Mittendrin statt nur dabei.

Über unseren Blog „Mitten im Geschehen“ könnt ihr täglich aktuelle Neuigkeiten aus unserem Kinderheim Angels Home for Children in Sri Lanka erfahren. Sowohl die Projektleiter Frank und Julia als auch die Freiwilligen berichten hier über ihre Arbeit mit den Mädchen, witzige Begebenheiten aus dem Alltag oder auch über Besonderheiten aus einem Leben in Sri Lanka. Mit unseren Blogeinträgen möchten wir euch kontinuierlich auf dem Laufenden halten und teilhaben lassen, was wir dank eurer Hilfe mit dem Dry Lands Project e.V. für die Kinder hier erreichen. Viel Spaß beim Lesen!

Ja, hier ist Corona mittlerweile auch Thema

Wir haben hier ja zum Glück keine Corona-Infizierten Sonnenuntergang und Palmen gehen immer
Und das ist ein Bild meines letzten Ausfluges

Als ich Anfang Februar nach Sri Lanka aufbrach, waren Familienangehörige und Freunde gleichermaßen besorgt. Kommentare wie „Sri Lanka, das ist doch auch in Asien, oder? Das ist ja voll nah an China…" und „Boah hast du keine Angst, dass du in so `nem dritte Welt Land ins Krankenhaus musst?" waren noch welche der netteren Art. Meine Oma war sogar so panisch, dass sie versucht hat, mir die Reise schlicht und einfach zu verbieten. Als ich ihr sagte, dass ich wie geplant am nächsten Tag fliegen würde, legte sie einfach auf. (Wir haben uns dann am nächsten Tag wieder vertragen.) Ich selbst hatte mir eigentlich gar nicht so viele Sorgen gemacht, sondern die Ansicht vertreten, dass es sowohl in Deutschland als auch in Sri Lanka unwahrscheinlich ist, sich anzustecken. Aber ich muss zugeben, dass die Stimmung an den Flughäfen so seltsam angespannt, ja fast bedrohlich war, dass sogar ich ein bisschen Schiss gekriegt und mir alle zehn Minuten die Hände desinfiziert habe.  

Hier angekommen ist die Corona-Panik dann schnell in den Hintergrund gerückt. Erst als ich in den sozialen Netzwerken diese ganzen Corona- und Hamster-Witze sah, habe ich angefangen mich wieder aktiv damit zu beschäftigen. Und war verwundert, wie sich die ganze Sache entwickelt hatte: Dass es nämlich coronamäßig gerade gefährlicher ist, sich in Köln aufzuhalten als in Marawila. Sri Lanka hat seit dem 3. Februar bis heute einen einzigen bestätigten Fall, während es in Deutschland quasi täglich mehr werden. (Ich möchte an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass es Gerüchte gibt, nach denen die Meldung von Corona-Fällen von der hiesigen Regierung nicht besonders ernst genommen wird. Auf der anderen Seite leuchtet es mir persönlich auch ein, dass es hier nicht so viele Fälle gibt, weil es für die Viren einfach zu heiß ist. Seit ich hier bin, ist die Temperatur noch nicht unter 26 Grad gesunken.

 Madushani mit einem Huhn.

Wie dem auch sei, bis Dienstag Mittag hatten wir hier unsere Ruhe vor Corona. Dann kamen älteren Mädchen aus der Schule und „wussten Bescheid". Wir konnten zwar immer noch nicht genau herausfinden, in welcher Form das Virus in der Schule Thema war (gab es eine öffentliche Aufklärung darüber? Hat ein Kind die Nachrichten gesehen und die heißen News mit allen seinen Freunden geteilt?) aber offensichtlich war es Thema. Denn an diesem Nachmittag hörte man im Angels Home ständig, mal geflüstert, mal gerufen das Wort Corona. Die meisten schienen die ganze Sache eh eher lustig zu finden, trotzdem sprachen wir später mit den älteren Mädchen darüber, um zu verhindern, dass sich jemand ernsthafte Sorgen macht. Am nächsten Abend machten wir uns dann plötzlich selbst ernsthafte Sorgen: Innerhalb kürzester Zeit klagten drei Mädels über Fieber und Abgeschlagenheit. Wir verteilten Medizin und Gute-Besserungswünsche und versuchten, die Corona-Sprüche der anderen Mädels im Keim zu ersticken beziehungsweise cool darauf zu reagieren. Ich muss gestehen, innerlich war ich nicht cool. Und habe in dieser Nacht auch nicht besonders viel geschlafen. Umso größer war die Erleichterung, als die drei Kranken am nächsten Morgen wieder quietschfidel durch den Flur hüpften! Sie sind dann auch ganz normal zur Schule gegangen und nach wie vor fit wie kleine Turnschule. Das ist unsere Corona Geschichte. In diesem Sinne macht euch nicht verrückt und genießt das Wochenende! 

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Sonnenuntergänge und Kokosnüsse
Ein Gottesdienst wie ein Volksfest

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