Madushani Upekshika

Madushani Upekshika kommt aus Wennappuwa und ist zum Zeitpunkt ihrer Aufnahme am 01.04.2015 ungefähr sechs Jahre alt. Leider existiert keine Geburtsurkunde, weshalb man sich noch uneinig über das tatsächliche Alter der Kleinen ist. Sie wurde buddhistisch erzogen und besuchte vorher noch keine Schule oder einen Kindergarten, da sie zu Hause täglich auf ihre dreijährige Schwester aufpassen musste, während ihre Mutter den ganzen Tag zum Betteln unterwegs war. Gelegentlich hat sie die beiden kleinen Kinder auch mit auf die Straße genommen. Über Madushanis Vater ist bisher nichts bekannt und ihre Mutter konnte sich unter anderem aufgrund ihres Alkoholproblems nicht angemessen um die Kleine kümmern, weshalb das Jugendamt sich dazu entschied, sie in ein Heim zu bringen.

Für ein sechsjähriges Mädchen verhält sich Madushani noch recht unkoordiniert und macht zumeist eher ruckartige als bedachte Bewegungen, was jedoch aufgrund ihres geringen Körpergewichts und ihrer Größe von gerade einmal 1,03 m sehr niedlich wirkt, sodass man sie am liebsten den ganzen Tag mit sich herumtragen möchte. Das Getragen-Werden genießt sie in vollen Zügen, da die älteren Mädchen und vor allem Charitha, die nun für Madushani verantwortlich ist, ihr einen möglichst guten und behüteten Start in das Heimleben ermöglichen wollen. Kleine Küsschen und Umarmungen werden von ihr an die anderen Mädchen verteilt, was sie schon vom ersten Tag an in den Mittelpunkt des Geschehens brachte. Madushani ist sehr aufgeweckt und wirkt sehr fröhlich und lernwillig. Sie merkt sich neue Wörter und Regeln, wie beispielsweise das Händewaschen vor dem Essen, sehr schnell und obwohl sie zuvor noch nie einen Menschen mit weißer Haut gesehen hat, war sie nach anfänglicher Skepsis auch sehr interessiert an uns Praktikantinnen.

Die Kleine wird voraussichtlich erst nächstes Jahr eine Schule besuchen können, da ihr zuerst grundlegende Dinge, wie beispielsweise das Halten eines Stiftes, beigebracht werden müssen. Deshalb wäre sie für die ersten Monate in einem Kindergarten besser aufgehoben. Auch für Madushani haben wir Pateneltern gefunden.

 

  • Entwicklung Madushani August 2023

    Entwicklung Madushani Juli 2023

    geschrieben von Johanna Ligas

    Madushani ist derzeit 13 Jahre alt und besucht die 7. Klasse. Schulisch hat sie Noten im mittleren bis guten Bereich und strengt sich an.

    Ähnlich ist es im Englischunterricht, wo sie mit Maheshika zusammen wahrhaft aufgeht. Die beiden scheinen sich gegenseitig in einem positiven Sinne zu pushen und bleiben auch bei schwierigeren Themen aufmerksam dabei. Madushani erledigt ihre Hausaufgaben sorgfältig und gibt diese schon wenige Stunden nach dem Unterricht wieder bei uns ab. Ihr Wortschatz ist breitgefächert und neue Wörter nimmt sie schnell auf. Ein helles Köpfchen!

    Dass sie sich mehr zutrauen darf, weiß sie aber noch nicht so genau. Oft ist sie ihren eigenen Fähigkeiten gegenüber skeptisch und schüchtern diese zu zeigen. Hoffentlich ändert sich das mit zunehmendem Alter!

    Mit ihrer Schwester Dilini hat sie es nicht immer leicht. Diese hat unglaublich viele Faxen im Kopf. Egal ob in der Schule oder im Heim, Dilini ist mit ihrer Art stets präsent und fällt aus der Reihe. Mit ihr als kleine Schwester hat Madushani sicherlich genug zu tun. Ihre Pflichten, also die Aufgaben einer großen Schwester, geht sie ordentlich nach. Da Dilini sowieso sehr auf ihre große Schwester fixiert ist und am liebsten in jeder freien Minute bei ihr rumhängt, hört sie auch gut auf diese.

    Generell kann man Madushani oft mit Achini und Shanika sehen. Madu ist eine sehr liebevolle Person und zeigt dies gerne mit zahlreichen Umarmungen und Küsschen. Das genießt sogar die kleine Shanika, die man sowas sonst seltener zulassen sieht.

    Außerdem genießt sie die Zeit mit den Freiwilligen auch immer sehr.

    Wir hoffen, dass Madushani ihre liebevolle Art beibehält und in Zukunft mehr an sich glaubt. Dann steht einer erfolgreichen Zukunft nichts im Wege, dem sind wir uns sicher!

  • Entwicklung Madushani (November 2021, geschrieben von Rika Pfeiffer und Julia Fischer)

    Entwicklung Madushani November 2021

    geschrieben von Rika Pfeiffer und Julia Fischer

    Aus unserer „kleinen“ Madushani, die einst als Nesthäkchen im Angels Home herumgetragen wurde, entwickelt sich gerade ein Teenager. Für eine Körpergröße von 138 cm ist sie mit 26 kg noch immer sehr dünn und hat im Vergleich zum Vorjahr leider kein Gewicht zulegen können. So ganz langsam nimmt ihr Körper frauliche Züge an, auch wenn sich Madushani damit noch nicht so recht anfreunden mag. Mit ihren 12 Jahren gehört sie mittlerweile zur Gruppe der Mädchen mittleren Alters und man hat manchmal das Gefühl, dass sie ihren Platz und sich selbst erst noch finden muss. Sie ist dabei aber wesentlich entspannter als die meisten anderen Mädchen in ihrem Alter. Auch wenn es gerade eine unruhige und unbeständige Zeit ist, bringt Madushani keine Turbulenzen ins Angels Home. Während sie als kleines Kind sehr gerne im Mittelpunkt stand und um die Aufmerksamkeit der Großen buhlte, so ist sie spätestens seit dem Einzug ihrer kleinen Schwester Dilini eher ein Mädchen, dass etwas ruhiger ist und sich aus allen Schwierigkeiten raushält. Wenn sie aber doch mal einen Fehler macht, was natürlich jedem mal passieren kann, dann entschuldigt sich Madushani sofort und umarmt einen. Sonst ist sie jedoch nicht mehr ganz so kuschelbedürftig wie zu Beginn ihrer Zeit im Angels Home, was sicherlich auch am voranschreitenden Alter liegt, mit dem sie nun auch gerne zeigt, dass sie nicht mehr zu den Kleinen gehört. Meistens sieht man sie mit Mädchen in ihrem Alter, wie beispielsweise mit Githika, Sewmini oder Shanika. Sie fängt aber langsam auch an, mit den älteren Mädchen Zeit zu verbringen und sich an ihnen zu orientieren. So nimmt sie mitunter nicht mehr an Gemeinschaftsaktivitäten während der Spielstunde teil und sitzt stattdessen bei den Großen, um ihren Gesprächen zu lauschen. Dennoch ist es schön zu sehen, dass sie sich aus den häufigen Streitigkeiten bei den großen Mädchen heraushält und wieder Abstand nimmt, wenn es ihr zu bunt wird. Dann ist Madushani auch wieder empfänglich für Spiele jeglicher Art. Eine Sache, die sie immer noch zum Strahlen bringt, ist das Spielen mit Barbies und wir hoffen, dass sie sich diese kindliche Seite noch etwas beibehalten wird.

    Während Madushani als kleines Mädchen stets sehr offen und aufgeweckt war und eigentlich kaum Scheu hatte, auf neue Menschen zuzugehen, so kann man mittlerweile bei ihr eine gewisse Schüchternheit und Zurückhaltung beobachten. Sie schätz nun in ihr unbekannten Situationen lieber erstmal ab, ob das aktuelle Geschehen etwas für sie ist und stürzt sich nicht sofort in jedes Getümmel. Dafür hat Madushani jedoch ihre einfühlsame und sensible Seite sehr gut weiterentwickelt, die vor allem die kleinen Mädchen sehr an ihr schätzen. Sie ist eine gute Zuhörerin und Streitschlichterin. Außerdem ist sie nach wie vor sehr pflichtbewusst und erledigt ihre täglichen Aufgaben sehr zuverlässig.

    In der Englisch-Nachhilfe ist Madushani eine der besten Schülerinnen – sowohl inhaltlich als auch durch ihr Benehmen im Unterricht. Sie ist immer aufmerksam und redet nicht dazwischen oder lässt sich ablenken. Ihre Kenntnisse in der Fremdsprache sind auch schon sehr gut. Sie schreibt viele Wörter ohne Hilfe richtig und kann bereits einfache Sätze eigenständig schreiben. Sie merkt sich gut, was wir in der letzten Stunde gemacht haben und kann die meisten der gestellten Aufgaben ohne Probleme bearbeiten. Außerdem kann man sich mit ihr auch super unterhalten, wenn sie erst einmal ihre Schüchternheit überwunden hat. Auch in anderen Unterrichtsfächern konnten wir beobachten, dass Madushani nicht dumm ist und deshalb geht sie seit Anfang des Jahres gemeinsam mit einigen anderen Mädchen aus dem Angels Home in die staatliche gemischte Schule des Nachbarorts Mahawewa. Hier wird sie jeden Morgen von unserem Fahrer Dissa mit dem Kleinbus hingebracht und nachmittags wieder abgeholt. Wir erhoffen uns von der Schule eine bessere Förderung der Mädchen als an der Dorfschule von Mudukatuwa. Leider fand generell in diesem Jahr aufgrund von Corona wieder kaum Präsenzunterricht statt. Wir hoffen aber, dass dies durch die nun gesunkenen Fallzahlen vorbei ist und die Schule ungehindert fortgesetzt werden kann, damit auch Madushani schulisch endlich so richtig zeigen kann, was in ihr steckt.

  • Entwicklung Madushani (Dezember 2020, geschrieben von Julia Fischer)

    Entwicklung Madushani Dezember 2020

    geschrieben von Julia Fischer

    Mittlerweile gehört Madushani mit ihren 11 Jahren bereits zu den ältesten Mädchen unserer Kleinen und schon bald wird sie in die schwierige Phase der Pubertät eintauchen. Sollte sie sich jedoch ihr sonniges und ausgeglichenes Gemüt bewahren, dann steht ihr sicherlich nicht ganz so viel Drama bevor, wie vielen anderen Mädchen in diesem Alter. Madushani bringt nämlich nichts so schnell aus der Ruhe und sie hat eigentlich fast immer gute Laune und ist nur selten in Streitigkeiten mit den anderen Mädchen verwickelt. Wenn sie jemand herausfordert, geht sie einer Auseinandersetzung lieber aus dem Weg und zieht sich aus der Situation heraus, anstatt verbal oder gar körperlich auf jemanden loszugehen.

    In der Schule besuchte Madushani in diesem Jahr gemeinsam mit Vishmi und Thilini die fünfte Klasse der nahe gelegenen Dorfschule in Mudukatuwa. Leider war das Schuljahr auch in Sri Lanka sehr stark von Corona und seinen Auswirkungen geprägt, sodass bereits ab Mitte März über 5 Monate hinweg kein Unterricht mehr stattfinden konnte. Ab August gab es einige klägliche Versuche, die Schulen wieder zu ihrem Normalbetrieb zurückzuführen, allerdings machten zwischenzeitlich steigende Corona-Zahlen immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Auch waren viele Eltern im Land zu ängstlich, um ihre Kinder wieder zum Unterricht zu schicken, weshalb dann auch die Lehrer zeitweilig resignierten. Wir hoffen wirklich sehr, dass ab Anfang 2021 alles wieder einigermaßen normal laufen kann, denn die Mädchen haben ohnehin schon eine Menge Stoff verpasst. Natürlich haben wir im Angels Home während all der Zeit versucht, die Mädchen mit der Unterstützung unseres Personals zu unterrichten, aber das ist nun mal nicht das Gleiche wie Schule. Leider liegen uns als letzte Leistungseinschätzung der Mädchen nur die Prüfungsergebnisse von Dezember 2019 vor. Immerhin konnte Madushani hier jedoch beweisen, dass sie sich weiter verbessern kann, wenn sie sich anstrengt. Auch in unserem Ersatzunterricht mit dem Personal zeigte sie über das ganze Jahr hinweg eine gute Auffassungsgabe und gesundes Interesse an neuen Lerninhalten. Lediglich mit der englischen Sprache tut sich Madushani noch immer schwer und wir hoffen sehr, dass wir im neuen Jahr wieder Freiwillige bei uns aufnehmen können, um diesem Defizit etwas entgegenzuwirken. Um Madushani zukünftig noch besser zu fördern und ihr gesamtes Potenzial auszuschöpfen, möchten wir versuchen, sie und auch einige andere Mädchen aus dem Angels Home im nächsten Jahr auf die katholische Mädchen-Schule in Marawila zu schicken. Die Unterrichtsmethoden und auch das Engagement der Lehrer ist dort um Längen besser als in unserer Dorfschule in Mudukatwua, allerdings sind die Kapazitäten auch immer restlos ausgeschöpft und so scheitern wir fast jedes Jahr mit der Anmeldung weiterer Mädchen. Wir werden sehen, ob es diesmal klappt.

    Was Madushanis körperliche Entwicklung betrifft, so konnte sie im vergangenen Jahr endlich etwas aufholen, auch wenn sie noch immer sehr zierlich für ihr Altes ist. Mit einer Größe von 1,31 m und einem Gewicht von 26 kg hat sie jedoch im Vergleich zu 2019 einen ordentlichen Schuss gemacht und wir hoffen sehr, dass sich ihr Körper in den nächsten Jahren, wenn die Pubertät einsetzt, noch mehr ihrem Alter anpasst. An mangelnder Ernährung liegt es jedenfalls nicht, denn Madushani isst mittlerweile ziemlich gut und holt sich mittags sogar gelegentlich eine Extra-Portion. Diese hat sie jedoch meist schnell wieder abtrainiert, denn der kleine Wirbelwind ist ständig in Bewegung und spielt gerne aktive Lauf- und Bewegungsspiele mit den anderen Mädels im Angels Home.

    Noch immer ist Madushani gemeinsam mit der 15-jährigen Udenika in einer Gruppe. Diese ist mittlerweile zur Gruppenleiterin „aufgestiegen“ und dafür verantwortlich, dass ihre 9 Schützlinge die wöchentlich wechselnden Gruppenpflichten verlässlich erledigen. Als direkte Schrank- und Doppelstockbettpartnerin haben wir Madushani kürzlich die etwas ältere Achini zugeteilt. Beide Mädchen sind jedoch schon sehr selbstständig und brauchen kaum Ermahnungen in Bezug auf Pünktlichkeit oder Sauberkeit. Wenn Madushani sich weiter so entwickelt, kann sie bestimmt auch bald schon selbst einen kleinen Neuzugang unter ihre Fittiche nehmen.

    Bei den regelmäßigen Schwimmstunden in unserem Pool macht Madushani eine gute Figur und kann mittlerweile schon fast vollständig auf die Hilfe von Schwimmflügeln verzichten. Lediglich etwas Übung und Routine fehlen ihr noch, aber ich bin mir sicher, dass sie schon bald eine sichere Schwimmerin ist. Etwas leichter fällt ihr das Tauchen, bei dem sie ohne Probleme einen Ring vom 1,50 m tiefen Grund zurück an die Oberfläche holt. Hier ist sie ganz stolz, dass sie als eines der wenigen kleineren Mädels diese Hürde bewältigt und wird dafür auch gebührend von den Großen gefeiert.

  • Entwicklung Madushani (Oktober 2019, geschrieben von Julia Fischer)

    Entwicklung Madushani Oktober 2019

    geschrieben von Julia Fischer

    M wie mäuschenhaft

    A wie anhänglich

    D wie drollig

    U wie ulkig

    S wie schüchtern

    H wie hundeliebhabend

    A wie albern

    N wie nasen-verliebt

    I wie introvertiert

    Unsere kleine Madushani ist noch immer sehr, sehr zierlich für ihr Alter, denn immerhin ist sie mittlerweile schon 10 Jahre alt, wobei sie jedoch aussieht wie eine 7-Jährige. Bei einem Gewicht von 22 kg und einer Körpergröße von 1,25 m ist jedoch im Vergleich zum Vorjahr wieder eine Steigerung zu erkennen und auch an Madushanis Verhalten bemerkt man ihr fortschreitendes Alter. So ist sie mittlerweile sehr vernünftig und fällt fast nie durch schlechtes Benehmen oder Streitereien auf.

    Im Gegensatz zu vielen anderen kleineren Mädchen bei uns ist Madushani sehr zurückhaltend und fast schon etwas ängstlich, wenn es darum geht, neue Menschen kennenzulernen oder unbekannte Dinge auszuprobieren. Von ihrem Wesen her könnten Madushani und ihre Schwester Dilini unterschiedlicher kaum sein. Während die Jüngere sofort überall dabei ist und ihre Nase mitunter auch in Dinge steckt, die sie überhaupt nichts angehen, so ist Madushani das komplette Gegenteil. Wenn beispielsweise unsere Freiwilligen mit neuen Spielen oder Aktivitäten auf die Mädels zugehen, so hält sie sich meist erstmal im Hintergrund und beobachtet das Geschehen, bevor sie sich zum Mitmachen entscheidet. Wenn sie jedoch einmal Gefallen an einer Sache gefunden hat, dann kann Madushani gar nicht genug davon bekommen und so spielt sie manchmal tagelang das gleiche Spiel, wobei es ihr nicht langweilig wird.

    Ebenso unterschiedlich wie im Verhalten sind die beiden Schwestern auch in puncto Schule und Konzentration. Sicherlich macht sich hier auch ein wenig das Alter bemerkbar, aber Madushani kann wesentlich länger bei einer Sache bleiben und erledigt auch meistens gewissenhaft ihre Hausaufgaben, während Dilini Probleme hat, überhaupt sitzen zu bleiben. Dies zeigt sich auch deutlich in den schulischen Leistungen, wo sich Madushani im vergangenen Jahr wieder ein wenig verbessern konnte und wir freuen uns sehr über diese Entwicklung. Bei den letzten Prüfungen Ende Juli hat sie im Fach Singhalesisch mit 80 von 100 Punkten ihr bestes Ergebnis erzielt, wobei sie mit Englisch ein wenig auf Kriegsfuß steht. Noch immer hat sie große Probleme mit der Fremdsprache und tut sich wirklich schwer, das englische Alphabet zu lernen. Auch im Gespräch mit unseren Freiwilligen oder mit Frank und mir ist Madushani sehr zurückhaltend und zeigt wenig Ambitionen, neue Vokabeln oder Redewendungen auszuprobieren. Dies ist sehr schade, denn eigentlich hätte sie bei uns die besten Voraussetzungen, ihr Englisch zu verbessern. Mal sehen, wie sich dies in den nächsten Jahren noch weiterentwickelt.

    In unserer Gruppenaufteilung des Angels Home gehört Madushani gemeinsam mit 9 anderen Mädchen zu Nirosha als Gruppenleiterin. Die fast 17-Jährige gehört zu unseren „alten Eisen“ und weiß ziemlich genau, was für einen reibungslosen Ablauf im Heimalltag wichtig ist und wie sie ihre Gruppenmitglieder richtig anleitet. Ihren Kleiderschrank und ihr Doppelstockbett teilt sich Madushani mit Niroshas Schwester Udenika, die also genauso lange bei uns ist und der Jüngeren bei den gemeinsamen Pflichten oder auch beim Wäschewaschen unter die Arme greift. Allerdings muss man sagen, dass Madushani für ihr Alter schon sehr selbstständig ist und wenig Hilfe von den älteren Mädchen benötigt. Hier hat ihre frühere Partnerin Hiruni, die jedoch jetzt nicht mehr bei uns ist, ganze Arbeit geleistet.

    Wer sich oben die Adjektive zu Madushani durchgelesen hat, fragt sich bestimmt, was nasen-verliebt bedeutet. Hm, das ist gar nicht so einfach zu erklären, aber Madushani hat einen kleinen Tick, seitdem sie bei uns ist. Wir wissen nicht warum, aber sie liebt es, anderen Menschen (oder auch Tieren) an die Nase zu fassen oder deren Hände an ihre eigene Nase zu führen und daran zu riechen. Manchmal ist das etwas seltsam, aber für Madushani scheint es irgendeine wichtige Bedeutung zu haben, die wir vielleicht auch nicht verstehen müssen. Auf jeden Fall macht sie dies ziemlich häufig, weshalb es ruhig auch mal in einem Statusbericht erwähnt werden darf.

    Madushani ist noch immer sehr tierlieb und meist eine der Ersten, wenn es darum geht, ein Katzenbaby vor dem Verhungern zu retten oder der Hundedame Luna Extra-Streicheleinheiten zu geben. Hier kann sie stundenlange Geduld aufbringen und ganz viel Einfühlungsvermögen zeigen, was ich für ihr Alter sehr beachtlich und bewundernswert finde. Hoffen wir, dass sich Madushani diese tolle Eigenschaft beibehält und sich auch sonst weiterhin gut bei uns entwickelt.

  • Entwicklung Madushani (September 2018, geschrieben von Julia Fischer)

    Entwicklung Madushani September 2018

    geschrieben von Julia Fischer

    Seit ca. 3,5 Jahren lebt Madushani nun bei uns im Angels Home und aufgrund ihrer zierlichen Erscheinung wirkt sie noch immer wie eines der jüngsten Mädchen. Bei einer Größe von 1,19 m wiegt der kleine Hüpfer gerade mal 17 kg und ist damit nur schlappe 3 kg schwerer als unser Nesthäkchen Aruni. Dennoch kann man im Verlauf der letzten Jahre eine kontinuierliche Entwicklung in Größe und Gewicht erkennen, sodass wir uns keine ernsthaften Gedanken um Madushanis körperliche Gesundheit machen müssen.

    Seit einem Dreivierteljahr hat sie nun familiäre Gesellschaft von ihrer kleinen Schwester Dilini, die aus einem anderen Kinderheim ebenfalls zu uns gekommen ist. Seither hat Madushani eine ziemliche Entwicklung hingelegt, was ihr Sozialverhalten und den Umgang mit den anderen Mädchen betrifft. Es scheint so, als ob die Ältere von Anfang an Verantwortung für Dilini übernehmen und ihr den Start hier so einfach wie möglich machen wollte. Oft kann man beobachten, wie Madushani ihrer kleinen Schwester dabei hilft, ihren Kleiderschrank aufzuräumen oder die Schulsachen für den nächsten Tag zu packen. In puncto Ordnung und Sauberkeit wird sie selbst seit einiger Zeit im Angels Home von unserer großen Hiruni angeleitet, die ihre Aufgaben sehr ernst nimmt und Madushani mit der nötigen Strenge, aber auch mit Verständnis durch den Alltag führt. Hier hat sich die 9-Jährige schon einiges abgeschaut und wendet dies nun erfolgreich bei ihrer kleinen Schwester Dilini an, die im Übrigen fast genauso schwer ist wie Madushani.

    Auch in diesem Jahr habe ich mich bei denjenigen Mädchen, die schon ein paar Jahre bei uns im Angels Home leben, vordergründig mit der singhalesischen Akte auseinandergesetzt, um die Familiengeschichte und deren Veränderungen ein wenig zu beleuchten.

    Die Mutter von Madushani und Dilini hat insgesamt 5 Kinder, wobei die 3 älteren Jungs (23, 20 und 17 Jahre alt) einen gemeinsamen Vater haben und die beiden Mädchen einen anderen, der uns jedoch nicht bekannt ist. Nach den Aussagen der Mutter hat sie jeglichen Kontakt zu diesem Mann verloren und er hat wohl auch nie väterliche Pflichten wahrgenommen. Die beiden ältesten Brüder von Madushani sind bereits aus dem Haus und leben eigenständig, wobei wir jedoch nicht genau wissen, was sie beruflich machen und wie der Kontakt zur Familie ist. Der 17-Jährige war wohl selbst lange Zeit in einem Kinderheim untergebracht und lebt nun seit einiger Zeit wieder bei seiner Mutter. Beide leben und arbeiten auf einer Kokosnussplantage in der Nähe von Madampe, wo sie auf das Land aufpassen und gelegentliche Gärtnertätigkeiten ausführen. Laut Aussagen der Mutter hat sie ihr Alkoholproblem mittlerweile im Griff, allerdings macht die Frau auf uns einen sehr ungepflegten und verwahrlosten Eindruck. Gelegentlich, aber nicht regelmäßig, kommt sie mit dem Bruder der Mädchen zu den monatlichen Besuchstagen ins Angels Home. Allerdings wird auch hier recht schnell deutlich, dass die Frau keinen richtigen Bezug zu ihren Kindern hat und oft abwesend oder gar verwirrt zu sein scheint. Während sich die ältere Madushani meist über den Besuch freut, so kann man bei Dilini beobachten, dass sie meist nach einer kurzen Begrüßung schon wieder mit ihren Freundinnen durch den Garten flitzt. Beim letzten Treffen mit dem Jugendamt haben wir deshalb auch empfohlen, die beiden Schwestern während der Ferien nicht nach Hause zu schicken. Wir denken, dass es den Mädchen wesentlich besser geht, wenn sie bei uns bleiben und eine Distanzierung von der Mutter langfristig auch eher zu einer positiven Entwicklung beiträgt.

    In der nahegelegenen Dorfschule von Mudukatuwa besucht Madushani gemeinsam mit 3 anderen Mädchen aus dem Angels Home die 3. Klasse und ihre Leistungen in den letzten Prüfungen Ende Juli waren gar nicht mal so schlecht. Gerne würden wir sie zukünftig auf das katholische Mädchen-Convent in Marawila schicken, wo sie besser gefördert werden könnte, allerdings sind die Kapazitäten dieser Schule meist restlos ausgeschöpft. Dennoch haben wir für das nächste Schuljahr wieder einen Antrag gestellt und hoffen sehr, dass Madushani eine Chance bekommt.

    In Anbetracht der familiären Hintergründe von Madushani ist es erstaunlich, mit wie viel Freude und Unbeschwertheit sie durchs Leben geht. Wir wünschen uns für sie eine weiterhin positive Entwicklung und werden sie gerne auf ihrem Weg begleiten und unterstützen.

  • Entwicklung Madushani (August 2017, geschrieben von Julia Fischer)

    Entwicklung Madushani August 2017

    geschrieben von Julia Fischer

    In den letzten Monaten hat unsere Madushani zweifache Konkurrenz bekommen, die ihr nicht nur eine Menge Aufmerksamkeit wegnimmt, sondern auch noch den Nesthäkchen-Status geklaut hat. Seit Dezember wohnt die 6-jährige Shanika bei uns, die seitdem die jüngste Bewohnerin in unserem Angels Home ist. Ende Mai kam dann noch Vishmi hinzu, die zwar ein paar Monate älter als Shanika, aber immer noch jünger als Madushani ist. Diese beiden Neuzugänge punkten nun beim Personal und den älteren Mädchen mit ihrem Babyspeck und werden geknuddelt und umsorgt, während Madushani schon langsam etwas vernünftiger wird und mit ihren 8 Jahren eher ältere Spielkameradinnen hat.

    Wenigstens hat sie mit der Aufnahme von Vishmi Gesellschaft in der Schule bekommen, denn da diese im Gegensatz zu Madushani altersgemäß eingeschult wurde, besuchen die Beiden nun gemeinsam die 2. Klasse. Hier entwickelt sich Madushani bisher ganz gut, kann dem Unterrichtsstoff folgen und erzielt gute schulische Ergebnisse.

    Generell kann man sagen, dass Madushani im letzten Jahr eine sehr positive Entwicklung durchlebt hat. Seitdem Charitha bei uns ausgezogen ist, die vorher als große Schwester für sie verantwortlich war, hat Hiruni die kleine Maus unter ihre Fittiche genommen. Mit diesem neuen Aufpasser an ihrer Seite hat Madushani einen echten Glückstreffer gelandet, denn Hiruni ist nicht nur von allen Mädchen diejenige, die am längsten bei uns im Angels Home lebt, sondern auch in jeder Hinsicht vorbildlich. So achtet sie stets darauf, dass unser kleiner Feger Ordnung in ihren Sachen hält, regelmäßig ihre Hausaufgaben macht und sich von den anderen Kleinen nicht zum Blödsinn anstiften lässt.

    Auch Madushanis Englischkenntnisse haben sich im letzten Jahr weiter verbessert. So kann sie mittlerweile schon sehr viele einfach gesprochene Sätze verstehen und englischen Anweisungen von uns oder den Praktikantinnen folgen. In der Nachhilfe ist sie seit kurzem mit ihrer Klassenkameradin Vishmi in einer Gruppe, wobei Madushani schon etwas weiter ist und jetzt öfter mal als Übersetzerin fungiert. Sie genießt diese Rolle als Erklärerin dann sehr und ist stolz auf ihre Leistung. Allerdings ist es noch immer etwas schwer, sie für neue oder schwierige Inhalte zu begeistern. Da kann es dann mitunter vorkommen, dass der sonst so freundliche Wirbelwind auch mal schmollt und ihre Mitarbeit verweigert. Meist merkt Madushani jedoch sehr schnell, wenn sie sich unangemessen verhalten hat und ist auch gerne bereit, sich im Nachhinein zu entschuldigen.

    In ihrer Freizeit sieht man die 8-Jährige oft in Gesellschaft unserer Hundedame Luna oder dem kleinen Heim-Kater Lucky. Hier gibt und nimmt sich Madushani all die Schmuseeinheiten und Zärtlichkeiten, die ihr in der Vergangenheit oft verwehrt blieben und auch im stressigen Heimalltag leider manchmal zu kurz kommen. Als einziges kleineres Mädchen beweist sie mit den Tieren so viel Geduld, dass der kleine Lucky manchmal sogar auf ihrem Schoß einschläft. Madushani kann dann solange stillsitzen und ihn streicheln, bis er von allein wieder wach wird.

    Bei der Erfüllung ihrer Pflichten ist sie für ihr Alter schon sehr zuverlässig und verantwortungsbewusst, was sicherlich ebenfalls Hirunis Vorbildcharakter zu verdanken ist. Bei der Gartenarbeit übernimmt sie verlässlich die ihr zugeteilten Aufgaben, sammelt Laub ein, gießt die Blumen oder zupft Unkraut, wo es gerade nötig ist. Nur selten beschweren sich Hiruni oder andere Mädchen über Madushanis Mitarbeit und auch beim Personal ist der kleine Hüpfer sehr beliebt.

    Apropos Hüpfer: An ihrem körperlichen Erscheinungsbild hat sich noch immer nicht viel geändert und mit einem Gewicht von 16 kg bei einer Größe von 1,16 m bringt Madushani trotz der 2 Jahre Altersunterschied weniger auf die Waage als die beiden Jüngsten im Angels Home. Dennoch ist sie rundum gesund, auch wenn man ihr manchmal beim Mittagessen gut zureden muss, damit sie ihre Portion aufisst. Dies liegt jedoch weniger am mangelnden Appetit, als an ihrer Müdigkeit nach der Schule. Madushani ist definitiv eines der kleinen Mädchen, die ihren einstündigen Mittagsschlaf nach dem Essen noch brauchen und auch täglich nutzen. Sobald sie dann ausgeschlafen hat, begegnet sie einem wieder mit ihrem unwiderstehlich schelmischen Grinsen, mit dem sie noch immer eine der größten Herzensbrecherinnen bei uns ist. 

  • Entwicklung Madushani (Juli 2016, geschrieben von Julia Fischer)

    Entwicklung Madushani Juli 2016

    geschrieben von Julia Fischer

    Noch immer ist Madushani mit ihren 7 Jahren unser Nesthäkchen im Angels Home, auch wenn sie nun seit Anfang des Jahres die erste Klasse der nahegelegenen Schule in Mudukatuwa besucht. Dort hat sie sich ziemlich schnell eingelebt und viele Freundinnen gefunden, sodass es ihr auch überhaupt nichts ausmacht, dass kein anderes Mädchen aus dem Angels Home mit ihr gemeinsam Schulanfängerin war. Allerdings ist das auch kein Wunder; wenn Madushani in der Schule genauso viel Charme versprüht wie hier bei uns, dürfte es ihr nicht schwer fallen, sowohl die Lehrerinnen, als auch ihre Mitschüler um den Finger zu wickeln. Mit ihrem hübschen Gesicht und den unwiderstehlichen Kulleraugen muss man die Kleine einfach gern haben und selbst wenn sie mal etwas ausgefressen hat, kann man ihr nicht wirklich lange böse sein.

    Seit Januar besucht Madushani nun auch unsere Englischnachhilfe mit Praktikantinnen, allerdings hatte sie dort einen eher schwierigen Start, da sie sich in einer Gruppe mit einigen anderen Mädchen behaupten musste. Diese nehmen schon  etwas länger am Unterricht teil und waren ihr somit ein klein wenig voraus. Madushani fällt es noch sehr schwer, die einzelnen Buchstaben voneinander zu unterscheiden und richtig zu benennen. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass sie parallel dazu ja auch erstmal das singhalesische Alphabet richtig lernen muss und da kann man als kleiner Hüpfer schon mal durcheinander kommen, vor allem, wenn man sich doch so gerne von anderen Dingen ablenken lässt. J Das Personal und wir sind uns jedenfalls einig, dass Madushani nicht dumm ist und wir hoffen deshalb sehr, dass sie auch in schulischen Dingen eine ganze Menge Potenzial hat. Erster Beweis dafür waren ihre aktuellen Prüfungsergebnisse, bei denen sie in den 3 Unterrichtsfächern, die benotet wurden, im Durchschnitt immerhin 92  von 100 Punkten erreichen konnte.  

    In ihrer Freizeit spielt Madushani am liebsten mit ihren Freundinnen Sashini, Achini und Bodika, wobei sie ihren etwas älteren Spielgefährtinnen in Sachen Lautstärke in nichts nachsteht. Ganz im Gegenteil: Oft vernimmt man ausschließlich Madushanis helle Stimme, wenn die Mädchen sich gegenseitig über das Grundstück jagen. Sehr gerne spielen die Jüngeren auch noch Rollenspiele zum Thema Familie, Einkaufen oder Schule, wobei man Madushani häufig als Wortführerin beobachten kann. Mit ihrer blühenden Phantasie hat sie tolle Einfälle, wie eine Geschichte verlaufen und ausgehen könnte, sodass die anderen Mädchen ihr bei diesen Entscheidungen oft den Vortritt lassen und ihre Vorschläge ohne Einwände akzeptieren.

    Noch immer ist Madushani sehr auf Köperkontakt bedacht und kommt häufig zum Schmusen und Ankuscheln zum Personal oder zu unseren Praktikantinnen. Dabei reicht es ihr oft schon, wenn sie einfach die Hand einer Bezugsperson halten kann oder ihren Kopf auf deren Schoß betten darf. Dabei vergisst der kleine Wirbelwind dann auch gerne mal sein Temperament und genießt den Moment der Ruhe und Vertrautheit. Wenn gerade mal gar keiner da ist, mit dem Madushani kuscheln kann, dann zieht es sie hin und wieder auch zu unseren Schäferhunden Tom und Luna. Dabei staunen wir oft, wie angstfrei und vertraut sie mit den Beiden umgeht. Während viele andere Mädchen beispielsweise einen riesigen Bogen um den schlafenden Tom machen, um ihn nicht zu erschrecken, läuft unsere Madushani direkt auf ihn zu und krault ihm den Bauch. Die beiden Hunde danken der Kleinen die zusätzlichen Streicheleinheiten mit feuchten Nasenküssen und freudigem Schwanzwedeln.

    Obwohl Madushani eine gute Esserin ist und häufig sogar kleine Zusatzportionen von den anderen Mädchen bekommt, wenn diese nicht alles schaffen, ist sie noch immer ein absolutes Fliegengewicht. Bei einer Größe von 1,09 m bringt sie gerade mal 13 kg auf die Waage und ich muss häufig Schmunzeln, wenn ich sie in ihren knallengen Kleinkind-Shorts sehe. Diese sind zwar eigentlich für 3- oder 4-Jährige, aber Madushani kann sie noch problemlos tragen und macht darin eine super Figur! Vermutlich lässt sich die kleine Maus einfach nur ein bisschen mehr Zeit mit dem Wachsen, denn sonst haben wir nicht das Gefühl, dass sie in irgendwelchen Bereichen hinterherhinkt. Im Gegenteil: Madushani ist mit ihrer flinken, gewitzten und kecken Art ein richtiger kleiner Flummi, der ganz schön viel Bewegung in unseren Heimalltag bringt! 

  • Interview Madushani (August 2015, geschrieben von Julika Rauer)

    Interview Madushani August 2015

    geschrieben von Julika Rauer

    Hinweis: In diesem Jahr kamen unsere kleinen Interviews nur für die beiden Mädchen Madushani und Tharushika zum Einsatz, die noch nicht ganz so lange bei uns im Angels Home leben. Unsere Praktikantin Julika hat sich die größte Mühe gegeben, zusätzlich zu jedem Mädchen einen kurzen Text mit ihrer persönlichen Einschätzung zu verfassen.

    1. Was isst du gerne? Madushani: Ich mag gerne Orangen.

    2. Was trinkst du gerne? Madushani: Am liebsten trinke ich Tee.

    3. Welche Farbe magst du am liebsten? Madushani: Meine Lieblingsfarbe ist rot.

    4. Wen magst du am liebsten von den Mädels im Heim? Madushani: Charitha mag ich sehr gerne, weil sie mir immer so gut hilft.

    5. Wen magst du am liebsten von den Angestellten im Heim? Madushani: Am liebsten habe ich Theekshani.

    6. Wenn du fliegen könntest, wo würdest du für zwei Wochen bleiben? Madushani: Ich würde im Angels Home bleiben.

    7. Welches Tier magst du? Madushani: Meine Lieblingstiere sind Schlangen.

    8. Was möchtest du später werden? Madushani: Ich möchte einmal Köchin werden.

    9. Was magst du in der Schule und im Angels Home? Madushani: Am liebsten spiele und arbeite ich im Garten.

    10. Was machst du gerne in deiner Freizeit? Madushani: Ich schaukel sehr gerne

    11. Welchen Platz würdest du gerne einmal von Sri Lanka sehen? Madushani: Ich möchte einmal nach Puttalam.

    12. Welche berühmte Person möchtest du einmal treffen? Madushani: Ich würde gerne Sharuk Khan treffen.

    13. Wenn du viel Geld hättest, was würdest du machen? Madushani: Ich würde meiner Familie helfen.

    14. Wenn du für einen Tag der Chef vom Angels Home wärst, was würdest du im Heim anders machen? Madushani: Ich würde mehr Zeit zum Waschen einplanen.

    15. Welche Musik magst du? Madushani: Singhalesische Musik gefällt mir.

    16. Wenn du den singhalesischen Präsidenten treffen könntest, was würdest du ihm sagen? Madushani: Ich würde ihm „Hallo“ sagen.

    Unsere jüngstes Mitglied hier im Angels Home fällt als dieses in ihrem Erscheinungsbild deutlich auf. Madushani, die von allen hier liebevoll „Madu“ genannt wird, ist mit ihrem Fliegengewicht von 11 kg bei einer Größe von 104 cm noch immer sehr zierlich und klein. Ihres äußeren Erscheinungsbildes und der Rolle als die Jüngste und niedliche Kleine im Bunde scheint sich Madushani dabei durchaus bewusst zu sein. So kokettiert sie mit Freude mit ihrem ansteckenden kindlichen Lächeln und man hat beinahe das Gefühl, dass sie versucht, einen mit ihrem niedlichen Gehabe zu bezirzen. Dabei sucht sie auch immer wieder Körperkontakt und so kann es schon einmal passieren, dass man ganz unverhofft ein Küsschen auf die Wange bekommt. Madushani als das Nesthäkchen weckt so die Fürsorge vieler anderer Mädchen, wobei sogar schon einige der auch noch jüngeren Mädchen stets ein behütendes Auge auf sie haben. Madushani hat sich gut im Angels Home eingelebt, ist integriert und kommt ihren Pflichten für ihr Alter schon sehr gut nach. Dies hat sie sicherlich auch der liebevollen Fürsorge von Charitha zu verdanken, die ihr stets zur Hilfe ist.

    So ist Madushani flott und gründlich bei ihrer Körperhygiene und dem Waschen ihrer Kleidung und kann auch in ihrem Kleiderschrank eine angemessene Ordnung halten. Madushani ist ein aufmerksames und aufgewecktes Mädchen, das gerne Zeit mit den anderen jüngeren Mädchen beim Spielen verbringt. Dabei erscheint sie teilweise noch etwas zappelig und unkoordiniert. Allerdings kann sie sich durchaus auch eine ganze Weile geduldig selbst beschäftigen. Ihr zartes und unscheinbares Stimmchen macht Madushani mit Beharrlichkeit wett. Mit Ausdauer und Geduld insistiert sie dann schon einmal so lange, bis ihr die gewünschte Aufmerksamkeit geschenkt wird. Sprachlich scheint Madushani fit zu sein und sie lernt schnell unbekannte Namen und neue englische Wörter dazu. So zeigt sie in der alltäglichen Kommunikation auf Englisch mit den Praktikantinnen stetig Fortschritte. Madushani besucht noch immer mit Freude den nahegelegenen örtlichen Kindergarten, in dem sie momentan erste Mal- und Schreibübungen macht und soziale Kompetenzen innerhalb einer Gruppe erwirbt. Wir hoffen sehr, dass wir Madushani ab Januar 2016 zur Schule schicken können.

  • Entwicklung Achini (November 2020, geschrieben von Julia Fischer)

    Entwicklung Achini Dezember 2021

    geschrieben von Julia Fischer

    Diese freundliche Version einer Doppelausgabe gehört mittlerweile zum „alten Eisen“ in unserem Angels Home, denn Achini und ihre Zwillingsschwester Sachini leben bereits seit fast 9 Jahren hier und sehen das Kinderheim als ihr Zuhause an. Inzwischen übernehmen die Beiden hier auch viel Verantwortung und unterstützen die Ältesten und das Heimpersonal so gut wie möglich bei der Betreuung der kleineren Mädels und bei der Erfüllung der täglich anfallenden Pflichten. Dabei ist Achini meist sogar noch etwas zuverlässiger und „erwachsener“ als ihre Schwester. Auch in unserem Gartenprojekt ist sie jetzt voll mit eingespannt und übernimmt ganz selbstverständlich das regelmäßige Düngen der Tomaten und andere Arbeiten, die Gartenmeister Frank oder unsere Älteste Sodi ihr auftragen. Achini hat viel Freude daran, ihren eigenen Aufgabenbereich zu haben und wenn sie vom „Thaththa“ für ihre gute Arbeit gelobt wird, dann erfüllt sie das mit sehr viel Stolz.

    Bei einer Größe von 1,43 m wiegt Achini gesunde 35 kg. Damit ist sie körperlich vollkommen normal entwickelt und wie eh und je ein klein wenig „mehr“ als ihre Zwillingsschwester Sachini. Trotzdem gleich die Beiden sich noch immer wie ein Ei dem anderen und sorgen regelmäßig für Verwirrungen bei neuen Freiwilligen oder Angestellten. Selbst Frank und ich müssen zweimal hinschauen – vor allem dann, wenn man die Schwestern eine Weile nicht gesehen hat.

    Aktuell besuchen die Zwillinge in der Schule die 9. Klasse und gehen damit schon mit riesigen Schritten auf den Schulabschluss zu. Leider waren auch dieses Jahr die Schulen landesweit ziemlich lange aufgrund von Corona geschlossen, sodass wir den Mädchen weiterhin in Lerngruppen mit dem Personal den entsprechenden Unterrichtsstoff vermitteln mussten. Hierbei zeigte sich noch immer, dass Achini und Sachini schulisch ziemlich faul sind und sich viel lieber andere Beschäftigungen suchen, wobei sie auch Hausarbeiten wie Küchendienst oder Saubermachen in Kauf nehmen. Alles scheint für sie besser zu sein als Lernen. Das ist wirklich schade, denn noch immer sind wir der Meinung, dass die Beiden nicht auf den Kopf gefallen sind und viel, viel mehr aus sich herausholen könnten, wenn sie wollten. Dies zeigt sich aktuell auch in der wöchentlich stattfindenden Mathematik-Nachhilfe mit einem noch recht jungen einheimischen Lehrer, der die beiden gleichen Schwestern stets für gute Mitarbeit und akzeptable Ergebnisse lobt. Nun hoffen wir, dass sich diese positive Entwicklung auch noch ein wenig auf die anderen Fächer überträgt. Immerhin berichten auch unsere Freiwilligen häufig, dass vor allem Achini sehr gute Leistungen in der Englischnachhilfe erbringt. Dies merkt man auch in einer lockeren Unterhaltung, wo man mit den Zwillingen mittlerweile eigentlich über alles sprechen kann. Sie verstehen die englische Sprache ziemlich gut und wenn ihnen beim Antworten mal die eine oder andere Vokabel fehlt, wissen sie diese auch gut zu umschreiben.

    Da es noch immer so ist, dass Achini in allen Dingen ein kleines bisschen weiter ist als ihre Schwester, muss man auch sagen, dass sie Diejenige ist, die schon besser Verantwortung übernehmen kann. Da die Zwillinge schon so lange bei uns sind und sich mit unseren Regeln im Kinderheim super auskennen, darf Achini seit einiger Zeit sogar als Gruppenleiterin fungieren. Das heißt, sie hat aktuell für 5 weitere Mädchen (bei voller Auslastung sogar für 9) die Aufsicht und steht ihnen als erste Ansprechpartnerin zur Verfügung, wenn es Probleme innerhalb der Gruppe gibt. Außerdem sorgt sie dafür, dass ihre Gruppe die wöchentlich wechselnden Haushaltspflichten pünktlich und ordentlich erfüllt sowie den entsprechenden Teil des Gartens in Ordnung hält, für den ihre Gruppe verantwortlich ist. Achini war sehr stolz, als wir sie zur Gruppenleiterin ernannt haben und sie gibt sich die allergrößte Mühe, ihre Sache gut zu machen.

    Im letzten Statusbericht haben wir darüber berichtet, dass die Zwillinge seit einiger Zeit wieder Kontakt mit der Mutter haben. Dies ist nach wie vor der Fall und die Frau ruft regelmäßig im Angels Home an und wird nun voraussichtlich auch wieder häufiger zu Besuch kommen. (Aufgrund von Corona war dies lange Zeit nicht möglich.)

    Wir freuen uns sehr darüber, dass Achini und Sachini sich bei uns so positiv entwickelt haben und möchten uns die Beiden aus dem Heimalltag auch gar nicht mehr wegdenken! Wir hoffen, dass sie noch ein bisschen mehr Energie in die Schule stecken, dann steht ihnen für eine vielversprechende Zukunft nichts im Wege.

  • Entwicklung Achini (November 2020, geschrieben von Julia Fischer)

    Entwicklung Achini November 2020

    geschrieben von Julia Fischer

    Vor Kurzem sind die beiden Zwillingsschwestern Achini und Sachini bereits 13 Jahre alt geworden und wenn man sie sich so anschaut, kann man kaum glauben, was aus den süßen kleinen Fünfjährigen geworden ist, die damals in unser Angels Home gekommen sind. Mittlerweile gehören die Beiden zu unseren Teenagern und sind in die schwierige Phase der Pubertät eingetaucht, wo das Leben auch im Angels Home manchmal ein echtes Drama sein kann.

    Während wir in den anfänglichen Statusberichten darüber geklagt haben, dass Achini noch große Probleme mit der Ordnung hat und in ihrem Kleiderschrank manchmal das reinste Chaos herrscht, so kann man heute behaupten, dass sie für ihr Alter schon sehr selbstständig und ordentlich ist. Deshalb darf sie sich mittlerweile auch schon selbst um ein jüngeres Mädchen kümmern und damit eine gewisse Verantwortung übernehmen. Seit einiger Zeit teilt sich Achini ihren Kleiderschrank und ihr Doppelstockbett daher mit der etwas jüngeren Madushani, mit der sie jedoch kaum Arbeit hat, da das Mädchen ebenfalls schon sehr selbstständig ist. Als Vorbild und verantwortliche „große Schwester“ kann Achini es sich nun kaum noch leisten, mit ihren eigenen Pflichten und Regeln nachlässig zu sein. Da sie und ihre Schwester inzwischen jedoch schon fast 8 Jahre bei uns im Angels Home sind, stellt dies auch kein sonderlich großes Problem für Achini dar.

    In der Schule sind die Zwillinge in diesem Jahr in der 8. Klasse und haben hier Gesellschaft von vier anderen Mädchen aus unserem Angels Home. Leider muss man sagen, dass der Unterricht in den vergangenen Monaten auch in Sri Lanka stark von der Corona-Pandemie und ihren Auswirklungen betroffen war. So wurden bereits Mitte März alle Schulen landesweit geschlossen und konnten auch erst im August für weitere 2 Monate wieder geöffnet werden. Als es dann jedoch zu einem erneuten Anstieg der Fallzahlen kam, wurde der Unterricht wieder ausgesetzt und so ist unser Stand leider bis heute. Im Jahr 2020 fand deshalb nicht eine Leistungseinschätzung statt, sodass wir gar keine verbindlichen Aussagen zur schulischen Entwicklung machen können. Natürlich haben wir im Angels Home versucht, den ausgefallenen Unterricht zumindest ansatzweise zu ersetzen, aber es ist natürlich nicht das Gleiche und eine ziemliche Herausforderung für unser Personal, die zwar recht gut gebildet, aber eben nun mal keine Lehrerinnen sind.

    Im schulischen Bereich haben wir bei Achini schon seit Jahren das Gefühl, dass sie sich irgendwie zurückhält und ich vermute sehr stark, sie tut dies aus Liebe zu ihrer Schwester. Anhand der Ergebnisse aus den letzten Jahren lässt sich klar erkennen, dass Sachini immer ein klein wenig schlechter war, wohingegen Achini nach zwischenzeitlichen Höhenflügen, wo sie relativ gute Ergebnisse erzielen konnte, leider immer wieder abgefallen ist. Dies ist sehr schade und leider haben auch diverse Gesprächsversuche (auch mit Unterstützung unserer Beraterinnen) noch nicht die gewünschte Sinneswandlung bei Achini gebracht. Dabei war sie als kleines Mädchen immer so wissbegierig und fleißig in schulischen Angelegenheiten, was ihr leider in den letzten Jahren ein wenig verloren gegangen ist.

    Während wir Achini in der Anfangszeit immer als den frecheren und vorlauten Zwilling beschrieben haben, so legt sie seit einigen Jahren eine gewisse Ernsthaftigkeit an den Tag. Sie umgibt sich oft und gerne mit viel älteren Mädchen und versucht, in deren Gespräche einzusteigen und ihnen zu gefallen. Hier hat sich ihre Schwester Sachini noch ein wenig mehr ihrer kindlichen und unbekümmerten Art behalten und fegt mit Gleichaltrigen albern über das Gelände. Es gibt aber durchaus Tage, an denen Achini ihre „Fassade“ nicht aufrechterhalten kann und sich von ihrer Zwillingsschwester und den anderen anstecken lässt. Man sieht dann richtig, wie sie solche Phasen noch genießt und braucht. Sie bewegt sich sehr gerne und ist mit einer Größe von 1,41 m und einem Gewicht von 33 kg für ihr Alter vollkommen normal und gesund entwickelt.

    Anfang des Jahres gab es im Leben der Zwillinge ein entscheidendes Ereignis. Ihre leibliche Mutter ist wieder aufgetaucht und hat den Kontakt zu ihren Töchtern gesucht. Gemeinsam mit ihrer Oma (die Achini und Sachini damals versorgt hat, bevor sie zu uns gekommen sind) stand sie irgendwann einfach mit einer Besuchererlaubnis vom Jugendamt bei uns vor dem Tor und wollte die beiden Mädels sehen. Wir haben dann die Zwillinge zu uns ins Büro gerufen und erstmal gefragt, ob die Beiden ihre Mutter überhaupt sehen (bzw. wohl eher kennenlernen) möchten. Die Reaktion war interessant und hat es wohl so in der Geschichte der beiden Schwestern noch nicht gegeben: Sie waren sich nicht einig. Während Sachini sich freute und die Mutter sehr gerne sehen wollte, war Achini wütend, traurig und unsicher zugleich. Sie wollte den Kontakt lieber vermeiden. Also ging Sachini zunächst allein hinaus und wagte ein erstes Treffen. Einige Wochen später war schließlich auch Achini durch die Erzählungen ihrer Schwester neugierig geworden und trat ihrer Mutter gegenüber. Kurze Zeit später durften wir aufgrund von Corona keine Besucher mehr empfangen, aber die Mutter ruft seither jedes Wochenende an und spricht mit den beiden Mädchen. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die Beziehung weiterentwickelt und welche Auswirkungen der Kontakt auf die Zukunft von Achini und Sachini hat.

  • Statusbericht von Achini im Jahr 2019

    Entwicklung Achini August / September 2019

    erstellt von Laura Kempf

    Hinweis: In diesem Jahr haben wir uns dazu entschieden, von einigen unserer Mädchen ein kleines Video zu erstellen. Somit haben die Paten und andere Interessenten die Möglichkeit, sich einen persönlicheren Eindruck vom jeweiligen Kind zu machen und es quasi „in Aktion“ zu erleben. Die Videos wurden in erster Linie von unserer Freiwilligen Laura Kempf aufgezeichnet und geschnitten. Bei den Vorbereitungen und einzelnen Aufnahmen hatte sie dabei Unterstützung von ihrer Kollegin Shanaya Bridden. Wir sind mit allen Ergebnissen sehr zufrieden und wünschen euch viel Freude beim Anschauen!

  • Entwicklung Achini (Juli 2018, geschrieben von Lisa Lorch)

    Entwicklung Achini Juli 2018

    geschrieben von Lisa Lorch

    Die kleine Achini ist bereits seit 5,5 Jahren bei uns im Angels Home. Sie ist mittlerweile fast schon 11 Jahre alt und wiegt 23 kg bei einer Größe von 1,28 m.

    Einen Bericht alleine über Achini zu schreiben, ist tatsächlich nicht ganz so einfach. Manchmal hat man das Gefühl, sie und ihre Zwillingsschwester Sachini sind wie eine Person. Sie verbringen den Großteil ihrer Zeit zusammen und sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Besondere Probleme bereitet das manchmal den neuen Praktikantinnen. Da muss man häufig nachfragen, wer einem gerade gegenübersteht. Aber irgendwann hat man den Dreh raus. Man erkennt, dass Sachini ein etwas schmaleres Gesicht hat und Achini zurzeit eine Zahnlücke. Was die Frisur betrifft, sind beide gerade sehr von der „Palmen-Frisur“ begeistert. Dass sich die Zwei sehr gut verstehen und auch gerne ihre Sachen miteinander teilen, sieht man zum Beispiel daran, dass sie ein gemeinsames Freundebuch haben, in das man dann auch mit „Dear Achini & Sachini“ hineinschreiben soll.

    Achini ist vielleicht etwas lauter und kommt mehr aus sich heraus als ihre Schwester, aber selbst da sind die Unterschiede kleiner geworden. In der Spielzeit ist sie immer mit Begeisterung bei Spielen wie Brennball oder „Elle“ (eine besondere Form von Cricket) dabei und gibt alles für ihr Team. Wie auch Sachini spielt sie aber auch gerne mal mit Barbies oder holt sich ein Malbuch. Ihre künstlerischen Fähigkeiten erkennt man auch daran, dass sie sich immer viel Mühe für Geburtstagskarten oder Briefe gibt und oft mit neuen Ideen kommt. Dabei kommen ihre guten Englisch-Kenntnisse auch zur Geltung und sie braucht häufig nur Hilfe bei der Rechtschreibung.     
    In der nahegelegenen Dorfschule von Mudukatuwa besucht Achini gemeinsam mit ihrer Schwester und 2 weiteren Mädchen aus dem Angels Home die 6. Klasse. Ihre Leistungen dort sind ziemlich durchwachsen. Während sie sich zum Ende des vergangenen Schuljahrs ganz gut verbessern konnte, sind die Punkte in diesem Jahr wieder etwas abgefallen. In den letzten Prüfungen Ende Juli konnte sie im Unterrichtsfach Geographie ihr bestes Ergebnis erzielen, während Geschichte ganz und gar nicht ihr Ding zu sein scheint. Insgesamt bewegt sich Achini leider noch immer knapp über dem unteren Drittel des Punktebereichs und auch wenn sie damit noch um Längen besser ist als Sachini, haben wir noch immer das Gefühl, dass sie nicht alles aus sich herausholt. Ein ganz großes Manko ist hier ihre Faulheit, die auch immer wieder in der Englischnachhilfe mit den Praktikantinnen zum Vorschein kommt. Hier ist Achinis Gruppe ganz besonders bekannt dafür, dass sie fast nie die Hausaufgaben von einer Woche auf die nächste erledigen und die pfiffigen kleinen Mädchen wissen auch ganz genau, dass jede neue Praktikantin anders damit umgeht und anfänglich eher mal zwei Augen zudrückt, anstatt Extra-Aufgaben zu geben. Hier ist es wichtig, Achini und ihren Mitstreiterinnen zu zeigen, dass sie damit nicht durchkommen. Deshalb saßen sie in der letzten Zeit häufiger mal am Tisch vor dem Büro, wo Julia sie mit Extra-Schreibübungen beschäftigt hat.

    Achini hat neben ihrer Schwester aber auch noch viele weitere Freundinnen im Angels Home gefunden. Durch ihre freundliche und liebevolle Art hat sie selten Probleme mit den anderen Mädchen, sie gerät so gut wie nie in einen Streit. Sie erledigt ihre täglichen Aufgaben und ist auch beim Waschen sehr selbstständig. Sie achtet meistens darauf, dass ihr Kleiderschrank ordentlich ist und hat morgens auch immer alle Schulsachen und die Uniform parat.

    Abends geht Achini sehr gerne mit in die Bibliothek, um sich dort die unzähligen Fotoalben bisheriger Praktikantinnen anzusehen oder sich eine Geschichte vorlesen zu lassen. Bei etwas längeren oder anspruchsvolleren Geschichten wie dem Buch „Honey the Fairy“, welches sie von ihren Pateneltern geschenkt bekommen hat, übersetzt sie den Inhalt auch gerne ins Singhalesische für die Mädchen, die noch nicht so gut Englisch können.

    Wir hoffen, dass sich Achini weiterhin so gut entwickelt und irgendwann vielleicht auch mehr ihrer Energie auf die Schule verwendet. Denn auf den Kopf gefallen ist die fast 11-Jährige keinesfalls!

  • Entwicklung Achini (Oktober 2017, geschrieben von Julia Fischer)

    Entwicklung Achini Oktober 2017,

    geschrieben von Julia Fischer

    A wie aufmerksam

    C wie charismatisch

    H wie heiter

    I wie interessiert

    N wie neugierig

    I wie idealistisch  

    Jedes Jahr, wenn ich vor der Aufgabe stehe, den Statusbericht über die beiden Zwillingsschwestern Achini und Sachini zu schreiben, stelle ich mir die Frage, was an den Beiden eigentlich individuell und einzigartig ist. Es ist nämlich in der Tat so, dass die beiden Schwestern sich nicht nur äußerlich gleichen wie ein Ei dem anderen, sondern sie sind sich auch in ihrem Verhalten und den wesentlichen Charakterzügen sehr ähnlich.

    Der auffälligste Unterschied, den ich aus meiner Sichtweise festmachen kann, ist wohl der, dass ich Achini als vernünftiger, nachdenklicher und vielleicht auch etwas weniger verspielt bezeichnen würde. Während ihre Schwester sich in vielen Dingen noch sehr unschlüssig ist und oft zu ihrem Gegenpart „hinaufschaut“ bzw. sich an ihr orientiert, so zeigt Achini schon sehr rationale Züge und erscheint von ihrem Wesen her auch etwas erwachsener.

    Auch in punkto körperliche Entwicklung ist Achini ihrer Schwester ein klein wenig voraus und wiegt derzeit 20 kg bei einer Größe von 1,25 m. Dennoch kann man sagen, dass beide Schwestern in Bezug auf ihr Alter von fast 10 Jahren noch etwas zierlich und klein sind. Allerdings zeigen sich keinerlei Auswirkungen auf die Gesundheit, im Gegenteil: Wie auch ihre Schwester ist Achini ein richtiges Energiebündel, das gerne über unseren Hof flitzt und sich beim gemeinsamen Spiel mit Gleichaltrigen so richtig austobt.

    Dennoch kann sie auch schon sehr gut Verantwortung übernehmen, wie sich vor allem in den letzten Monaten bemerkbar machte, nachdem Frank ihr die Aufgabe gegeben hat, sich um die Hühner zu kümmern. Dies übernahm sie gemeinsam mit Madushika und Prarthana und so wechselten sich die 3 Mädels immer damit ab, nach frischen Eiern zu schauen, das Gehege zu fegen und die Hühner mit Futter und frischem Wasser zu versorgen. Jedes Mal, wenn Achini nun mit einem breiten Grinsen aus dem Hühnerstall kommt, weiß man, dass sie wieder ein paar frische Eier gefunden hat. Darüber freuen sich die Mädels immer ganz besonders, vor allem, weil die Hühner-Ladies einmal pro Woche ein Extra-Ei bekommen.

    Auch ihre anderen Aufgaben im Angels Home erledigt Achini schon relativ selbstständig und sie muss nur selten von ihrer Gruppenleiterin Hiruni ermahnt werden, bei der Gartenarbeit mit anzupacken oder zum Putzdienst in der Küche oder im Badezimmer zu erscheinen. Der kleine Zwilling weiß schon ziemlich genau, wann sie wo sein muss und welche Dinge dort zu erledigen sind. Mit Shashikala als „große Schwester“ an ihrer Seite hatte sie jedoch auch von Anfang an einen guten Fang gemacht. Obwohl die Ältere sonst gar nicht so zuverlässig ist und auch selbst noch hin und wieder ermahnt werden muss, so hatte sie bereits zu Beginn einen kleinen Narren an den Zwillingsschwestern gefressen und ihnen anfangs viel dabei geholfen, sich im Angels Home zurecht zu finden und sich wohl zu fühlen. Heute muss sie ihre Schrank- und Doppelstockbett-Partnerin Achini kaum noch ermahnen, ihre Sachen in Ordnung zu halten, denn diese schafft das nun auch alleine ganz gut.

    Mittlerweile besuchen die Zwillinge gemeinsam mit der quirligen Sashini die 5. Klasse der nahegelegenen Schule in Mudukatuwa. Leider muss man sagen, dass Achini da noch nicht so richtig zeigt, was in ihr steckt, wenngleich ihre Leistungen noch um Längen besser sind als die ihrer Mitstreiterinnen. Zu leicht lässt sie sich ablenken und findet andere Sachen interessanter als die anstehenden Hausaufgaben. Auch in der wöchentlich stattfinden Englischnachhilfe mit unseren Praktikantinnen, die Achini gemeinsam mit ihrer Schwester besucht, werden die Zwillinge stets so eingeschätzt, dass sie noch weit bessere Leistungen erzielen könnten, wenn sie etwas motivierter wären. Es fällt jedoch auf, dass Achini meist etwas bereitwilliger und auch konzentrierter ist, wenn es darum geht, sich neuen Inhalten zu widmen oder das beiden noch sehr schwerfallende Schreiben zu üben. Da die beiden Mädchen sich so ähnlich sind und auch eine tiefe Verbundenheit zueinander haben, drängt sich bei mir manchmal der Verdacht auf, dass Achini absichtlich nicht ihr gesamtes Können unter Beweis stellt, um ihrer Schwester nicht das Gefühl zu geben, dass sie besser ist als sie. Dies ist zwar einerseits ein mitfühlender und toller Charakterzug von Achini, andererseits könnte ihr dieses Verhalten jedoch zukünftig auch auf die Füße fallen, wenn der Unterrichtsstoff noch schwieriger wird. Deshalb hoffen wir, dass wir Achini bald motivieren können, sich noch mehr auf die Schule zu konzentrieren und vielleicht gibt sie ihrer besseren Hälfte ja somit ebenfalls den Ansporn, mehr zu lernen.

  • Entwicklung Achini (Juli 2016, geschrieben von Julia Fischer)

    Entwicklung Achini Juli 2016

    geschrieben von Julia Fischer

    Von den beiden süßen Zwillingsschwestern ist Achini eindeutig diejenige, die etwas pfiffiger und extrovertierter auftritt. Gibt es irgendwo etwas Neues zu entdecken oder darf der neue Spielplatz das erste Mal ausprobiert werden, Achini ist immer ganz vorne mit dabei, während sich die um einige Minuten jüngere Sachini doch lieber hinten anstellt.

    Dennoch sind die Beiden unzertrennlich und verbringen fast ihren kompletten Tagesablauf gemeinsam. Dabei sieht man sie selten streiten oder rangeln, sie scheinen ein Herz und eine Seele zu sein, was man eineiigen Zwillingen ja gemeinhin auch nachsagt. Trotzdem finde ich es sehr erstaunlich, wie viel und wie gerne Achini und Sachini Zeit miteinander verbringen und dabei noch nicht einmal unbedingt andere Kinder brauchen. Zwar spielen sie gelegentlich auch mit ihren Freundinnen Kawshaliya, Salani und dem anderen Zwillingspaar Vindiya und Sandiya, dennoch können sie sich auch stundenlang nur zu zweit die Zeit vertreiben und sind dabei nicht gelangweilt.

    Auch in diesem Jahr habe ich mich bei denjenigen Mädchen, die schon ein paar Jahre bei uns im Angels Home leben, vordergründig mit der singhalesischen Akte auseinandergesetzt, um die Familiengeschichte und deren Veränderungen ein wenig zu beleuchten.

    Wie bereits im Aufnahmebericht der Zwillinge geschildert, wurden die Beiden bereits kurze Zeit nach ihrer Geburt von den Eltern verlassen und anschließend von der Großmutter versorgt. Dem bleibt im Prinzip nicht sehr viel hinzuzufügen, außer, dass man mittlerweile davon ausgeht, dass die Eltern ihre beiden Töchter nicht gemeinsam im Stich gelassen haben, sondern dass zuerst die Mutter der Mädchen ihren Mann verlassen hat. Dieser lebte zum damaligen Zeitpunkt mit seiner Familie im Haus der Oma der Mutter, mit der er sich dann auch weiterhin um die kleinen Zwillinge kümmerte. Über den Verbleib der Zwischengeneration (Mutter der Mutter) haben wir keinerlei Auskünfte. Fakt ist, dass quasi die Uroma von Achini und Sachini die beiden Mädchen großgezogen hat, nachdem auch der Vater eine neue Partnerin hatte und sich aus dem Staub machte. Erst als die alte Frau zu gebrechlich wurde, um sich angemessen um ihre Urenkel zu kümmern, übergab sie die Mädchen für eine Heimunterbringung dem Jugendamt. Ihr Sohn (das wäre dann quasi der Onkel der Mutter) und seine Frau haben Achini und Sachini am Anfang noch manchmal bei uns besucht und sie sogar ein- oder zweimal in den Ferien zu sich genommen, damit auch die Uroma sie sehen konnte. Da das Ehepaar jedoch eigene Kinder und Enkelkinder hat, wurde der Kontakt irgendwann weniger und nun ist es schon wieder fast ein ganzes Jahr her, als Achini und Sachini ihre Uroma zum letzten Mal gesehen haben. Momentan versuchen wir, die alte Frau oder ihren Sohn zu kontaktieren, um in den bevorstehenden Schulferien ein (vielleicht letztes) Treffen zu arrangieren. Es wäre schön, wenn die Zwillinge einige Zeit mit ihren Angehörigen verbringen könnten.

    Vor ca. ein oder zwei Jahren hatte das Jugendamt auch einmal angedacht, die beiden Mädchen für eine Adoption freizugeben, da eben außer der Uroma kein näherer Verwandter mehr da ist, der sich um die Beiden kümmert. Die alte Dame bat jedoch darum, mit einer Adoption noch bis nach ihrem Tod zu warten, da sie wohl Angst hatte, dass sie die Beiden dann gar nicht mehr sehen kann. Somit wurde die Entscheidung noch einmal verschoben.

    Für mich ist es immer unbegreiflich, weshalb man die leiblichen Eltern in einem solchen Fall nicht ausfindig macht und zur Verantwortung zieht. Zumindest könnten sie für die Versorgung ihrer Kinder finanziell etwas beisteuern, aber solange sich da am System nichts ändert, wird sich auch in den Köpfen solcher Menschen nichts ändern. Es ist mir ein Rätsel, wie man zwei so süße Mädels einfach im Stich lassen kann und nie wieder nach ihnen fragt. Für Achini und Sachini ist es vermutlich jedoch das Beste, dass sie ihre leiblichen Eltern nie wirklich kennengelernt haben. Sie sind bei uns super in den Heimalltag integriert und wären vermutlich nur noch mehr verwirrt, wenn jetzt auf einmal Eltern auftauchen würden.

    Im schulischen Bereich erlangt Achini geringfügig bessere Ergebnisse als ihre Schwester Sachini. Dennoch sind wir mit ihrer Leistung nicht zufrieden, da wir aus dem letzten und vorletzten Schuljahr wissen, dass eigentlich mehr in ihr steckt. Dies beweist sie beispielsweise in der wöchentlich stattfindenden Englischnachhilfe mit unseren Praktikantinnen, wo sie stets für gute Mitarbeit, Fleiß und Interesse gelobt wird. Hoffen wir also, dass sich Achini auch bald wieder in den anderen Unterrichtsfächern mehr anstrengt und bessere Prüfungsergebnisse erzielt.

  • Entwicklung Achini (August 2015, geschrieben von Simone Lauber)

    Entwicklung Achini August 2015

    geschrieben von Simone Lauber

    Eines der ersten Kinder, das man nachmittags durch den Garten flitzen sehen kann, ist garantiert Achini. Die „Ältere“ des mittlerweile auch gar nicht mehr so jungen Zwillingspaares ist voller Energie und Tatendrang. In Mitten der kreischenden Mädchen ist sie trotz ihrer fast 8 Jahre keineswegs eine Mittläuferin, sondern mischt ebenso vehement mit wie die älteren Mädchen, wenn es darum geht, Spielregeln auszuhandeln, Mannschaften zu bilden oder Punkte zu vergeben.

    Ist Zeit zum Spielen, jagt sie also meist mit einigen anderen durch den Garten, veranstaltet Wettrennen oder Hüpfseilwettbewerbe. Auf jeden Fall möchte sie immer dabei sein. Gerne beschäftigt sie sich auch mal ruhig. Mit ihrer Schwester zusammen kleidet sie ihre Puppen ein, sie richten ihnen Tee und Kuchen. Auch zum Malen kann man klein Achini immer begeistern. Wie selbständig sie sich schon beschäftigen kann, wird schnell erkennbar, drückt man ihr Stift und Papier in die Hand mit der Bitte, eine Glückwunschkarte zu gestalten. Mit Liebe zum Detail geht sie an ihre Zeichnungen heran. Sie weiß genau, was sie will, fragt differenziert nach bestimmten Farben, zaubert ihren Figuren Augen, Mund und farbenfrohe Outfits.

    Eine besondere Anziehungskraft hat der Fotoapparat auf das kleine Mädchen. Speziell gefällt es ihr, selbst vor der Kamera zu posieren (dafür bietet sie auch vielfältige Motive an: Achini beim Teeservieren, Achini beim Blumenpflücken, Achini beim Kuchenessen...) um sich im Anschluss auf all den Bildern betrachten zu können.

    Mit einer Größe von 1,13 m und einem Gewicht von immer noch 15 kg ist sie ebenso wie ihr Zwilling ein zierliches kleines Ding, das aber gesund und munter ist und es faustdick hinter den Ohren hat. Sie verfügt eben schon über klare Vorstellungen darüber, was sie will und lässt sich nicht so leicht bevormunden. Schlau und ebenso frech, schlägt man sich dann im wöchentlichen Englischunterricht mit ihr herum. Wenn sie sich nicht gerade vor dir hinter der Klassenzimmertür versteckt, ruft sie freudig (manchmal etwas ungehalten) Buchstaben und Vokabeln heraus, möchte sie doch gerne ihr Wissen unter Beweis stellen. Und zu Recht; Achini kann schon Vieles auf Englisch benennen und durchschaut schnell, wie Aufgabenstellungen gemeint sind und gelöst werden müssen. Mit Leidenschaft singt sie dir auch zusammen mit ihrer Schwester all die englischen Lieder vor, die ihr die Praktikantinnen im Laufe der Zeit beigebracht haben und ab und zu bittet sie sogar um Hausaufgaben, auch wenn sie das Arbeitsblatt dann doch verschlampt.

    Achinis schulische Leistungen haben sich leider im Vergleich zum Vorjahr ganz schön verschlechtert, wobei man sagen muss, dass die Kleine keineswegs dumm ist, sondern eher etwas faul. So werden des Öfteren mal die Hausaufgaben vergessen oder die Vorbereitungen auf die Prüfung nicht so ernst genommen. Das ist sehr schade und wir hoffen sehr, dass Achini sich diesbezüglich noch etwas disziplinieren kann.

    Auch mit der Ordnung hat es Achini noch nicht so ganz. Das muss sie sich noch von anderen Mädchen abschauen. Nicht selten findet man abends einen unaufgeräumten Schrank und keine Schuluniform. Morgens setzt sich der Kampf dann fort und man kann beobachten, wie sie von Mädchen zu Mädchen wandert, um Sicherheitsnadeln zu ergattern, bis sie schließlich doch auch welche auf ihrem Kleidchen vom Vortag findet. Um eine nette Frisur bemühen sich ebenso meist andere Spielgefährtinnen und kämmen ihr geduldig die dichten, schwarzen Haare. Auch wenn dieses süße Fliegengewicht mit ihrem schelmischen Lachen und den großen braunen Augen all deine Mutterinstinkte weckt, lehnt sie sich einmal verstohlen an deine Schulter, scheut sie dann doch deine Berührungen, möchtest du den Arm um sie legen und ist blitz schnell auf und davon... mit einem frechen Grinsen auf den Lippen natürlich!

  • Entwicklung Achini September 2014

    geschrieben von Claudia Maier

    Hört man auf dem Hof zwei laute, krächzende Stimmen, weiß man sofort, wem sie gehören: dem Zwillingspaar Sachini und Achini. Die Beiden, die sich gleichen wie ein Ei dem anderen, reden viel und gerne. Wenn sie dabei wild gestikulieren und die Augen weit aufreißen, wünsche ich mir immer, ich könnte verstehen, welche Geschichten sie sich erzählen.

    Mit einem Gewicht von nur 15 kg sind die beiden Zwerge die absoluten Fliegengewichte bei uns im Angels Home. Selbst das Nesthäkchen Bodika bringt 5 kg mehr auf die Waage. Bei einer Größe von 1,08 m ist Achini die etwas Größere der beiden Schwestern. Dazu passt auch gut, dass sie allgemein als die „Vernüftigere" auftritt. Das soll heißen, dass sie mittlerweile zu Sauberkeit und Ordnung nicht mehr ermahnt werden muss. Ihr Kleider- wie Schulschrank ist meistens einwandfrei aufgeräumt, was sicher hauptsächlich der Verdienst der fast 14-jährigen Ishini ist, die sozusagen als „große Schwester" für Achini verantwortlich ist.

    Auch in schulischen Belangen glänzt Achini durch Ehrgeiz und Sorgfalt. In den Ferien konnte sie es gar nicht mehr erwarten, wann denn nun endlich wieder die Schule anfängt und die Englischnachhilfe stattfindet. Für ihre knappe sieben Jahre versteht sie auch schon sehr viel Englisch und antwortet in kurzen Sätzen darauf.
    Meist sieht man Achini mit ihrer Schwester und den anderen kleinen Kindern im Garten spielen. Dort wird dann im Schatten der Palmen oder unter der Tischtennisplatte Markttreiben gespielt. Das heißt, sämtliches Grün- und Braunzeug, das im Garten zu finden ist, wird als Lebensmittel, sei es Huhn, Fisch oder Eiscreme, verkauft. Gezahlt wird mit Blättern, die in selbst gebastelten Portmonees aufbewahrt werden. Auch auf der Bühne verbringt Achini gerne Zeit beim Memory oder HalliGalli spielen. Ihre ganze Leidenschaft gilt jedoch den Barbies. Wenn sie wieder einmal vom Barbie-Fieber gepackt wird, nimmt sie uns Praktikantinnen schon unten auf der Treppe in Empfang und versucht uns mit runden Kulleraugen und dem süßesten Lächeln der Welt um den Finger zu wickeln. Denn Achini weiß sehr genau, wie sie ihr zierliches, liebes Gesicht einsetzen muss, um das zu bekommen, was sie will.

    Bei Veranstaltungen im Angels Home wie einem Sportturnier nimmt der kleine Wirbelwind gerne Teil und wenn es um Singen und Tanzen geht, tritt sie zusammen mit ihrer Schwester sogar vor all den anderen Mädchen auf. Achini und Sachini verbindet eine sehr gute geschwisterliche Beziehung. Dieses Band ist zu spüren, wenn sie sich am Waschplatz gegenseitig helfen, alles miteinander teilen und Achini sich ohne Eifersucht so sehr für ihre Schwester mitfreut, wenn diese in den Ferien einen Tag bei einer Angestellten zu Hause verbringen darf. Es ist immer wieder schön, die beiden Mäuse so herzlich miteinander umgehen zu sehen und man kann nur hoffen, dass dies auch später so bleibt.

  • Interview Achini September 2013

    geschrieben von Helena Braisz)

    Hinweis: Auch in diesem Jahr kamen unsere kleinen Interviews wieder für all diejenigen Mädchen zum Einsatz, die noch nicht ganz so lange bei uns im Angels Home leben. Unsere Praktikantinnen Lisa, Helena und Nina haben sich die größte Mühe gegeben, zusätzlich zu jedem Mädchen zumindest einen kurzen Text mit ihren persönlichen Einschätzungen zu verfassen.

    1. Was isst du gerne? Achini: Ich esse gerne Äpfel.

    2. Was trinkst du gerne? Achini: Ich mag Coca Cola sehr gerne.

    3. Welche Farbe magst du am liebsten? Achini: Rot ist meine Lieblingsfarbe.

    4. Wen magst du am liebsten von den Mädels im Heim? Achini: Ich mag Asadi besonders gerne.

    5. Wen magst du am liebsten von den Angestellten im Heim? Achini: Am liebsten habe ich Champa.

    6. Wenn du fliegen könntest, wo würdest du für zwei Wochen bleiben? Achini: Ich würde gerne nach Deutschland fliegen.

    7. Welches Tier magst du? Achini: Mein Lieblingstier ist der Papagei.

    8. Was möchtest du später werden? Achini: Gerne würde ich später Lehrerin werden.

    9. Was magst du in der Schule und im Angels Home? Achini: In der Schule spiele ich gerne und im Angels Home mag ich das Spiel „Elle“ am liebsten.

    10. Was machst du gerne in deiner Freizeit? Achini: Ich räume gerne auf.

    11. Welchen Platz würdest du gerne einmal von Sri Lanka sehen? Achini: Gerne würde ich einmal nach Negombo fahren.

    12. Welche berühmte Person möchtest du einmal treffen? Achini: Den Präsidenten!

    13. Wenn du viel Geld hättest, was würdest du machen? Achini: Ich würde mir gerne neue Kleidung kaufen.

    14. Wenn du für einen Tag der Chef vom Angels Home wärst, was würdest du im Heim anders machen? Achini: Ich würde alles genauso machen.

    15. Welche Musik magst du? Achini: Ich höre gerne Small Birds.

    16. Wenn du den singhalesischen Präsidenten treffen könntest, was würdest du ihm sagen? Achini: „Willkommen!“

    Die fast 6-jährige Achini ist mit ihrer Größe von 1,06 Metern und einem Gewicht von 12 Kilogramm ein Ebenbild ihrer Zwillingsschwester Sachini. Die beiden verstehen sich super und haben eine enge Beziehung zueinander. Oft sieht man sie bei gemeinsamen Spielaktionen zusammen mit gleichaltrigen Mädchen. Sie basteln sich dann oft aus Blättern Handtaschen und Kopfschmuck, backen aus nassem Sand einen Kuchen, den sie dann großzügig an alle verteilen oder flechten den Praktikantinnen die Haare, die sie mit vielen Blumen verzieren. Am liebsten halten sie sich unter der Tischtennisplatte auf und spielen dort im geschützten Raum. Insgesamt ist Achini sehr kreativ und somit verwandelt sich der komplette Garten für sie in ein Spielparadies. Achini hat sich gut in den Alltag hier im Heim eingefunden. Sie bekommt von den älteren Kindern viel Unterstützung. Diese benötigt sie auch. Die 12-jährige Shashikala sorgt sich sehr um die beiden Zwillinge. Shashikala ist die erste Person, zu der Achini geht, sobald Probleme auftreten.

    Im Gegensatz zu ihrer Schwester Sachini ist Achini eher unordentlich. Ihr Kleiderschrank ist meist unaufgeräumt. Bei den täglichen Waschaktionen hängt sie zeitlich hinterher und muss ab und zu noch auf alltägliche Dinge hingewiesen werden. Ihre Aufgaben erledigt sie trotz zeitlicher Verzögerung aber immer gewissenhaft.

    Achini ist ein sehr liebenswertes, aufgeschlossenes Mädchen, das sofort auf einen zukommt. Interessiert stellt sie dann all ihre Fragen. Von ihr bekommt man immer ein Lächeln. Ihr zierlich süßes Gesicht weiß sie allerdings auch immer gut einzusetzen wenn es beispielsweise darum geht, nach einem Spiel zu fragen Smile

    Unterhaltungen auf Englisch stellen im Gegensatz zu anderen gleichaltrigen Mädchen hier im Heim, kaum eine Hürde dar. Achini versteht vieles und kann in der Regel mit einfachen Vokabeln ihre Anliegen ausdrücken. Detailreiche Sätze, in denen es zum Beispiel um Spielregeln usw. geht, müssen zwar noch von älteren Mädchen übersetzt werden, aber dafür nehmen die beiden Zwillinge auch noch nicht allzu lange an der Englischnachhilfe teil. Da Achini in ihren ersten Schulprüfungen in der Schule ganz gute Ergebnisse in allen Fächern erzielen konnte, sind wir sehr zuversichtlich, was ihre schulischen Leistungen betrifft.

    In den letzten Monaten ist das Zwillingspaar immer mehr aufgetaut und mittlerweile vollkommen ins soziales Gefüge des Angels Home integriert. So kommt nun auch immer öfter ihr wahres Ich zum Vorschein, welches hinter den großen braunen Kulleraugen und dem bezaubernden Lächeln auch zwei freche kleine Rabauken versteckt, die unser Personal zwischenzeitlich ganz schön auf Trab halten.Smile

Tauche ein in die Welt des Geschehens! Unser Newsletter hält dich stets auf dem Laufenden. Jetzt abonnieren.