Mittendrin statt nur dabei.

Über unseren Blog „Mitten im Geschehen“ könnt ihr täglich aktuelle Neuigkeiten aus unserem Kinderheim Angels Home for Children in Sri Lanka erfahren. Sowohl die Projektleiter Frank und Julia als auch die Freiwilligen berichten hier über ihre Arbeit mit den Mädchen, witzige Begebenheiten aus dem Alltag oder auch über Besonderheiten aus einem Leben in Sri Lanka. Mit unseren Blogeinträgen möchten wir euch kontinuierlich auf dem Laufenden halten und teilhaben lassen, was wir dank eurer Hilfe mit dem Dry Lands Project e.V. für die Kinder hier erreichen. Viel Spaß beim Lesen!

Ein einfacher Geburtstagswunsch

Judith mit den Kindern, die für sie einen Sandkuchen vorbereitet haben. Judith mit den Kindern, die für sie einen Sandkuchen vorbereitet haben.
Judith mit Ihrem Sandkuchen.

Am 11. November steht im tschechischen Kalender der Name „Martin". Mit diesem Tag verbindet man eine sehr bekannte Legende. Der heilige Martin kommt jährlich auf einem Pferd ins Land geritten. Wenn das Pferd weiß ist, heißt es, dass es bald zu schneien beginnt. In Sri Lanka kennt dies sicherlich niemand. Ich muss auch nicht fragen, da schon allein die Vorstellung von Schnee für die Kinder unklar ist.

Bei uns im Angels Home droht bei tropischen 30˚C sicherlich kein Schneefall. Stattdessen feiert man hier am 11. November den Geburtstag der Haupterziehrin Judith!

Judith ist bei den Kindern besonders beliebt und hat sich über ganz viele Geburtstagskarten und Gratulationen gefreut. Auch das Happy-Birthday-Lied war bei ihr doppelt so laut wie gewöhnlich. Die Mädchen haben sogar eine kleine Überraschung in Form eines Sandkuchens vorbereitet.

Ich habe Judith anlässlich ihres Geburtstags um ein Interview über Ihre Wirkung im Angels Home gebeten und sie hat gerne zugestimmt. Viel Spaß beim Lesen:


Ich interviewe das Geburtstagskind.

Wie lange arbeiten Sie schon im Angels Home?

Judith: Ich habe am 1. April 2013 begonnen. Über die Stelle habe ich in der Zeitung gelesen und mich vorher telefonisch gemeldet. Nach dem Interview habe ich die Stelle der Assistenzerzieherin bekommen. Nach und nach habe ich alles kennen gelernt. Ich habe die Arbeit sofort gemocht, denn ich liebe Kinder.

Was mögen Sie an dieser Arbeit am meisten?

Judith: Ich mag, dass ich mit Kindern arbeiten kann, die es wirklich brauchen. Ich genieße es, meine Zeit mit den Kindern zu verbringen. Sie sind wie meine eigenen Kinder. Ich mag es, ihnen zu zeigen, wie man Sachen richtig macht, was gut und falsch ist. Ich versuche immer, alles mit den Augen der Kinder zu sehen.

Was mögen Sie nicht so viele an dieser Arbeit?

Judith: Manchmal ist es schwierig mit dem Jugendamt zu arbeiten. Das Amt haben Regeln oder Anforderungen, die ab und zu nicht logisch sind und wir sie nicht erfüllen können oder wollen. Die Kooperation mit den Eltern ist auch nicht immer einfach. Manche von ihnen verwechseln unseren Kinderheim mit einem Hostel.

Haben Sie auch Erfahrungen aus anderen Kinderheimen?

Judith: Habe ich nicht. Aber aufgrund der Infos, die uns einige unserer Mädchen geben, die aus anderen Kinderheimen weggelaufen sind, kann ich es mir ein bisschen vorstellen. Wir haben auch manchmal Treffen mit Personal, das in anderem Kinderheimen arbeitet.

Ich weiß, dass in manchen Kinderheimen die Kinder nicht genügend Essen haben, dass manchmal Toiletten direkt im Schlafzimmer sind oder dass die Priorität nicht auf der Bildung der Kinder, sondern auf dem Gewinnen von Geld für das Heim liegt.

Was würden Sie hier anders machen?

Judith: Ich würde vielleicht noch strenger zu den Mädchen sein. Sie müssen lernen, dass alles, was es hier gibt, etwas kostet und dass dahinter viel Arbeit steckt. Sie sollten bessere Noten in der Schule haben.

Was wünschen Sie sich für die Kinder?

Judith: Ich wünsche mir, dass sie alle eine gute Zukunft haben. Ich möchte einmal eines von unseren Mädchen als Bankberaterin oder Ärztin zufällig wiedersehen. Das wäre wirklich schön!

Vielen Dank für das Gespräch!

Judith: Sehr gerne.


Judith mit ihrer Gruppe 6 und einer großen Geburtstagskarte.

"My dream is to meet some of the girls working in a bank or as a doctor," wishes Judith for her birthday.

On the 11th of November in my country, the Czech Republic, St. Martins Day is celebrated. Martin comes on a horse. If the color of the horse is white, it begins to snow soon. This legend wouldn't work here in Sri Lanka as it is 30 Celsius and very soon the rainy season will be over. Hurray.

Also, on 11th November, it is the birthday of our Head Matron Judith. She is very popular among the children. They made birthday cards, and kept a small surprise for her. And, I thought it would be interesting to get an interview with Judith on her special day. So here it is:


Judith, How long have you been working in the Angels Home?

Judith: I came on 1st April 2013, after I saw an advertisement in the newspaper and responded to a position of Assistant Matron. Before this job I worked in a kindergarten.

Do you enjoy working here?

Judith: Yes, absolutely. I like to work with children, especially poor children. I like to teach them how to do good things, how to behave nicely and to appreciate things. I feel like their mother and try to look at things through their eyes.

What is the most challenging part of the job?

Judith: Sometimes it is difficult to work with the probation office. They have their own rules. Also, it is hard to reach them and they work slowly. Some parents are not easy, too, as they think that Angels Home is not a children's home, but a hostel.

Do you think that 61 girls are enough?

Judith: Yes, we don't have space for anymore.

Do you have any previous experience in a children's home ?

Judith: No, but some of the girls who live here have run away from another children's home. Also, we have meetings with staff from other children's homes, so I do know how it is there. The living conditions in those houses are not as good as here. The children there don't have so much food as here, they have even toilets inside of their sleeping rooms. Children have to work there in order to pay the children's home expenses, as a result they can not study as much as they can do here.

What would you do, if you could change something?

Judith: I would be stricter to the girls. They need to know that the things which they get here cost money and these things are not unlimited. But also we can't give them less because the probation office would say that we don't take care enough of our children.

What do you wish for your girls?

Judith: I wish that they are very good at school. And, my dream is to meet some of the girls surprisingly working in a bank or as a doctor later.

Thank you very much for your time, Judith!

Judith: My pleasure.


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Besuch von Freunden aus der Heimat
Prüfungszeit ist da!

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