Mittendrin statt nur dabei.

Über unseren Blog „Mitten im Geschehen“ könnt ihr täglich aktuelle Neuigkeiten aus unserem Kinderheim Angels Home for Children in Sri Lanka erfahren. Sowohl die Projektleiter Frank und Julia als auch die Freiwilligen berichten hier über ihre Arbeit mit den Mädchen, witzige Begebenheiten aus dem Alltag oder auch über Besonderheiten aus einem Leben in Sri Lanka. Mit unseren Blogeinträgen möchten wir euch kontinuierlich auf dem Laufenden halten und teilhaben lassen, was wir dank eurer Hilfe mit dem Dry Lands Project e.V. für die Kinder hier erreichen. Viel Spaß beim Lesen!

Drylands wortwörtlich

Bei diesen Bildern kann man nicht wegschauen! Bei diesen Bildern kann man nicht wegschauen!

Auch in Sri Lanka kommt man in diesen Tagen nicht um die zahlreiche Berichterstattung rund um die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands herum. Täglich erreichen uns neue Bilder, tragische Einzelschicksale und vage Prognosen über die langfristigen Folgen der starken Überschwemmungen. Viele Menschen haben ihr gesamten Hab und Gut verloren und stehen jetzt vor dem Nichts. Und wie immer bei solchen Naturkatastrophen fühlt man sich erschüttert und machtlos, aber gleichzeitig auch wachgerüttelt von der Macht unserer Umwelt, der wir kontinuierlich viel zu viel zumuten und die uns zwischendurch wohl einfach mal zeigen muss, wer am Ende am längeren Hebel sitzt. 

Eingangsbereich des Wohnhauses von Familie Meyer

Wir haben lange darüber nachgedacht, ob wir als deutscher Verein, der sich der Kinderhilfe in Sri Lanka verpflichtet hat, etwas tun können und sollten. Doch letztendlich spielt es keine Rolle, wer wir sind, was wir normalerweise machen oder was von uns erwartet wird. In dieser Situation sollte einfach Jeder tun, was er kann, um den zahlreichen Betroffenen in irgendeiner Form zu helfen. Wenn der Projektgründer dann auch noch aus NRW stammt und der Vereinsname förmlich impliziert, dass man irgendwelche Länder trockenlegt, denkt man nicht mehr lange darüber nach. 

Eine anonyme Spende an die großen Hilfsprojekte, die derzeit vor Ort im Einsatz sind, kam für uns nicht infrage, denn wie immer wollen wir schnelle und unbürokratische Hilfeleistung unterstützen. Unser guter Freund und langjähriger Patenpapa Hans-Werner van Heesch aus Koblenz hat mal eben fast den ganzen Fuhrpark seiner Spedition für die Hochwasserhilfe zur Verfügung gestellt und berichtet schon seit Tagen bei Facebook über die Einsätze seiner Söhne und zahlreicher freiwilliger Helfer. Als wir so von Familie Meyer als Altenahr erfuhren, deren Haus von den Wassermassen besonders hart getroffen wurde, stand für uns schnell fest, dass es nun an der Zeit ist, etwas zurückzugeben. In einem Bericht schreibt uns Hänschen folgendes:

"Die Familie war zum Zeitpunkt der Flut zu Hause und konnte sich Gott sei Dank auf den Dachboden retten. Das Haus wurde jedoch so schwer getroffen, dass der Schlamm und das Wasser bis in die 2.Etage drangen. Beschädigt wurde auch der Tank der Heizung und das Heizöl verteilte sich im gesamten Haus. Wände und Böden wurden durchtränkt und wurden inzwischen für ein Gutachten teilweise freigelegt. Der Geruch im Haus ist entsprechend. In einigen Tagen wird ein Sachverständiger prüfen, ob das Haus erhalten werden kann.

Die Zukunft der jungen Familie ist somit extrem gefährdet, auch finanziell. Der Kredit für das Haus muss getilgt werden, egal ob das Haus genutzt werden kann oder abgerissen werden muss. Hinzu kommen Kosten für die eventl. zukünftige Wohnung. Vorläufig wurde der Familie ein älteres Haus kostenlos zur Verfügung gestellt. Nur, wie lange die Nutzung möglich ist steht in den Sternen.

Die Familie hat wirklich alles verloren. Kleidung, Spielsachen für die Kinder, der PKW ist Totalschaden, alle Elektrogeräte usw... Die Liste ist leider unendlich lang, wenn man sich in seinen eigenen 4 Wänden umschaut und vergleicht. Strom kommt aus dem Notstromaggregat, Wasser aus dem Wassertank. Das wird sich wahrscheinlich auch in den nächsten Wochen nicht ändern. Essen ? Man geht an zentrale Stellen und wird dort versorgt.

Neben der wahrscheinlichen Entkernung müssen alle Elektroleitungen komplett erneuert werden. Es werden also in der Zukunft auch zahlreiche Handwerker benötigt, die anpacken können. Am besten kostenneutral für die Familie, da die laufenden Kosten weiterlaufen.

Blick aus dem Wohnzimmer in den Garten
So sah das Treppenhaus einen Tag nach der Flut aus.
Mama Simone mit ihren 2 Söhnen John und Jack
Auch das Auto der Familie ist Totalschaden.

Meine Söhne und einige Mitarbeiter waren bereits selbst dort helfen und versuchen die Familie zu unterstützen, wo es geht. Es ist jedoch unglaublich viel Arbeit und nur mit weiterer Unterstützung zu schaffen.

Die beigefügten Bilder sollen zumindest ein wenig die Situation aufzeigen, die vorzufinden ist. Ich glaube es für alle nachvollziehbar, wenn die Betroffenen am Tag nach der Flut andere Dinge im Kopf hatten, als Fotos von allen Schäden zu machen."

Wir haben uns spontan dazu entschieden, die Eltern Simone und Sascha sowie ihre kleinen Söhne John (5 Jahre) und Jack (genau heute 2 Jahre alt - Happy Birthday, kleiner Mann!) mit einer Sofortspende in Höhe von 2.500 Euro zu unterstützen. Verglichen mit den Schäden am und im Haus sowie mit den langfristigen finanziellen Hürden für die Familie ist das sicher nur ein kleiner Lichtblick. Trotzdem freuen wir uns, hier einen Beitrag zu leisten!

Gerne würden wir zusätzlich zu dieser Direkthilfe noch eine Kinder-Einrichtung im betroffenen Gebiet unterstützen, also z.B. ein Kinderheim oder eine Tagesstätte etc. Hierfür möchten wir im Zusammenhang mit der aktuell laufenden Haribo-Aktion für jeden Code, der für Dry Lands Project e.V. eingelöst wird, einen weiteren Euro spenden. Also lohnt sich das Haribo-Essen und Mitmachen nun noch mehr! 

Wir wünschen Familie Meyer und auch allen anderen betroffenen Menschen in den überfluteten Gebieten von Herzen viel Kraft, Geduld, Zusammenhalt und Optimismus!

Hoffnungsvolle Grüße,

Frank, Julia und das ganze Team.

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Du bist zu alt, weg mit dir!
Wer tanzt hier eigentlich am besten ?
 

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