Kulinarischer Restaurantbesuch in Sri Lanka

Curry mit Reis

Lokal Essengehen in Sri Lanka ist definitiv ein Thema, dem man einen eigenen Blogeintrag widmen muss, da es einfach ein Kapitel für sich ist. Inzwischen hatte ich schon die Gelegenheit, einige kulinarische Erfahrungen zu sammeln, sowohl beim gemeinsamen Essen mit anderen als auch alleine. Jedes Mal war es aufs Neue spannend, manchmal chaotisch und oft überraschend, aber immer ein echtes Erlebnis. Die Singhalesen sind, wie Frank es treffend ausdrückte, ein bisschen wie Kinder – es macht einfach Spaß, ihnen zuzusehen. Auf der einen Seite bestellen sie immer das Gleiche: meist Mixed Rice, doch falls es mal etwas ausgefallener sein soll, soetwas wie Seafood Rice und das in riesigen Mengen. Diese werden dann oft brüderlich miteinander geteilt, was in Sri Lanka eine völlig normale Art des Essens ist. Mehrere Personen essen gerne von einem einzigen Teller und beim gemeinsamen Mahl scheuen sie sich nicht, sich gegenseitig das Essen direkt vom Teller zu nehmen – völlig ohne Hemmungen. Das Teilen spielt hier eine entscheidende Rolle. Es wird nicht gleichzeitig gegessen, sondern der Moment, in dem jeder sein Gericht bekommt, ist entscheidend. Was für mich anfangs ungewohnt war, ist der Aspekt des Teilens. Das hat schon etwas sehr anderes im Vergleich zu Deutschland, wo jeder seinen eigenen Teller bekommt.

Königskokosnuss

Die Singhalesen vergessen das Essen übrigens gerne mal, eine Erfahrung, die ich kürzlich mit Frank und Dinesha gemacht habe. Wir saßen in einem Lokal in Marawila, wo gerade mal zwei Tische besetzt waren, wir hatten also das ganze Lokal für uns. Trotzdem kam eine Portion Nudeln einfach nicht. Und das, obwohl wir quasi die einzigen Gäste waren! Es war schon fast kurios, wie das „Vergessenwerden" in einer so leeren Umgebung passieren konnte. Man muss einfach alles, mit ein bisschen Humor nehmen. Zudem ist die Karte hier oft überladen mit tausenden von Gerichten, aus denen man wählen kann – zumindest sieht es so aus. In Wirklichkeit gibt es jedoch nur eine begrenzte Auswahl und es kann durchaus vorkommen, dass man sich mehrere Gerichte im Hinterkopf behalten muss, bevor der Kellner die Bestellung aufnimmt. Die verrücktesten Gerichte findet man hier ohnehin selten, aber eines ist sicher: Mixed Rice gibt es immer und das schmeckt auch immer egal an welcher Ecke. Last but not least: Wie steht man hier eigentlich zum Thema Alkohol? Alkohol wird in Sri Lanka eher zurückhaltend konsumiert, meist in Maßen, was, wenn wir ehrlich sind, auch die gesündere Variante ist. Viel beliebter sind hier süße Softdrinks wie eine eiskalte Cola oder ein Sprit. Je süßer, desto besser! Besondere Getränke oder Alkohol bringt man sich, wenn gewünscht, oft einfach selbst mit. Falls es dann doch mal ein kühles Bier sein darf.