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Obwohl der 14. April bereits ein paar Wochen zurückliegt, wollte sich im Angels Home niemand die Feier zum buddhistischen Neujahr 2025 entgehen lassen und so wurde am 27. April, dem letzten Sonntag des Monats, ausgiebig gefeiert, mit vielen Spielen, leckerem Essen und jeder Menge guter Laune. Ein ganz besonderes Highlight war, dass auch die Eltern der Mädchen mitfeiern konnten. Darauf waren viele der Mädchen besonders stolz, denn gemeinsam mit der eigenen Familie zu lachen, zu tanzen und einen so schönen Tag zu verbringen, ist im Heim keine Selbstverständlichkeit. Doch man merkt auch, dass solche Tage nicht für alle Mädchen leicht sind. Während einige liebevoll von ihren Eltern besucht und mit kleinen Aufmerksamkeiten beschenkt werden, bleiben andere still zurück - weil sie keine Familie mehr haben oder der Weg ins Heim für ihre Angehörigen zu weit, zu teuer oder schlicht nicht möglich ist. Diese Seite des Festes führt mir einmal mehr vor Augen, wie unterschiedlich die Lebensgeschichten der Mädchen sind und wie wichtig es ist, ihnen gerade an solchen Tagen Geborgenheit und ein echtes Gemeinschaftsgefühl zu schenken. In einem stillen Moment nahm ich also ein paar der Mädchen beiseite und sagte zu ihnen:„Schaut mal – ihr seid nicht allein. Ihr habt hier eine große Gemeinschaft, wie eine Familie. So viele Mädchen, die füreinander da sind, sich gegenseitig stützen und stärken. Genau das macht meines erachtens eine echta Familie aus." Ich habe oft das Gefühl, die Mädchen immer wieder daran erinnern zu müssen, was sie eigentlich haben und wie gut es ihnen heute im Vergleich zu früher geht. Gleichzeitig merke ich dabei jedes Mal aufs Neue selbst, wie dankbar ich sein darf, in einer gesunden und behüteten Familie aufgewachsen zu sein. Diese Momente erinnern auch mich daran, wie gut es einem gehen kann und wie leicht man das im Alltag manchmal vergisst. Naja, aber jetzt zurück zum Wesentlichen: der Neujahrsfeier im Angels Home.
Die Feier begann damit, dass Frank und Dinesha die Flaggen am Mast emporzogen und wir gemeinsam die Nationalhymne sangen. Es folgte eine traditionelle Rauchzeremonie an einem Mast, der mit Palmenblättern und Blumen geschmückt war. Dabei hatten sich alle Mädchen besonders herausgeputzt und zeigten mir voller Stolz, wie man den Sari, das traditionelle singhalesische Gewand richtig trägt. Beim spaßigen Teil des Tages, den Spielen, war für jede Altersgruppe etwas dabei. Ob beim Luftballontanz, Tonkopfzerschlagen, Joghurtessen oder dem Wettessen von Creme-Buns. Alle Mädchen kamen auf ihre Kosten und konnten zeigen, was in ihnen steckt. Zum Schluss waren alle ziemlich erschöpft, denn unser Programm ließ wirklich keine Wünsche offen. Ein Höhepunkt durfte jedoch auf keinen Fall fehlen: die Preisverleihung, bei der die Stars von heute, die Prinzessinnen und besten Spielerinnen des Tages, gekürt wurden. Ihre Auszeichnungen bestanden aus selbstgebastelten Scherpen und einigen kleinen Geschenken, worüber sich alle sehr freuten. Es war schön zu sehen, dass ganz egal wo auf der Welt Kinder überall gleich sind: voller Energie, Begeisterung und mit ganzem Herzen dabei. Für mich persönlich war es eine große Freude, diesen Tag miterleben zu dürfen und dabei noch ein Stück tiefer in die singhalesische Kultur einzutauchen. Hoffentlich konnte ich auch euch in dieser Woche wieder einen kleinen Einblick in das Leben und den Alltag hier geben. Bis ganz bald!
Eure
Nina