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Mittendrin statt nur dabei.
Über unseren Blog „Mitten im Geschehen“ könnt ihr täglich aktuelle Neuigkeiten aus unserem Kinderheim Angels Home for Children in Sri Lanka erfahren. Sowohl die Projektleiter Frank und Julia als auch die Freiwilligen berichten hier über ihre Arbeit mit den Mädchen, witzige Begebenheiten aus dem Alltag oder auch über Besonderheiten aus einem Leben in Sri Lanka. Mit unseren Blogeinträgen möchten wir euch kontinuierlich auf dem Laufenden halten und teilhaben lassen, was wir dank eurer Hilfe mit dem Dry Lands Project e.V. für die Kinder hier erreichen. Viel Spaß beim Lesen!
Nur Eine von Vielen
Sewmini genießt eine Englischeinheit mit mir allein.
Anne und Dinithi freuen sich über Aufmerksamkeit.
Ich bin als Einzelkind, in einem intakten Elternhaus aufgewachsen und hatte eine ziemlich glückliche Kindheit. Ich muss gestehen, als ich größer wurde, ging mir die ganze Aufmerksamkeit meiner Eltern ziemlich auf die Nerven. Immer waren die Augen nur auf mich gerichtet. Seitdem ich im Angels Home bin, frage ich mich, wie es eigentlich ist, nur eine von vielen zu sein und fast gar keine Aufmerksamkeit für sich allein zu haben. Mir ist schnell aufgefallen, dass sich die meisten Kinder anscheinend daran gewöhnt haben. Zu sehen, wie die Kinder sich freuen, wenn sie im Mittelpunkt stehen, hat mich eines Besseren belehrt. Eigentlich lernen die Kinder nicht so gerne, aber auf die Englischstunde in kleinen Gruppen (2 - 3 Kinder) freuen sie sich immer total. Das liegt vor allem daran, dass sie eine Stunde lang die uneingeschränkte Aufmerksamkeit haben. Ich habe in der Spielstunde zum Beispiel einmal mit Dinithi alleine Badminton gespielt und sie hat die ganze Stunde mit der Sonne um die Wette gestrahlt und war viel weniger zurückhaltend als sonst. Eine andere Spielstunde habe ich zusammen mit Theyaga gepuzzelt und auch sie hat sich gefreut wie ein Honigkuchenpferd. Sonst sehe ich sie nur beim Tanzen so glücklich. Bahgya ist eigentlich nicht so der Fan von Englischstunden, aber als ich mich mit ihr für eine Stunde allein hingesetzt habe, um zu lernen, hat sie mit Freuden Englisch gelernt. Ich könnte jetzt noch unzählige weitere Momente aufzählen, aber es ist mir jetzt erst richtig aufgefallen. Natürlich ist es auch super, so viele Schwestern zu haben - da wird es nie langweilig. Aber trotzdem freut sich jedes Mädchen, wenn es für eine kurze Zeit nicht mehr nur Eine von vielen ist. Ich werde in Zukunft versuchen, mir öfters mal 1 oder 2 Kinder zur Seite zu nehmen und ihnen meine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken.
Liebe Grüße,
eure Rika.
Über den Autor
Hallo, ich bin Rika und freue mich riesig darauf bald im Angels Home anzukommen und das Abenteuer zu beginnen. Zurzeit befinde ich mich noch in Quarantäne im Hotel, aber bei der derzeitigen Situation ist es ja schon ein Meilenstein, dass ich auf Sri Lanka bin und dafür bin ich unglaublich dankbar.
Vom Angels Home for Children habe ich über Arbeitskollegen meiner Mutter erfahren und war sofort begeistert. Ich stehe bereits seit fast einem Jahr mit Julia in Kontakt, leider sind immer wieder neue Corona Regeln dazwischengekommen und mein Visa-Antrag hat auch sehr lange gedauert, aber auf die besten Dinge im Leben muss man ja bekanntlich warten. Die Zeit des Wartens habe ich mir mit Arbeiten und Reisen vertrieben. Ich habe als Nanny und als Persönliche Assistenz einer Schwerbehinderten gearbeitet. Zwei Jobs die mir sehr viel Spaß gemacht haben und wo ich auch viele neue Eindrücke mitnehmen konnte. Außerdem hatte ich das Glück “ Volunteer and Travel “ in Tansania machen zu können und Deutschland etwas zu erkunden.
Nach meinem Abitur 2019, bin ich für ein freiwilliges soziales Jahr nach Südafrika gegangen. Dort habe ich in einer Grundschule in einem Township gearbeitet und jede Sekunde genossen. Meine Leidenschaft für die Arbeit mit Kindern und das Entdecken von neuen Ländern und Kulturen, habe ich bereits früh gefunden. Aufgewachsen bin ich als Einzelkind in einem ruhigen Stadtteil von Hamburg, wo fast nur Familien leben. Ich hatte das Glück, dass meine Eltern und ich immer viel gereist sind und ich mit 15 ein Jahr in Irland zur Schule gehen konnte. Mein erstes großes Abenteuer.
Meine ersten Nebenjobs hatte ich als Babysitterin und in einem Indoorspielplatz, später habe ich dann mehrere Praktika bei meiner Tante im Kindergarten gemacht. Ich finde Kinder leben in einer ganz besonderen Welt und bei der Arbeit mit Ihnen bekommt man nochmal Zugang zu dieser Welt. Eine Welt bunt wie ein Regenbogen, nicht langweilig, sondern jeden Tag voller neuer Abenteuer. Später möchte ich gerne etwas in Richtung Kindheitspädagogik oder Psychologie studieren. Wenn man mich nicht im Ausland oder bei der Arbeit findet, bin ich meistens sportlich oder mit meinem Hund unterwegs, am liebsten in der Natur. Meistens beim Wandern, Laufen oder Fahrradfahren, aber auch mal bei Yoga oder Akrobatik-Kursen. Mein ständiger Begleiter ist mein e-reader, wo ich am liebsten in Englische Liebesromane aus dem letzten Jahrhundert eintauche. Jane Austen ist auch gerade meine Quarantäne Begleiterin und mit dem Meeresrauschen im Ohr liest es sich noch schöner. Trotzdem kann ich es kaum erwarten, Jane Austen beiseite zu legen und Julia, Frank, Anna-Lena und die Mädels endlich kennenzulernen.
Liebe Grüße aus Sri Lanka,
