Mittendrin statt nur dabei.

Über unseren Blog „Mitten im Geschehen“ könnt ihr täglich aktuelle Neuigkeiten aus unserem Kinderheim Angels Home for Children in Sri Lanka erfahren. Sowohl die Projektleiter Frank und Julia als auch die Freiwilligen berichten hier über ihre Arbeit mit den Mädchen, witzige Begebenheiten aus dem Alltag oder auch über Besonderheiten aus einem Leben in Sri Lanka. Mit unseren Blogeinträgen möchten wir euch kontinuierlich auf dem Laufenden halten und teilhaben lassen, was wir dank eurer Hilfe mit dem Dry Lands Project e.V. für die Kinder hier erreichen. Viel Spaß beim Lesen!

Ein viel zu früher Abschied

So viele liebe Mädchen, von denen ich mich verabschieden musste So viele liebe Mädchen, von denen ich mich verabschieden musste
Carrom, der absolute Freizeitfavorit!

Schon drei Wochen ist es jetzt her, dass ich das Angels Home leider ungeplant viel zu früh verlassen musste. Es ist mir nicht leicht gefallen, aber aufgrund der Corona-Krise habe ich diese schwere Entscheidung getroffen. Erst am Abend vor meiner Abreise habe ich den Flug gebucht, nachdem immer mehr Flüge gestrichen wurden und auch eine Schließung der srilankischen Grenzen nahe schien.Gerade in der letzten Woche, die ich im Angels Home war, sind mir die Kinder besonders ans Herz gewachsen. Ich habe immer mehr den Kontakt mit den Mädchen auch in meiner Freizeit gesucht, wenn ich eigentlich schon längst auf unserer gemütlichen Praktikantenterrasse hätte entspannen können. Stattdessen habe ich eine abendliche Runde Carrom oder die Bücherei mit den Mädchen vorgezogen. Manchmal habe ich auch mit ihnen abends singhalesische Fernsehserien geschaut, und auch ohne ein Wort zu verstehen, habe ich die Dramatik der Serie schnell erkannt. Bei der viel zu kitschig-aufwühlenden Musik, verbunden mit Tränen ohne Ende, konnte ich hin und wieder einen übertrieben gespielten Schluchzer meinerseits nicht zurückhalten und kassierte sofort böse Blicke :). 

Umso schwerer war es für mich, den Mädchen meine Entscheidung mitzuteilen. Ich hatte Angst davor, dass sie denken könnten, ich gehe, weil es mir nicht gefällt oder es mir keinen Spaß mit ihnen macht. Als es dann soweit war, konnte ich mir die Tränen nicht mehr verdrücken und war sehr berührt, als mehrere Mädchen, mit denen ich besonders viel Spaß hatte, auch anfingen zu weinen. Es war ein Tag, den ich so schnell nicht vergessen werde. Die Mädchen haben mir Abschiedskarten gemalt, mir ihre Armbänder zur Erinnerung an sie geschenkt und mir ein letztes Mal Blumen in die Haare gesteckt. Nachdem Frank mir dann plötzlich wenige Stunden vor meiner Abreise gesagt hatte, dass es Gerüchte gebe, der Flughafen von Colombo schließe an diesem Tag, fing der Stress an und ich musste in aller Eile zu Ende packen, essen und mich von den Mädchen verabschieden.

Vishmi und Thilini sind immer für einen Spaß zu haben.
Nervenkitzel am Flughafen

Am Flughafen musste ich dann 7 Stunden in der eisgekühlten Wartehalle sitzen und darauf hoffen, dass mein Flug nicht zu den 70% gehörte, die gecancelt wurden. Bis drei Stunden vor Abflug hatte ich außerdem keinen festen Sitzplatz und so blieb der Nervenkitzel bis zum Schluss. Es hat jedoch alles geklappt und ich bin traurig wegen des Abschiedes in Sri Lanka und übermüdet nach fast 30 Stunden in Deutschland angekommen.

Jetzt möchte ich mich nochmals bei Euch, liebe Julia und lieber Frank, bedanken für die einzigartige und tolle Zeit, die Ihr mir im Angels Home geboten habt. Ich habe viel gelernt, bin über den ein oder anderen Schatten gesprungen und habe die Zeit unglaublich genossen. Eure Arbeit ist sehr bemerkenswert und das Herzblut, das ihr in das Projekt hineinsteckt, inspiriert mich sehr. Die Mädchen können wirklich froh sein, Euch zu haben und dank Euch die Möglichkeit zu bekommen, eine schulische Bildung, aber noch wichtiger, ein schönes Zuhause mit Freunden zu haben. Ihr bietet ihnen sehr viel! Ich wünsche Euch viel Kraft und Ausdauer für die kommende Zeit in der Corona-Krise und bin in Gedanken noch immer bei Euch.

Achini und Sachini konnte ich bis zum Schluss nicht voneinander unterscheiden

Liebe Grüße aus Deutschland,

Johanna.

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Wir begrüßen das Buddhistische und Tamilische Neuj...
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