast jedes Jahr diese Tradition aufrecht erhalten bzw. in die Feiertage mit einfließen lassen. Ansonsten ist Ostern hier eher ein streng katholisches Fest, wo die Menschen heute - am Karfreitag - pflichtbewusst zur Kirche gehen. In diesem Jahr ist jedoch alles etwas anders. Die katholische Messe wird am Nachmittag im Fernsehen übertragen und zumindest bei uns im Angels Home findet Ostern dieses Jahr ohne Eier statt. Zu wichtig und wertvoll sind Lebensmittel in diesen Tagen, sodass es schwer genug ist, zwischenzeitlich überhaupt Eier zu bekommen. Aber die Laune lassen wir uns deshalb natürlich nicht verderben und trotz bereits 2-wöchiger Ausgangssperre (ohne zwischenzeitliche Aufhebung) gehen uns die Ideen nicht aus, wie wir die Mädchen jeden Tag beschäftigen können. So gab es kürzlich zum Beispiel eine von den Mädchen selbst organisierte Schnipseljagd durch den Gartenl, wobei immerhin auch fleißig gesucht wurde - wenn auch keiner Eier. Außerdem hatten wir bereits ein Volleyball-Turnier mit insgesamt 10 Teams und 27 Spielen sowie ein 2-tägiges Match im Wikinger-Schach. Fast jeden Nachmittag darf eine Gruppe von 8 Mädchen mit Frank oder mir in den Pool hüpfen und sich von den momentan super heißen Temperaturen abkühlen. Mittlerweile stellen sich auch mehr und mehr Schwimmerfolge ein und einige Mädchen brauchen bereits keine Schwimmflügel mehr. 

Jeder von unserem Personal hat von uns einen solchen Ausweis bekommen.

 Sri Lanka ist noch immer sehr streng mit seinen Auflagen, um das Corona-Virus zu stoppen. Unser Distrikt (Puttalam) gehört zu den Risiko-Zonen, wo die Menschen bereits seit 2 Wochen ihre Häuser nicht verlassen dürfen. Es gibt Versuche, notwendige Lebensmittel an die Haushalte zu verteilen, aber das alles funktioniert nur sehr schleppend. Wir als Kinderheim haben nun zumindest für unsere Matrons, die nicht hier leben, die Erlaubnis bekommen, dass sie zur Arbeit kommen dürfen. Außerdem haben wir vom Jugendamt eine Sondergenehmigung für die Ausgangssperre erhalten, mit der wir im Notfall auch mal das Heim verlassen dürfen. Viele Menschen beginnen in diesen Tagen, ihre Gärten und Felder für den vermehrten Anbau von Obst und Gemüse zu nutzen. Einerseits muss man sich ja irgendwie beschäftigen und andererseits hat man so zumindest eine Notreserve an Lebensmitteln, auf die man zurückgreifen kann, wenn das mit den organisierten Auslieferungen der Regierung dann doch nicht so gut funktioniert. Auch wir haben uns nun einige Gemüsesamen organisiert und werden mal schauen, ob wir in den nächsten Tagen mit den Mädchen ein paar Extra-Einheiten Gartenarbeit einlegen können. Die Meute wird begeistert sein... ;-)

Gestern Abend gab es dann einen kurzen Schreck, als unsere 15-jährige Vishmini nach einem Tag mit leichtem Fieber auf einmal über Atembeschwerden und Druck auf dem Brustkorb klagte. Was macht man in so einer Situation? Erstmal isolieren und abwarten? Oder sofort ins Krankenhaus, auf die Gefahr hin, dass man sich dort noch mehr Viren einfängt und vielleicht auch noch zur Beobachtung dort bleiben muss? (In Sri Lanka muss dann bei Minderjährigen auch immer eine Aufsichtsperson mit im Krankenhaus bleiben, in unserem Fall also eine Angestellte.) Wir haben uns trotzdem fürs Krankenhaus entschieden: sicher ist sicher. Als wir nach 1,5 Stunden immer noch keine Rückmeldung hatten, dachten wir schon an das Szenario, dass jeden Moment das Gesundheitsamt und die Polizei bei uns auftauchen und uns allesamt in ein nahe gelegenes Quarantäne-Center schicken. Doch zum Glück kam unser Dreier-Grüppchen bestehend aus Fahrer, Matron und Kind kurze Zeit später zurück ins Angels Home mit der Diagnose Gastritis. Es war einfach nur voll im Krankenhaus und sie mussten lange warten - natürlich mit Atemschutzmaske und entsprechendem Abstand zu den anderen Patienten. Nach ausgiebigem Händewaschen und tiefem Durchatmen war die heile Angels-Home-Welt wieder in Ordnung - Gott sei Dank!

So, ihr Lieben, nun wünschen wir euch allen von Herzen ein paar schöne Osterfeiertage - wo und wie ihr sie auch immer verbringen werdet. Macht es euch gemütlich, versteckt ein paar Kleinigkeiten für eure Liebsten und erfreut euch an ihren Gesichten, wenn sie gefunden werden. Wir wünschen euch vor allem, dass ihr gesund bleibt und euren Humor nicht verliert! Deshalb möchten wir euch abschließend noch mit ein paar Fotos aus den letzten Tagen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Alles Liebe aus dem Angels Home,

Frank, Julia und Mädels. 

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Ein viel zu früher Abschied
Interview mit Julia zur Erziehung im Angels Home

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