Mittendrin statt nur dabei.

Über unseren Blog „Mitten im Geschehen“ könnt ihr täglich aktuelle Neuigkeiten aus unserem Kinderheim Angels Home for Children in Sri Lanka erfahren. Sowohl die Projektleiter Frank und Julia als auch die Freiwilligen berichten hier über ihre Arbeit mit den Mädchen, witzige Begebenheiten aus dem Alltag oder auch über Besonderheiten aus einem Leben in Sri Lanka. Mit unseren Blogeinträgen möchten wir euch kontinuierlich auf dem Laufenden halten und teilhaben lassen, was wir dank eurer Hilfe mit dem Dry Lands Project e.V. für die Kinder hier erreichen. Viel Spaß beim Lesen!

Auf der Jagd nach dem Nicht-Sichtbaren

Büffel

Sehr früh musste ich aufstehen. Tja, so ist es halt, wenn man eine Morgensafari bucht. Es geht zum Wilpattu Nationalpark. Ich habe mich mit meinem Jeep-Guide als Treffpunkt in Pahala Maragahawela verabredet. Ich konnte ihn nicht verfehlen, denn der Jeep ist riesengroß. Mein Guide heißt Hasun. Er war topmotiviert und passend für die Safari gekleidet. Am Nationalpark angekommen, musste er kurz das Organisatorische klären und war im Nu wieder bei mir. Eigentlich wollte ich die Tour mit Lia zusammen machen. Leider musste sie wieder zurück nach Deutschland kehren. Somit hatte ich die Tour alleine mit meinem Guide. Einerseits ist es ein komisches und unangenehmes Gefühl, alleine im Jeep zu touren. Andererseits konnte ich mich frei im Jeep bewegen, um die besten Bilder schießen zu können. Zudem war mein Guide äußerst zuvorkommend und hat meine individuellen Wünsche erfüllt. Durch das Eingangstor in den Park fuhren wir entlang der Schlange anderer Jeeps. Man konnte merken, wann etwas Besonderes kam, denn die Jeeps hielten an, damit die Touristen beobachten konnten. So wusste ich, wann etwas Besonderes zu sehen war. Nach einer kurzen Zeit gab es eine Verzweigung, und der Verkehr wurde ein bisschen weniger. Dadurch mussten wir genauer schauen, ob wir ein Tier sehen konnten. Hasun hatte Adleraugen und zeigte mir, wo sich die Tiere versteckt hatten. Er zeigte mir verschiedene Vogelarten, deren Namen ich schon wieder vergessen habe; Affen, Büffel, Füchse, etc. Ansonsten hätte ich die Tiere niemals gesehen. Hasun war stets in Alarmbereitschaft, wenn das Handy klingelte. Denn die Guides standen in engem Kontakt, sodass, wenn einer ein besonders Tier gesichtet hat, gleich die anderen informiert werden konnten. So war es auch bei uns der Fall. Denn es wurde ein Leopard in der Nähe gesichtet. Eigentlich ist es nicht üblich, Leoparden zu sehen. Es gibt Plakate, auf denen steht geschrieben: "Du siehst uns nicht, aber wir sehen dich." Deshalb trat Hasun auf die Pedale, und wir waren sofort bei den anderen. Der Leopard hatte sich im Gebüsch versteckt, und keiner konnte ihn sehen. Jeder Guide positionierte sich, und danach hieß es abwarten, ob wir ihn sehen würden. Das Warten hatte sich gelohnt, denn ich konnte ihn für ein paar Sekunden durch das Fernglas, das Hasun mir gab, sehen. Dann verschwand er schon wieder im Gebüsch. Nach einer kurzen Zeit gaben einige auf und fuhren weiter. Hasun war energisch und wollte den Leoparden in voller Pracht noch einmal sehen. Wir fuhren in Reichweite des Leoparden herum, beobachteten noch andere Tiere, machten eine Frühstückspause und genossen die Natur. Danach fuhren wir wieder in die Nähe des Leoparden und warteten auf ihn. Hasun und ich waren nicht die einzigen; ein paar Guides mit ihren Touristen hatten sich ebenfalls in Position gebracht. Dieses Warten zahlte sich schließlich aus. Wir sahen ihn in voller Pracht. Es schien fast so, als ob der Leopard uns Zeit gelassen hätte, ihn zu beobachten. Ich habe keine Fotos von dem Leoparden gemacht, um das Nicht-Sichtbare nicht sichtbar zu machen. Ihr müsst selbst auf die Jagd gehen, um das Nicht-Sichtbare zu sehen. Es ist ein atemberaubendes Gefühl. Nach vier Stunden endete die Tour, und Hasun brachte mich zur Bushaltestelle für den Nachhauseweg. Die Tour erwies sich als hervorragend, und ich würde sie weiterempfehlen. 

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