Mittendrin statt nur dabei.

Über unseren Blog „Mitten im Geschehen“ könnt ihr täglich aktuelle Neuigkeiten aus unserem Kinderheim Angels Home for Children in Sri Lanka erfahren. Sowohl die Projektleiter Frank und Julia als auch die Freiwilligen berichten hier über ihre Arbeit mit den Mädchen, witzige Begebenheiten aus dem Alltag oder auch über Besonderheiten aus einem Leben in Sri Lanka. Mit unseren Blogeinträgen möchten wir euch kontinuierlich auf dem Laufenden halten und teilhaben lassen, was wir dank eurer Hilfe mit dem Dry Lands Project e.V. für die Kinder hier erreichen. Viel Spaß beim Lesen!

Dreadlocks im Paradies

Paradisische Aussichten Paradisische Aussichten
Jedes der Mädchen möchte die Dreads mal anfassen

 Dreadlocks sind für die Mädchen im Angels Home etwas ganz neues, diese Art von Frisur kennen sie nur von Bob Marley, deswegen wurden meine Haare und ich direkt von Anfang an bestaunt, frisiert und bewertet. Manche der Kinder lieben sie, hätten selbst gerne Dreads, andere finden die Frisur einfach nur interessant und wieder anderen gefällt es überhaupt nicht. Sobald die Haare einmal offen sind, gibt es kein Zurück mehr. 120 kleine Kinderhände versuchen Zöpfe zu flechten und stellen allerlei Fragen.

Da meine Haare super lang, dick und schwer sind habe ich diese fast immer zu einem Knoten zusammengebunden und trage einen Turban, alles andere wäre bei der Hitze auf Sri Lanka nicht zu ertragen. Das macht die Mädchen noch viel interessierter, sie fragen ständig ob ich meine Haare nicht bitte öffnen und zeigen könne. Die Erfahrung, dass gleich so viele Menschen auf einmal Fragen zu meinen Haaren haben, sie sehen und fühlen wollen ist auch für mich ganz neu. Zuhause in Deutschland, vor allem in Freiburg ist das mittlerweile etwas völlig normales, kaum einer schaut mich dort noch überrascht an. Hier und da haben auch die Leute in der Heimat Fragen, zum Beispiel wie ich meine Haare waschen, pflegen oder öffnen kann.

Ich hab meine Dreads schon seit über vier Jahren, mittlerweile haben sie schon eine Länge bis zu den Oberschenkeln erreicht. Waschen kann ich sie ganz normal, wie jeder andere Mensch auch, dauert eben nur seine Zeit. Noch viel länger dauert aber das trocknen, an kalten Wintertagen brauchen sie schon mal zwei bis drei Tage um komplett durch zu trocknen, hier auf Sri Lanka ist das Dank des Klimas aber überhaupt kein Problem. Öffnen kann ich sie nicht so einfach wieder, ich muss meine Haare abschneiden, wenn ich mich von meinen Dreads trennen möchte.
Da viele Menschen denken, diese Art von Frisur wäre ein Zeichen von zu wenig Pflege und Chaos möchte ich diese Vorurteile nun vom Tisch räumen. Meine Haare brauchen heute mehr Pflege als sie noch vor 5 Jahren gebraucht haben. Die Ansätze und Längen müssen regelmäßig nachgehäkelt und wieder verfilzt werden, ansonsten würden die nämlich wild vor sich hin filzen wie sie wollen und ich denke ich kann im Namen aller Dreadheads sprechen, dass das keiner von uns möchte oder schön findet. 

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Ein neues Kunstwerk schmückt unsere Wände
Hinter verschlossenen Toren

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