Die Frage ist eigentlich, wer kümmert sich hier um wen?

„Eka, deka, tuna…" wiederhole ich, ob das wohl richtig war?

Ich sitze draußen im Garten, links und rechts umgeben von den Angels. Alle gucken mich mit großen Augen an. Die ersten Wörter auf Sinhala werden mir bereits beigebracht, was für große Lacher beider Seiten sorgt. Meine Haare werden gerade von Maheshika geflochten, wie bisher jeden Tag seit ich hier bin. Meine persönliche Friseurin zaubert nämlich wunderschöne Flechtfrisuren. 

Ich spüre wie zwei kleine Hände versuchen mich zu kitzeln, Anne! Sie legt es immer besonders darauf an mich zum Lachen zu bringen. „Jojo" nennt sie mich dabei liebevoll.

Zufrieden guck ich mich um. Fünf Tage erst bin ich hier aber fühle mich schon herzlich in die Gemeinschaft aufgenommen. Die Mädels haben mich seit der ersten Begegnung wortwörtlich mit offenen Armen empfangen und kümmern sich seither gut um mich. Ihre offene und natürlich neugierige Art macht es mir leicht mich wohlzufühlen und die kleinen Angels sofort in mein Herz zu schließen. 

Die anfängliche Verzweiflung wegen der vielen Namen lässt langsam aber stetig nach. Mittlerweile haben die meisten Gesichter auch einen passenden Namen. Auch die ersten Tränen, die ich mir anfänglich wegen des scharfen Essens verdrücken musste, sind schon fast vergessen.

Ich fühle mich pudelwohl.

Jetzt fängt die Ferienzeit für die kleinen Engel an. Ich bin gespannt darauf, alle näher kennenzulernen… Dafür habe ich mir schon die ein oder andere witzige Idee ausgedacht, damit auch ja niemanden langweilig wird. Naja, und falls doch mal Einfallslosigkeit herrschen sollte, kenne ich mittlerweile einen geheimen Trick. Denn wenn ich eins gelernt habe in der kurzen Zeit hier: Musik an und alle Mädchen tanzen pausenlos! Jetzt sitze ich noch auf der Zuschauerbank und bewundere ihr Taktgefühl. Ob ich das irgendwann auch so gut hinbekomme?

Wir werden es sehen,

bis dahin,

Johanna.