Mittendrin statt nur dabei.

Über unseren Blog „Mitten im Geschehen“ könnt ihr täglich aktuelle Neuigkeiten aus unserem Kinderheim Angels Home for Children in Sri Lanka erfahren. Sowohl die Projektleiter Frank und Julia als auch die Freiwilligen berichten hier über ihre Arbeit mit den Mädchen, witzige Begebenheiten aus dem Alltag oder auch über Besonderheiten aus einem Leben in Sri Lanka. Mit unseren Blogeinträgen möchten wir euch kontinuierlich auf dem Laufenden halten und teilhaben lassen, was wir dank eurer Hilfe mit dem Dry Lands Project e.V. für die Kinder hier erreichen. Viel Spaß beim Lesen!

Die Jogging-Gruppe aus dem Angels Home

Unsere Jogging-Gruppe vom letzten Samstag Unsere Jogging-Gruppe vom letzten Samstag
Sieben Paar Turnschuhe sind bereit.

Wer mich kennt, der weiß auch, dass ich leidenschaftliche Läuferin bin. Zumindest phasenweise, wenn mein innerer Schweinehund nicht so groß ist, dass er mich zu wochenlangem Faulenzen überredet. Das passiert zum Glück nicht ganz so oft. Meistens schaffe ich es, wenigstens ein- oder zweimal pro Woche meine 5-6 Kilometer zu laufen. An solchen Tagen heißt es früh aufstehen, denn sehr viel später als 6 Uhr am Morgen sollte man schon fast nicht mehr loslaufen, weil es für meinen Geschmack sonst einfach viel zu heiß wird. Oft sehe ich bei meiner Rückkehr unsere Mädels, wie sie sich gerade auf den Weg zur Schule machen. Dann ist das Getuschel immer groß, wenn ich da so völlig durchgeschwitzt und im Eimer an ihnen vorbeikomme. 

Vor Kurzem fragte mich schließlich Kumari, ob sie nicht mal wieder mit mir laufen könne. Vor einiger Zeit haben wir das immer mal gemacht und früher bin ich auch oft mit ihrer großen Schwester Nadisha (die mittlerweile unsere Köchin ist) und anderen sportbegeisterten Mädels gelaufen. Also warum nicht? Es dauerte nicht lange, da schlossen sich immer mehr Mädels an und mittlerweile sind wir schon dreimal am Samstagmorgen mit einer größeren Gruppe von ca. 6-7 Mädels joggen gegangen. Trotz des frühen Aufstehens (Normalerweise kann an Samstagen im Angels Home bis 6.30 Uhr geschlafen werden.) finden die Mädchen Spaß an der körperlichen Betätigung am Morgen - Aufwärmen und Dehnen nach dem Lauf inklusive. An der Küstenstraße, die wir entlang laufen, sind wir eine kleine Sensation, wenn die Fischer und ihre Familien früh am Morgen aus ihren Häusern kriechen. Vermutlich hören wir uns an wie eine kleine Horde Elefanten - die Hunde sind jedenfalls nicht so freundlich mit uns und oft müssen wir uns hier und da gegen einen besonders hartnäckigen Kläffer verteidigen.

Ein Skorpion am frühen Morgen auf der Straße.

Am vergangenen Samstag hat sich sogar unsere Lisi aufgerafft, mit uns eine morgendliche Runde zu laufen. Außerdem waren Kumari, Bahgya, Sachini, Malshani und Sandiya mit von der Partie und wie ihr sehen könnt, gab es vor dem Start noch ein kleines Fotoshooting mit den motivierten Läuferinnen. In der Nacht zuvor hatte es das erste Mal seit 3 Monaten wieder geregnet und so hatten wir bei unserem Aufwärmtraining überraschenden Besuch von einem weniger beliebten Zeitgenossen. Als ich ihm mit meinem Handy ein wenig zu nah kam, zeigte er mir gleich drohend seinen Stachel und wie es sich gehört, zog ich mich lieber dezent zurück.

Ich versprach den Mädels schon seit dem ersten Lauf, dass wir alle gemeinsam im Meer baden gehen, sobald sie es das erste Mal schaffen, die komplette Strecke ohne Stehenbleiben oder Gehen hinter sich zu bringen. Natürlich ist es nicht einfach für sie, eine knappe Dreiviertelstunde die Klappe zu halten und nicht zu kichern, um somit das lästige Seitenstechen zu verhindern. Doch siehe da - am letzten Samstag war es soweit. Alle haben durchgehalten und es waren nur noch wenige Meter bis zu unserem Strandabschnitt. Ich war so stolz auf die Mädels und rief ihnen zu: "Very good, girls! Now you can give full speed again!" Sollte heißen, dass wir das letzte Stück noch einmal so schnell rennen wie wir können. Und wer so ein tolles Kommando gibt, muss natürlich auch mitziehen. Also nochmal ordentlich an Geschwindigkeit zugelegt, der Strand war schon zum Greifen nahe, und aaaaaaaarrrrrrghhhhhh... Was war denn das??? Stolpern, Straucheln, Gleichgewicht verlieren und RUMMS, einmal schön auf die Straße gekracht! Super! Da lag ich nun, musste mich erstmal sortieren und sofort kamen die Mädels hinter mir, um mich hochzuziehen. Da merkte ich auch direkt den stechenden Schmerz in meinem Knöchel auf der einen Seite und sah das vom Knie herunterlaufende Blut auf der anderen Seite. Also einmal das voll Programm. Trotzdem haben wir uns den Badespaß im Meer nicht nehmen lassen, denn Salzwasser wirkt ja auch gut desinfizierend. Also einmal ins Wasser und dann nach Hause gehumpelt.

Knie und Knöchel zwei Tage nach meinem Sturz

Nun schone ich den Knöchel schon seit Tagen und so langsam wird es besser. Wer aber jetzt denkt, dass wir am kommenden Samstag das wöchentliche Training deshalb ausfallen lassen, der irrt sich gewaltig. Ich werde die Mädels einfach schön gemütlich auf dem Fahrrad begleiten und sie ordentlich anfeuern!

In diesem Sinne; Sport frei und liebe Grüße aus dem Angels Home!

Julia 

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Kreativität ohne Grenzen
Sonnenuntergänge und Kokosnüsse

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