Mittendrin statt nur dabei.

Über unseren Blog „Mitten im Geschehen“ könnt ihr täglich aktuelle Neuigkeiten aus unserem Kinderheim Angels Home for Children in Sri Lanka erfahren. Sowohl die Projektleiter Frank und Julia als auch die Freiwilligen berichten hier über ihre Arbeit mit den Mädchen, witzige Begebenheiten aus dem Alltag oder auch über Besonderheiten aus einem Leben in Sri Lanka. Mit unseren Blogeinträgen möchten wir euch kontinuierlich auf dem Laufenden halten und teilhaben lassen, was wir dank eurer Hilfe mit dem Dry Lands Project e.V. für die Kinder hier erreichen. Viel Spaß beim Lesen!

Wo bin ich hier eigentlich gelandet?

Blick aus dem Kokosnussstand Kokosnussstand am Straßenrand
Mit dem Rad durch den Dschungel

Inzwischen kenne ich mich im Angels Home ganz gut aus. Ich finde meistens den richtigen Schlüssel zum gewünschten Schrank, habe ein grobe Ahnung, welches Kind in welchem Bett schläft und wo die Teller in der Küche hingehören.

Auch in der Nachbarschaft und im Ort war ich schon einige Male. Ich finde die Bank, den Markt und den Laden für allen möglichen Krimskrams, den man so braucht. Aber weiter als im Umkreis von drei Kilometern habe ich mich auf eigene Faust noch nicht vom Angels Home entfernt.
Natürlich möchte ich wissen, wo ich hier gelandet bin, was es in der „hood" so zu sehen gibt und wie weit man mit dem Rad – das beste Fortbewegungsmittel in Zeiten von „sorry, no petrol" – in ein paar Stunden kommt.

An meinem freien Tag habe ich mir also kurzerhand Julias Rad geschnappt, das sie mir netterweise überlassen hat – nochmal dankeschön dafür, liebe Julia – und bin los in Richtung Norden. 

Immer am Seeufer entlang

Immer an der Beach Road entlang, vorbei an Marawilas Beach, an Ständen mit frischen Bananen und Gemüse, Fischständen und großen und kleinen Häuschen.
Nach etwa drei Kilometern kommt man an den See Aanankalliya. Ich hatte gedacht, ich könnte mich ans Ufer setzen und eine Pause machen, aber irgendwie habe ich nicht den richtigen Spot gefunden. Jede Straße Richtung See endet in Privatgrundstücken.

Aber sehr schöne Gegend da. Das Wetter war auch sehr angenehm, die Sonne hatte sich hinter ein paar Wolken versteckt und nicht mehr so sehr vom Himmel gebrutzelt. Kurz kamen mir ein paar Exemplare in der Ferne etwas dunkel vor, aber jetzt war ich schon so weit gekommen. Also weiter, einmal rum um den See.

Als ich an dem Punkt meiner Tour angelangt war, der ungefähr am weitesten von Zuhause entfernt lag, etwa 9,5 Kilometer, wollte ich unbedingt eine Kokosnuss trinken und etwas Kleines essen. Beim Ausschauhalten nach einem Stand hat es ganz sachte angefangen zu regnen. Sehr passend tauchte die perfekte Möglichkeit für eine Pause mit Unterstand am linken Straßenrand auf und ich habe dort gemütlich eine Kokosnuss geschlürft.

Es regnet, es regnet ...


Währenddessen wurde aus dem Nieselregen ein kleiner Regenschauer, dann ein mittelschwerer Monsunniederschlag ... zumindest in meinen Augen. Frank meinte später, es hätte nur ein bisschen gefisselt, aber gut. Ich war mir zwischendurch nicht sicher, ob das Wellblechdach den Wassermengen standhalten würde und als es anfing, an allen möglichen Stellen durchs Dach zu tropfen, rückten die nette Frau, ihre fünf Kinder, die inzwischen von der Schule gekommen waren, und ich noch etwas zusammen. Aus der Straße wurde ein Fluss und der Himmel nicht heller. Eine gute halbe Stunde lang.

Da ich noch nicht so ganz einschätzen kann, wie lange ein Niederschlag in der Monsunzeit hier so dauert, habe ich mich, als der Regen ein bisschen nachließ und zum Entsetzen der Kokosnussstand-Familie, rausgewagt und bin heim geradelt. Zugegeben, ich bin ein klitzekleines büsschen nass geworden, aber bin ja nicht aus Zucker. Und das Fahrrad ist jetzt auch geputzt.

Ich freue mich schon auf die nächste Erkundungstour in meiner neuen Heimat.

Notiz an mich: Regencape einpacken!!

Bis bald
Eure Babett

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Lasst uns einen kühlen Kopf bewahren ...
Und schon heißt es Abschied nehmen
 

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