Mittendrin statt nur dabei.

Über unseren Blog „Mitten im Geschehen“ könnt ihr täglich aktuelle Neuigkeiten aus unserem Kinderheim Angels Home for Children in Sri Lanka erfahren. Sowohl die Projektleiter Frank und Julia als auch die Freiwilligen berichten hier über ihre Arbeit mit den Mädchen, witzige Begebenheiten aus dem Alltag oder auch über Besonderheiten aus einem Leben in Sri Lanka. Mit unseren Blogeinträgen möchten wir euch kontinuierlich auf dem Laufenden halten und teilhaben lassen, was wir dank eurer Hilfe mit dem Dry Lands Project e.V. für die Kinder hier erreichen. Viel Spaß beim Lesen!

Kindertag in Sri Lanka: Ein Tag voller Tanz, Spiele und Glück

Sie gleiten und drehen sich mit einer Eleganz Auf in den Tanz
Vorbereitungen laufen.

Anlässlich des Kindertags haben wir eine Einladung zu einem Fest am kommenden Samstag erhalten. Bei diesem Fest werden alle Kinderheime aus der Umgebung zusammenkommen, einschließlich der Jugenheime. Das verspricht eine aufregende Zeit zu werden!

Am Festtag erwarten uns Filme, Tanzvorführungen und viele weitere spannende Aktivitäten. Ich kann es kaum erwarten! Seit Mittwochnachmittag laufen bei uns zwei Songs in Dauerschleife. Da dies eine besondere Ausnahme ist, haben die Kinder zusätzliche Übungszeit. Ich bewundere ihre Geduld und ihre Fähigkeit, diese beiden Songs immer und immer wieder zu üben. Die Kinder sind offensichtlich begabt und haben den Tanz im Blut.

Am Mittwoch um 15 Uhr beginnen die Tanzproben, die bis spät in die Abendstunden dauern. Zwischendurch erledigen die Kinder ihre Hausaufgaben und spielen. Das darf natürlich nicht vernachlässigt werden. Am Donnerstag, ja, tatsächlich schon am Donnerstag, wählen sie die Kleider aus, die sie beim Fest tragen werden. Die älteren Mädchen tragen traditionelle Kleider, während die Jüngeren auswählen dürfen. Die Wahl der Kleider ist ein ernstes Thema, schließlich sind auch Jungs dabei!

Am Freitag werden die letzten Feinheiten an den Kleidern erledigt, es wird erneut geübt und die Generalprobe inklusive Frisuren findet statt. Samstag, um 5 Uhr morgens, erwachen wir und machen uns fertig. Um etwa 6:45 Uhr machen wir uns auf den Weg und nehmen den öffentlichen Bus. Die Kinder genießen die Morgensonne im Bus, schauen verträumt aus den Fenstern, während andere stehen und lachen. Der Bus rattert die Straße hinunter.

Happy Doppeldeckerfahrt.

Angekommen, besuchen wir zuerst ein Kino, und uns werden freundlicherweise Sitzplätze zugewiesen. Das Kino ist voll und es gibt ohnehin nicht genug Sitzplätze, daher nutze ich die Gelegenheit, die Umgebung zu erkunden. Etwa eine halbe Stunde später finde ich mich am Meer, aber finde nur einen Eingang, der von Fischern umgeben ist. Da traue ich mich nicht hineinzugehen und suche weiter nach einem anderen Zugang zum Strand. Eine Strandpromenade erstreckt sich mit zahlreichen Fischständen. Die Menschen lächeln mich oft an und winken freundlich, obwohl ich auch manchmal skeptisch von oben bis unten beobachtet werde. Schließlich darf ich den persönlichen Hauseingang einer Familie zum Strand nutzen. Einige Fischer angeln noch, viele entwirren ihre Netze. Ich genieße die wunderschöne Aussicht auf das Meer und mache mich auf den Rückweg. Gegenüber vom Kino gibt es eine Bäckerei, in der ich mir einen fantastischen Eiskaffee gönne und die anderen Kinder nach dem Kinobesuch abhole. 

Bootsfahrt

Nach dem Kino werden wir von einem alten, roten Doppeldeckerbus abgeholt. Dieser bringt uns zu einem Sportgelände, wo wir von Trommelmusik begleitet in Zweierreihen zur anderen Seite des Geländes geführt werden. Dann geht es los - eine Rede nach der anderen, dazwischen verschiedene Tanzvorführungen der Kinderheime. Unsere Mädchen sind natürlich die Besten! Es gibt auch eine Jungstruppe, die in Dschungelkleidung auftritt und wild tanzt. Es ist wirklich fantastisch. Ich bemerke, dass die Reden in Singhalesisch oft sehr, sehr lang sind. Vielleicht, weil die Sprache mehr Worte benötigt als die deutsche Sprache? Die Kinder werden ungeduldig, und Shalani fängt aus Langeweile an, mit ihren Schuhen zu spielen. Hinter uns wird eine Hüpfburg aufgebaut, und alle Kinder schauen statt zur Bühne nach hinten zu den Aufbauarbeiten. Ihre Augen leuchten. Die Tanztruppen verbringen die meiste Zeit hinten, machen sich fertig und schauen ab und zu hinaus, um die anderen Tanzgruppen zu beobachten. Unsere zweite Tanzvorführung wird kurzfristig abgesagt, da die Zeit knapp wird. Das ist schade, besonders nach all den langen Reden. Doch die Mädchen nehmen es erstaunlich gelassen hin. Die Reden enden mit der Verteilung von Sporturkunden, und unsere Mädchen gewinnen als Team den ersten Platz beim Staffellauf. Ich bin so stolz und die einzige, die laut jubelt! Jedes Kinderheim erhält Geschenke, und ich werde auf die Bühne geschickt, um das Geschenk entgegenzunehmen. Aufregend!

Und dann verschwinden die Kinder, um die Hüpfburg, Minigolf, Dosenwerfen, Ballwerfen und viele andere Spiele zu genießen. Sie rennen unter der prallen Sonne auf und ab, stehen Schlange und warten darauf, an der Reihe zu sein, dicht an dicht wie bei der Busfahrt gequetscht. Sie strahlen vor Freude. Wir feiern ausgelassen, tanzen wild herum, der Schweiß klebt überall, aber es ist egal. Viele Mädchen haben Geschwister in anderen Heimen, wie Sewmini, die ihrem Bruder die ganze Zeit hinterherrennt. Manchmal spazieren sie auch einfach hintereinander. Die beiden haben genau die gleichen Gesichtszüge, sehr aussagekräftig. Ein Tag voller Reden und ausgelassener Spielerei geht vorbei. Für unser leibliches Wohl ist selbstverständlich auch gesorgt. Wir nehmen den Bus nach Hause, essen zu Abend und fallen erschöpft ins Bett. Und glücklich. 


Ende gut, alles gut.
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