Sachini Madushika Subasinghe

Sachini Madushika Subasinghe

Am 4.02.2013 nahmen wir das zweite Zwillingspaar im Angels Home for Children auf. Es handelt sich um die beiden Mädchen Sachini (vollständiger Name: Sachini Madushika Subasinghe) und Achini (vollstäniger Name: Achini Madushika Subasinghe).
Zum Zeitpunkt ihres Einzuges sind sie 5 Jahre alt und gehören somit zu den Jüngsten hier im Heim. Die Mädchen sind am 26.10.2007 im ca. 60 km entfernten Alawwa geboren und wurden buddhistisch erzogen.

Als Achini und Sachini ein Jahr alt waren, wurden sie von ihrem Vater und ihrer Mutter verlassen. Seitdem hat sich ihre Großmutter um die zwei gekümmert und für sie gesorgt. Auf Grund ihres Alters und ihrem gesundheitlichen Zustand, ist es ihr jedoch nun nicht mehr möglich, den Bedürfnissen der Mädchen gerecht zu werden. Deshalb brachte sie die zwei zu uns ins Angels Home for Children.
Bevor sie zu uns kamen, besuchten Achini uns Sachini den Kindergarten und seit kurzer Zeit gehen sie gemeinsam in die erste Klasse der nahegelegenen Schule.

Besonders Sachini fiel die Eingewöhnung an das Leben hier im Angels Home sichtlich schwer und die ersten Tage waren mit einigen Tränchen gefüllt. Mit Sadisha hat sie jedoch eine „große Schwester“  an ihre Seite bekommen, die ihr dabei hilft, sich an den Heimalltag zu gewöhnen. Schon nach einigen Tagen sind die Tränchen vergessen und man sieht die kleine Sachini immer öfter lächeln und auf die anderen Mädchen zugehen.

Für  Sachini konnten wir auch Pateneltern finden Smile

 

  • Entwicklung Sachini August 2023

    Entwicklung Sachini Juli 2023

    Geschrieben von Tina Schulz

    Es hat sicher einen Moment gedauert, aber inzwischen können wir zwei Freiwilligen die inzwischen 15 jährigen Zwillingsschwestern Achini und Sachini durchaus auseinanderhalten. Wie schon in den vorigen Berichten erwähnt (was uns auch dabei geholfen hat ;-)), ist Sachini etwas zurückhaltender und hat eine etwas zierlichere Figur und ein schmaleres Gesicht. Das hat sich im Wesentlichen nicht verändert.

    Zu Beginn haben die beiden sich auch einen Spaß daraus gemacht und uns veralbert, wenn wir der Meinung waren, sie nun endlich sicher mit dem richtigen Namen ansprechen zu können. Dann haben sie einfach den Kopf geschüttelt und den Namen des anderen Zwilling gesagt, uns dann aber schnell lachend aufgeklärt, dass wir doch richtig lagen, um uns dann eine dicke Umarmung zu geben.

    Auch hat sich nicht verändert, dass man die beiden meistens noch gemeinsam sieht und sie nach wie vor ein Herz und eine Seele sind. Allerdings haben sie inzwischen auch ein wenig unterschiedliche Freundeskreise. Hängt Sachini gerne mit Vishmini und Raini rum, mag Achini diese Mädchen gar nicht so gerne und ist lieber mit der jüngeren Shanika und Madushani zusammen oder mit ihrem Bestie Theyaga. Hier gehen die Zwillinge nun doch auch schon mal getrennte Wege.

    Beide sind bei allen Mädchen sehr beliebt und als „alte Hasen“ auch sehr angesehen.

    Sachini kümmert sich noch immer um die fast 11 jährige Dinithi und wird ihrer Aufgabe sehr gerecht und sie hilft auch noch immer gerne auf der anderen Seite, wo die Gemüsebeete sind. Außerdem sind die Zwillinge verantwortlich für die Versorgung der Hunde und füttern diese auch jeden Abend pünktlich.

    Insgesamt sind die beiden meistens pflichtbewusste junge Damen, die ihren Aufgaben und Pflichten regelmäßig ordentlich nachkommen.

    In der Schule kommen die Zwillinge jetzt in die 11. Klasse, was bedeutet, dass am Ende des Schuljahres die O-Level Examen auf sie zukommen. Vielleicht zeigt Sachini dann zum Ende doch noch, was in ihr steckt, den Intellekt hat sie, sie muss jetzt auf der Zielgeraden nur noch den Ehrgeiz aus ihrem Innersten holen.

  • Entwicklung Sachini (November 2021, geschrieben von Julia Fischer)

    Entwicklung Sachini November 2021

    geschrieben von Julia Fischer

    Noch immer muss man zweimal hinschauen bzw. sich bestimmte Kennzeichen der beiden Zwillingsschwestern einfach merken, um sie auseinanderhalten zu können. Vor allem, wenn man länger nicht im Angels Home war bzw. die Beiden länger nicht gesehen hat, bedarf es erst wieder etwas Übung, um Sachini und Achini gekonnt und auf Anhieb zu erkennen. Es gibt wohl nur wenige Zwillingspaare, die sich so sehr ähneln wie diese Beiden. Meist finden sie das auch ziemlich lustig und amüsieren sich köstlich darüber, wenn man vor ihnen steht und überlegt, mit welchem Namen man sie nun ansprechen muss.

    Vor ein paar Tagen sind die beiden Schwestern 14 Jahre alt geworden und sie genießen es sehr, sich nun im Kreis der älteren Mädchen zu bewegen. Natürlich gehören auch gelegentliche pubertäre Gefühlsausbrüche mittlerweile zu ihrem Alltag und dabei ist es keinesfalls mehr so, dass Sachini ihrer Schwester in irgendetwas nachsteht. Auch sie hat ihre ganz eigenen Vorstellungen vom perfekten Tagesablauf und wenn dieser in irgendeiner Form gestört wird bzw. wenn das Personal einmal zu viel ermahnt, dass jetzt eigentlich Lernzeit auf dem Plan steht, dann kann Sachini genauso wie ihr Ebenbild schon mal ganz schön ungemütlich und launisch werden. Natürlich geht es dabei auch oft darum, den Großen und Älteren zu zeigen, dass man auch schon ganz gut aufmucken kann und sich von den Heimmüttern nicht mehr alles gefallen lassen will. Zum Glück sind solche Dramen meist auch ziemlich schnell wieder beendet und Sachini setzt dann wieder ihr breites Grinsen auf, dem man eigentlich kaum widerstehen kann.

    Aktuell misst die junge Dame eine Körpergröße von 1,40 m und wiegt dabei gesunde 32 kg, womit sie noch immer ein klein wenig zarter gebaut ist als ihre Schwester. Dennoch kann man sagen, dass beide Mädels körperlich vollkommen normal und ihrem Alter entsprechend entwickelt sind. Sie bewegen sich gerne und vergessen bei anstehenden Sport- und Spielaktivitäten mit unseren Freiwilligen doch auch glatt mal für einige Stunden ihre Teenager-Coolness. Sie sind dann mit Feuereifer dabei und da kommt dann auch gut und gerne wieder das Kind in ihnen zum Vorschein – bei Sachini vermutlich auch noch mehr als bei ihrer Schwester.

    Seit einiger Zeit kümmert sich auch Sachini als „große Schwester“ um eines unserer kleineren Mädels und übernimmt hier gut Verantwortung. Aktuell teilt sie sich mit der 9-jährigen Dinithi einen Kleiderschrank und ein Doppelstockbett, die zwar für ihr Alter schon sehr selbstständig und ordentlich ist, aber trotzdem noch hin und wieder eine Ermahnung von Sachini gebrauchen kann.

    In der Schule besuchen die Zwillinge aktuell die 9. Klasse, allerdings können wir leider zu den Leistungen auch in diesem Jahr noch gar nicht so viel sagen. Durch Corona fiel der Präsenzunterricht fast das gesamte Jahr hinweg aus und wir sind sehr froh, dass die älteren Mädchen nun endlich bald wieder täglich in die Schule gehen können. Dies wird sicherlich auch zu einer besseren Stimmung unter den Teenagern führen, die während der langen Zeit der Ausgangssperren und des Kontaktverbots zu Menschen von außerhalb schon ziemlich frustriert waren. Wir hoffen auch, dass dann in Kürze auch mal wieder eine Leistungseinschätzung stattfindet, damit wir feststellen können, ob der Ersatzunterricht mit unserem Personal während der letzten Monate auch ein bisschen was gebracht hat. Sachini würde regulär nächstes Jahr ab Januar in die 10. Klasse kommen, aber aktuell ist noch nicht ganz sicher, ob evtl. alle Schüler das Schuljahr noch einmal wiederholen müssen, um den verpassten Stoff aufzuarbeiten.

    Momentan ist Sachini sehr interessiert an der Gartenarbeit und hilft viel bei der Wasserversorgung, Pflege und Ernte der zahlreichen Obst- und Gemüsesorten, die wir im Angels Home anbauen. Hier vergisst sie mitunter auch mal die Zeit und man muss sie förmlich losreißen, wenn es um andere Pflichten wie Küchendienst oder Schulsachen geht. Trotzdem kann man allgemein sagen, dass Sachini ein sehr verlässliches, freundliches und aufgeschlossenes Mädchen ist, das ihre Sachen gut macht und das man sich aus dem Angels Home nicht mehr wegdenken kann.

     

  • Entwicklung Sachini (November 2020, geschrieben von Julia Fischer)

    Entwicklung Sachini November 2020

    geschrieben von Julia Fischer

    Vor Kurzem sind die beiden Zwillingsschwestern Sachini und Achini bereits 13 Jahre alt geworden und wenn man sie sich so anschaut, kann man kaum glauben, was aus den süßen kleinen Fünfjährigen geworden ist, die damals in unser Angels Home gekommen sind. Mittlerweile gehören die Beiden zu unseren Teenagern und sind in die schwierige Phase der Pubertät eingetaucht, wo das Leben auch im Angels Home manchmal ein echtes Drama sein kann.

    Während die einige Sekunden ältere Achini sich in den letzten Jahren zunehmend als die ruhigere, vernünftigere bzw. auch ernstere Zwillingsschwester herauskristallisierte, ist Sachini ihrem Alter entsprechend noch eher kindlich, albern und sprunghaft. Sehr oft kann man sie mit gleichaltrigen oder gar jüngeren Mädchen durch den Garten toben und spielen sehen. Zwar versucht sie gelegentlich – genau wie ihre Schwester – schon mehr Zeit mit den älteren Teenagern zu verbringen, doch meist sind ihr deren Jungs- und Modegespräche irgendwann zu langweilig und sie mischt sich lieber wieder unter ihresgleichen.

    In der Schule sind die Zwillinge in diesem Jahr in der 8. Klasse und haben hier Gesellschaft von vier anderen Mädchen aus unserem Angels Home. Leider muss man sagen, dass der Unterricht in den vergangenen Monaten auch in Sri Lanka stark von der Corona-Pandemie und ihren Auswirklungen betroffen war. So wurden bereits Mitte März alle Schulen landesweit geschlossen und konnten auch erst im August für weitere 2 Monate wieder geöffnet werden. Als es dann jedoch zu einem erneuten Anstieg der Fallzahlen kam, wurde der Unterricht wieder ausgesetzt und so ist unser Stand leider bis heute. Im Jahr 2020 fand deshalb nicht eine Leistungseinschätzung statt, sodass wir gar keine verbindlichen Aussagen zur schulischen Entwicklung machen können. Natürlich haben wir im Angels Home versucht, den ausgefallenen Unterricht zumindest ansatzweise zu ersetzen, aber es ist natürlich nicht das Gleiche und eine ziemliche Herausforderung für unser Personal, die zwar recht gut gebildet, aber eben nun mal keine Lehrerinnen sind.

    Was Sachinis schulische Entwicklung betrifft, so lässt sich leider noch immer ein deutliches Defizit gegenüber ihrer Schwester beobachten, obwohl diese sich alle Mühe gibt, ihren Vorsprung nicht auffallen zu lassen. In den letzten Prüfungen Ende 2019 konnte Sachini im Durchschnitt leider nur ca. ein Drittel der möglichen Gesamtpunktzahl erreichen, wobei sie in Umweltkunde das beste Ergebnis erzielte, während Mathematik so gar nicht ihr Ding ist. Wir sind uns ziemlich sicher, dass beide Zwillinge viel, viel mehr in der Schule erreichen könnten, wenn sie nicht so faul wären. Um sich vor Hausaufgaben und dem Lernen zu drücken, machen sie alle anderen Sachen lieber, sogar in der Küche helfen sie mittlerweile mit Vorliebe, auch wenn ihre jeweilige Gruppe gar nicht mit dem Küchendienst an der Reihe ist. An Einfallsreichtum und Geschick mangelt es den Mädels keinesfalls!

    Anfang des Jahres gab es im Leben der Zwillinge ein entscheidendes Ereignis. Ihre leibliche Mutter ist wieder aufgetaucht und hat den Kontakt zu ihren Töchtern gesucht. Gemeinsam mit ihrer Oma (die Sachini und Achini damals versorgt hat, bevor sie zu uns gekommen sind) stand sie irgendwann einfach mit einer Besuchererlaubnis vom Jugendamt bei uns vor dem Tor und wollte die beiden Mädels sehen. Wir haben dann die Zwillinge zu uns ins Büro gerufen und erstmal gefragt, ob die Beiden ihre Mutter überhaupt sehen (bzw. wohl eher kennenlernen) möchten. Die Reaktion war interessant und hat es wohl so in der Geschichte der beiden Schwestern noch nicht gegeben: Sie waren sich nicht einig. Während Sachini sich freute und die Mutter sehr gerne sehen wollte, war Achini wütend, traurig und unsicher zugleich. Sie wollte den Kontakt lieber vermeiden. Also ging Sachini zunächst allein hinaus und wagte ein erstes Treffen. Einige Wochen später war schließlich auch Achini durch die Erzählungen ihrer Schwester neugierig geworden und trat ihrer Mutter gegenüber. Kurze Zeit später durften wir aufgrund von Corona keine Besucher mehr empfangen, aber die Mutter ruft seither jedes Wochenende an und spricht mit den beiden Mädchen. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die Beziehung weiterentwickelt und welche Auswirkungen der Kontakt auf die Zukunft von Achini und Sachini hat.

    Es ist sehr schön zu beobachen, wie die beiden Mädchen in all den Jahren, die sie nun bei uns leben, stets zueinander gehalten und ihre innige Verbindung aufrechterhalten haben. Sie sind sich wirklich so ähnlich wie ein Ei dem anderen und stehen stets füreinander ein. Viele andere Mädchen im Angels Home können sie nicht immer zweifelsfrei unterscheiden und so hört man häufig den Ruf „Achini-Sachini“, wenn eine der beiden Schwestern irgendwo gesucht wird.

  • Entwicklung Sachini (August / September 2019, erstellt von Laura Kempf)

    Entwicklung Sachini August / September 2019

    erstellt von Laura Kempf

    Hinweis: In diesem Jahr haben wir uns dazu entschieden, von einigen unserer Mädchen ein kleines Video zu erstellen. Somit haben die Paten und andere Interessenten die Möglichkeit, sich einen persönlicheren Eindruck vom jeweiligen Kind zu machen und es quasi „in Aktion“ zu erleben. Die Videos wurden in erster Linie von unserer Freiwilligen Laura Kempf aufgezeichnet und geschnitten. Bei den Vorbereitungen und einzelnen Aufnahmen hatte sie dabei Unterstützung von ihrer Kollegin Shanaya Bridden. Wir sind mit allen Ergebnissen sehr zufrieden und wünschen euch viel Freude beim Anschauen!

  • Entwicklung Sachini (Juli 2018, geschrieben von Lisa Lorch)

    Entwicklung Sachini Juli 2018

    geschrieben von Lisa Lorch

    Die kleine Sachini ist bereits seit 5,5 Jahren bei uns im Angels Home. Sie ist mittlerweile fast schon 11 Jahre alt und wiegt 21 kg bei einer Größe von 1,25 m. Damit ist sie immer noch etwas zierlicher als ihre Schwester Achini, aber dennoch gesund und für ihr Alter vollkommen normal entwickelt. Sie ist nur selten krank und tobt sich am Nachmittag sehr gerne mit den anderen Mädchen in unserem großen Garten aus.

    Sachini und ihre Zwillingsschwester Achini sind ein eingeschweißtes Team. Sie verbringen sehr viel Zeit miteinander, geben Acht aufeinander und verstehen sich blind – genauso, wie man sich ein eineiiges Zwillingspaar eben vorstellt. Leider ist es manchmal nicht so einfach, die Beiden auseinander zu halten, vor allem für die neuen Praktikantinnen ist dies eine echte Herausforderung. Aber mit der Zeit merkt man kleine feine Unterschiede, sowohl äußerlich, als auch beim Charakter.

    Sachini ist ein sehr aufgewecktes Mädchen. In der Spielzeit ist sie immer mittendrin und spielt gerne bei Brennball oder auch bei dem hier sehr beliebten „Kabbadi“ mit. Aber sie mag auch etwas ruhigere Spiele wie zum Beispiel Memory oder den riesigen Karton mit Barbies. Bisher wurde als hauptsächlicher Unterschied zu ihrer Schwester Achini immer genannt, dass diese selbstbewusster sei und sich mehr zutraue. Aber auch die kleine Sachini stellt sich mittlerweile abends selbstbewusst vor die anderen Mädchen, singt ein Lied vor und tanzt dazu. Vielleicht noch etwas leiser als Achini, aber immerhin. Das Personal ist sich einig, dass sie im vergangenen Jahr ganz schön aufgeholt hat, was die Sache mit dem Selbstbewusstsein betrifft. So steht sie nicht mehr ständig im Schatten ihrer Schwester, sondern gibt mitunter beim Spielen auch mal selbst den Ton an und legt fest, wie was gemacht wird.

    Was ihren Sinn für Ordnung betrifft, so kann man auch hier eine positive Entwicklung erkennen. Ihr Kleiderschrank ist meistens ordentlich und morgens hat sie auch immer ihre Schuluniform bereit. Tja, mit dem Alter kommt eben oft auch die Vernunft und vermutlich haben die Zwillinge mittlerweile selber gemerkt, dass es anstrengend ist, jeden Morgen erst noch die letzten Bestandteile der Uniform zusammenzusuchen.

    Abends nach dem Zähneputzen ist Sachini oft eine der Ersten, die nachfragen, ob sie mit in die Bibliothek dürfen. Dort schaut sie sich liebend gerne die Fotoalben bisheriger Praktikantinnen durch und erinnert sich an die Zeit zurück, wo die betreffende Praktikantin da war und was sie mit ihr alles erlebt hat. Sie lässt sich auch sehr gerne eine Geschichte vorlesen und kann manchmal gar nicht genug davon bekommen. Zurzeit steht das Buch „Honey the Fairy“, das ihre Schwester von ihren Pateneltern geschenkt bekommen hat, hoch im Trend. Da Sachini es manchmal gar nicht abwarten kann, in die Bibliothek zu kommen, hilft sie abends auch gerne mal mit, die Kleiderschränke zu checken und die Schlüssel einzusammeln. Dabei ist sie manchmal schon fast übermütig und die Praktikantin kommt ihr kaum nach. Überhaupt geht das Temperament manchmal mit Sachini durch, wo man sie dann etwas bremsen und zurückhalten muss.

    Sachinis schulische Leistungen sind leider immer noch sehr durchwachsen und animieren nicht gerade zu Freudensprüngen. Während sie sich Ende des vergangenen Schuljahres noch einmal ganz gut verbessern konnte, so sind die Leistungen leider in diesem Jahr wieder ziemlich abgefallen. Recht passend zu ihrer künstlerischen Ader erreicht Sachini in Musik und Kunst das beste Ergebnis. Bei den wichtigen Fächern wie Geschichte und Mathematik kann sie leider nicht gerade mit Höchstleistungen glänzen. Ihr größtes Problem im schulischen Bereich ist ebenso wie bei Achini die Faulheit. Auch in der wöchentlichen Englischnachhilfe mit den Praktikantinnen ist die Gruppe von Achini und Sachini (in der auch noch 2 andere Mädchen sind) besonders bekannt dafür, dass sie so gut wie nie ihre Hausaufgaben erledigt. Somit mussten Sachini und die anderen in den letzten Wochen häufig bei Julia nachsitzen, um zu begreifen, dass sie ihre Hausaufgaben erledigen müssen. Generell könnten die Zwillinge ihre Ergebnisse in der Schule gravierend verbessern, wenn sie sich öfter mal konzentrieren und anstrengen würden.

    Trotz allem ist Sachini ein sehr liebenswertes Mädchen, dem man nie lange böse sein kann – ganz besonders dann nicht, wenn sie ihr reumütiges Gesicht aufsetzt, mit dem sie Fehlverhalten wieder gut machen möchte. Wenn dann auch noch Achini involviert ist, so bekommt man quasi „Dackelblick im Doppelpack“ und wer kann da schon streng und unerbittlich bleiben?

  • Entwicklung Sachini (Oktober 2017, geschrieben von Julia Fischer)

    Entwicklung Sachini Oktober 2017

    geschrieben von Julia Fischer

    S wie schöpferisch

    A wie aufgeweckt

    C wie chaotisch

    H wie herzlich

    I wie imposant

    N wie niedlich

    I wie interaktiv

    Jedes Jahr, wenn ich vor der Aufgabe stehe, den Statusbericht über die beiden Zwillingsschwestern Achini und Sachini zu schreiben, stelle ich mir die Frage, was an den Beiden eigentlich individuell und einzigartig ist. Es ist nämlich in der Tat so, dass die beiden Schwestern sich nicht nur äußerlich gleichen wie ein Ei dem anderen, sondern sie sind sich auch in ihrem Verhalten und den wesentlichen Charakterzügen sehr ähnlich.

    Der auffälligste Unterschied, den ich aus meiner Sichtweise festmachen kann, ist wohl der, dass ich Sachini als kindlicher, unbekümmerter und vielleicht auch etwas verspielter bezeichnen würde. Während ihre Schwester häufig schon sehr vernünftige Züge hat und von ihrem Wesen her auch etwas erwachsener erscheint, so ist Sachini eher diejenige, die sich in vielen Dingen noch sehr unschlüssig ist und oft zu ihrem Gegenpart „hinaufschaut“ und sich an ihr orientiert.

    Momentan ist Sachini 1,22 m groß und wiegt dabei 19 kg, womit sie auch in punkto körperliche Entwicklung ein ganz klein wenig zierlicher ist als ihre Schwester. Nichtsdestotrotz ist sie ein sehr gesundes Mädchen, das viel und oft in Bewegung ist. Nur selten klagt sie über körperliche Beschwerden wie Übelkeit, Schlappheit oder Verdauungsprobleme. Sie ist ein guter Esser und auch wenn man es ihr (noch) nicht ansieht, holt sie sich bei den hervorragenden Kochkünsten von unserer Nadisha gerne einmal eine zweite Portion.

    Bei unserer Gruppenaufteilung im Angels Home ist Sachini noch immer der älteren Madushika zugeteilt, mit der sie sich einen Kleiderschrank und ein Doppelstockbett teilt. Die Ältere sollte eigentlich stets ein Auge darauf haben, dass Sachini ihre Sachen in Ordnung hält und ihren Pflichten pünktlich und verlässlich nachkommt. Leider klappt das nicht immer so gut wie es sollte, denn Madushika hat in ihrem Teenager-Dasein oft andere Interessen, als darauf zu achten, ob bei Sachini alles okay ist. So kommt es mitunter vor, dass der Zwilling morgens, kurz bevor alle Mädchen den gemeinsamen Schulweg antreten, noch völlig aufgelöst nach ihren Socken sucht oder erschrocken feststellt, dass die frisch gewaschene Schuluniform noch nicht gebügelt ist. In solchen Fällen ist sie froh, ihre bessere Hälfte Achini um Hilfe bitten zu können, die mit Shashikala als „große Schwester“ einen deutlich besseren und fürsorglicheren Griff gemacht hat. Da die beiden Zwillinge ohnehin alles teilen und zudem die gleiche Kleidergröße haben, kommt es kaum darauf an, ob Sachini nun ihre eigene Uniform anzieht oder in der Not doch lieber die von Achini.

    Was die schulischen Leistungen betrifft, so muss man leider auch hier noch immer sagen, dass Sachini ein wenig hinterher ist. Viel zu oft und viel zu gerne lässt sie sich von ihren Freundinnen von den Hausaufgaben ablenken und ist nicht richtig bei der Sache, wenn es darum geht, Vokabeln auswendig zu lernen oder Mathe-Aufgaben zu lösen. So ist es nicht verwunderlich, dass sie bei den letzten Schulprüfungen Ende Juli nicht besonders gut abschließen konnte und im Durchschnitt nur ca. die Hälfte der Punkte ihrer Schwester Achini erreichen konnte. Das beste Ergebnis erzielte Sachini im Unterrichtsfach Tamil, während ihr die beiden wichtigen Fächer Singhalesisch und Mathematik nicht besonders liegen.

    In der Englischnachhilfe mit unseren Praktikantinnen besucht Sachini weiterhin gemeinsam mit ihrer Schwester eine Gruppe, wobei auch hier auffällt, dass sie sich noch leicht ablenken lässt und nicht ganz so konzentriert bei der Sache ist. Immerhin konnten die beiden Zwillinge Ende letzten Jahres die Prüfung in ihrer jeweiligen Lerneinheit bestehen und stellen sich in diesem Jahr neuen Inhalten. Das Schreiben fällt den Beiden noch schwer, aber im Verständnis zeigt auch Sachini schon sehr gute Fortschritte. Sie ist vor allem sehr kreativ und stets begeistert bei der Sache, wenn es im Englischunterricht auch etwas zum Malen gibt.

    Mit ihren mittlerweile fast 10 Jahren wäre es schön, wenn Sachini in Zukunft noch etwas selbstbewusster wird und sich nicht stets in den Schatten ihrer Schwester Achini stellt. Vor allem im schulischen Bereich muss sie noch lernen, sich besser zu konzentrieren und ihre Stärken besser einzusetzen, denn irgendwann wird es nicht mehr reichen, die Lehrer nur mit dem umwerfenden Zwillings-Lächeln zu bezirzen. Wir sind uns sicher, dass noch viel mehr in dem kleinen Wirbelwind steckt und hoffen sehr, dass sie uns dies auch bald zeigen wird.

  • Entwicklung Sachini (Juli 2016, geschrieben von Julia Fischer)

    Entwicklung Sachini Juli 2016

    geschrieben von Julia Fischer

    Die mittlerweile fast 9-jährige Sachini und ihre Schwester Achini sind eineiige Zwillinge und leben nun schon 3,5 Jahre bei uns im Angels Home. Trotzdem fällt es mir noch immer schwer, die Beiden auseinander zu halten, wenn sie nicht gerade nebeneinander stehen. Natürlich weiß ich, dass Sachini ein schmaleres Gesicht hat und etwas zurückhaltender ist, als ihre um wenige Minuten ältere Schwester, aber wenn eben gerade nur ein Zwilling vor mir steht und ich keine Vergleichsmöglichkeiten habe, dann wird es schon etwas schwieriger. Die beiden Mädchen sind sich wirklich zum Verwechseln ähnlich und das ist nicht nur auf das Äußere bezogen. Sie verbringen auch fast ihre komplette Freizeit miteinander, wobei man sie fast nie streiten oder bocken sieht. Auch mögen sie die gleichen Spiele und haben dieselben Freundinnen. Der einzige kleine Unterschied, den man feststellen kann, ist die Tatsache, dass Sachini ein wenig zurückgezogener, vielleicht schüchternen als Achini ist. Sie stürzt sich nicht sofort in jedes neue Spiele-Abenteuer, sondern lässt ihrer Schwester ganz gerne erst einmal den Vortritt, wenn es  darum geht, Neues auszuprobieren oder sich in den Mittelpunkt zu drängen. So ist es oft Achini, die dafür sorgt, dass die Beiden freiwillig vor allen anderen Mädchen ein Lied singen oder einen kleinen Tanz aufführen. Davon ist Sachini zwar nicht immer begeistert, dennoch lässt sie ihre Schwester dann nicht im Stich und zieht schließlich mit.

    Auch in diesem Jahr habe ich mich bei denjenigen Mädchen, die schon ein paar Jahre bei uns im Angels Home leben, vordergründig mit der singhalesischen Akte auseinandergesetzt, um die Familiengeschichte und deren Veränderungen ein wenig zu beleuchten.

    Wie bereits im Aufnahmebericht der Zwillinge geschildert, wurden die Beiden bereits kurze Zeit nach ihrer Geburt von den Eltern verlassen und anschließend von der Großmutter versorgt. Dem bleibt im Prinzip nicht sehr viel hinzuzufügen, außer, dass man mittlerweile davon ausgeht, dass die Eltern ihre beiden Töchter nicht gemeinsam im Stich gelassen haben, sondern dass zuerst die Mutter der Mädchen ihren Mann verlassen hat. Dieser lebte zum damaligen Zeitpunkt mit seiner Familie im Haus der Oma der Mutter, mit der er sich dann auch weiterhin um die kleinen Zwillinge kümmerte. Über den Verbleib der Zwischengeneration (Mutter der Mutter) haben wir keinerlei Auskünfte. Fakt ist, dass quasi die Uroma von Sachini und Achini die beiden Mädchen großgezogen hat, nachdem auch der Vater eine neue Partnerin hatte und sich aus dem Staub machte. Erst als die alte Frau zu gebrechlich wurde, um sich angemessen um ihre Urenkel zu kümmern, übergab sie die Mädchen für eine Heimunterbringung dem Jugendamt. Ihr Sohn (das wäre dann quasi der Onkel der Mutter) und seine Frau haben Sachini und Achini am Anfang noch manchmal bei uns besucht und sie sogar ein- oder zweimal in den Ferien zu sich genommen, damit auch die Uroma sie sehen konnte. Da das Ehepaar jedoch eigene Kinder und Enkelkinder hat, wurde der Kontakt irgendwann weniger und nun ist es schon wieder fast ein ganzes Jahr her, als Sachini und Achini ihre Uroma zum letzten Mal gesehen haben. Momentan versuchen wir, die alte Frau oder ihren Sohn zu kontaktieren, um in den bevorstehenden Schulferien ein (vielleicht letztes) Treffen zu arrangieren. Es wäre schön, wenn die Zwillinge einige Zeit mit ihren Angehörigen verbringen könnten.

    Vor ca. ein oder zwei Jahren hatte das Jugendamt auch einmal angedacht, die beiden Mädchen für eine Adoption freizugeben, da eben außer der Uroma kein näherer Verwandter mehr da ist, der sich um die Beiden kümmert. Die alte Dame bat jedoch darum, mit einer Adoption noch bis nach ihrem Tod zu warten, da sie wohl Angst hatte, dass sie die Beiden dann gar nicht mehr sehen kann. Somit wurde die Entscheidung noch einmal verschoben.

    Für mich ist es immer unbegreiflich, weshalb man die leiblichen Eltern in einem solchen Fall nicht ausfindig macht und zur Verantwortung zieht. Zumindest könnten sie für die Versorgung ihrer Kinder finanziell etwas beisteuern, aber solange sich da am System nichts ändert, wird sich auch in den Köpfen solcher Menschen nichts ändern. Es ist mir ein Rätsel, wie man zwei so süße Mädels einfach im Stich lassen kann und nie wieder nach ihnen fragt. Für Sachini und Achini ist es vermutlich jedoch das Beste, dass sie ihre leiblichen Eltern nie wirklich kennengelernt haben. Sie sind bei uns super in den Heimalltag integriert und wären vermutlich nur noch mehr verwirrt, wenn jetzt auf einmal Eltern auftauchen würden.

    In schulischen Dingen hängt Sachini ihrer Schwester leider um einiges hinterher und konnte auch in den letzten Examen keine besonders guten Ergebnisse erzielen. Allerdings sind wir uns alle absolut sicher, dass dies bei beiden Mädchen mehr an ihrer Faulheit, als an mangelnder Intelligenz liegt. Nicht umsonst werden sie beispielsweise von unseren Praktikantinnen in der regelmäßigen Englischnachhilfe für gute Mitarbeit und Pfiffigkeit gelobt. Es bleibt also zu hoffen, dass Sachini weiterhin ihrer Zwillingsschwester nacheifert und diese bald noch einsieht, dass Schule auch Spaß machen kann… lächelnd

  • geschrieben von Simone Lauber

    Entwicklung Sachini August 2015

    geschrieben von Simone Lauber

    Im ersten Moment immer noch schwer von ihrer Zwillingsschwester zu unterscheiden, stechen beim zweiten Hinschauen doch die kleinen Unterschiede ins Auge. Nicht nur ihr schmaleres Gesicht, sondern insbesondere ihre ruhigere Art unterscheiden Sachini von der pausbackigeren Achini. Mit diesem Zwilling muss man schon immer wieder feinfühliger umgehen. Denn auch heute kommt es noch vor, dass sich dieser sonst so muntere Frechdachs mit großen, traurig-glasigen Augen stumm in sich zurück zieht, wenn sie sich unwohl fühlt.

    Sind es wiederholte Fehler im Englischunterricht oder einmal ein schärferer Ton, weil Sachini vor lauter Spielelust vergessen hat, ihre Schulsachen zusammenzusuchen, so reagiert sie sehr sensibel und braucht dann ihre Zeit, sich zu beruhigen und wieder aus sich herauszukommen.

    In letzter Zeit trieben ihr auch immer wieder mal gröbere Schürfwunden von ihrem ausgelassenen Rumgetolle im Angels Home Tränen in die Augen. Sehr tapfer biss sie dennoch immer die Zähne zusammen, wenn Asadi ihr abends die Verbände wechselte und schnell entlockt es dem Mädchen dann auch wieder eins ihrer unwiederstehlich süßen Lächeln. Asadi und Achini treten immer wieder im Doppelpack auf. Weniger wie Spielkameradinnen, sondern mehr wie ein weiteres Geschwistergespann, denn die schon etwas ältere Asadi, pflichtbewusst und bemüht wie sie ist, nimmt die ihr übertragene Aufgabe sehr ernst, Sachini bei ihrer Alltagsbewältigung unter die Arme zu greifen. Dies ist in einem gewissen Ausmaß auch ganz fruchtbar, da der kleine Rumtreiber von selbst noch nicht so ganz die Liebe zur Ordnung entdeckt hat und es sowohl ihr, als auch uns Praktikantinnen schon mal schwer fällt, etwas in ihrem Schrank zu finden.

    Doch wie ihre Schwester ist auch Sachini schon sehr selbstständig. Sie durchforstet und erobert mit anderen Mädchen den Garten. Oft kann man sie auf ihren Streifzügen beobachten, auf der Suche nach Tüten, Blättern, Holzbrettern und allem, was sich dazu eignet, in Möbel und Geschirr umgewandelt zu werden. Denn die zwei alten Metallbetten, die unlängst im Garten des Angels Home einen neuen Platz gefunden haben, wurden schnell von ihr und den anderen Mädchen in Beschlag genommen, um sich ein „Home“ zu bauen, wie sie sagen. Gastfreundlich wirst du zu Tee und Kuchen gebeten, nachdem du dabei geholfen hast, ein Dach zum Schutz vor Regen und Unwetter zu konstruieren.

    Bei einer Größe von 1,11 m bringt das zierliche Mädchen immer noch nur ein Gewicht von 14 kg auf die Waage. Von dieser physischen Zerbrechlichkeit ist beim Toben im Angels Home jedoch nichts zu erkennen. Sachini ist ebenso wie ihre Schwester zwar ein wenig zierlich für ihr Alter von fast 8 Jahren, allerdings haben beide Mädchen keinerlei gesundheitliche Beschwerden, sondern stattdessen einen großen Bewegungsdrang und normalen Appetit.

    Auch wenn sich Sachini im Englischunterricht immer wieder eher zurückhaltend verhält und gerne dazu neigt, schneller als ihre Schwester, „I don’t know.“ zu sagen, ist sie eigentlich ein recht cleveres Mädchen und sie kann sich auf Englisch schon ganz gut verständigen. Ihr Wortschatz ist zwar noch nicht so umfangreich wie jener ihrer Schwester und auch die Lautdiskrimination oder das Erkennen des Schriftbildes von Wörtern fällt ihr im Vergleich zu ihrer Schwester noch schwerer, Sachini ist aber generell geistig recht reif für ihr Alter. Dies zeigt sich auch in ihren zwischenmenschlichen Kompetenzen. Sofort versteht sie, warum sie jetzt nur ein halbes Blatt Papier haben kann und gibt sich gleich damit zufrieden, genießt dann entgegengebrachte Hilfe und Unterstützung, anstatt sich wie andere Mädchen in stundenlange Streitereien zu verwickeln.

    Im schulischen Bereich ist es leider so, dass Sachini ihrer Schwester ein wenig hinterher hinkt, da sie etwas schlechtere Leistungen erzielt. So konnte sie bei den letzten Schulprüfungen leider in allen Unterrichtsfächern nicht mehr als das untere Drittel der Gesamtpunktzahl erreichen. Die beste Bewertung bekam sie im Fach Umweltkunde, allerdings kann man sagen, dass ihre Leistungen insgesamt auf jeden Fall enormen Verbesserungsbedarf haben. Wir hoffen sehr, dass Sachini es schafft, der Schule und dem Lernen in Zukunft genauso viel Aufmerksamkeit zu schenken wie ihren Puppen und dem ausgelassenen Spielen am Nachmittag.

  • Entwicklung Sachini (September 2014, geschrieben von Claudia Maier)

    Entwicklung Sachini September 2014

    geschrieben von Claudia Maier

    Die zweite Hälfte unseres eineiigen Zwillingspaares ist Sachini. Auf den ersten, zweiten und auch dritten Blick sehen die beiden vollkommen gleich aus. Doch beschäftigt man sich etwas länger mit ihnen, fallen einem immer mehr Unterschiede im Gesicht wie im Charakter auf.

    So gilt Sachini als die Wildere der beiden Schwestern. Unter dem süßesten Lächeln der Welt steckt also ein kleiner Frechdachs, der es faustdick hinter den Ohren hat. Laut unserer Matron fehlen ihr die Reinlichkeit und auch der Ehrgeiz ihrer Schwester Achini. Dies spiegelt sich auch in etwas schlechteren schulischen Leistungen wieder. Gemeinsam mit Salani und Sashini besucht das Zwillingspaar die zweite Klasse der nahegelegenen Dorfschule in Mudukatuwa.

    Die fast siebenjährige Sachini ist mit einer Größe von 1,07 m die etwas kleinere der beiden Schwestern, auch wenn sie beide das gleiche Gewicht von 15 kg auf die Waage bringen. Zu ihrer zugeordneten „Akka“ (großen Schwester) Asadi, mit der sie sich den Schrank teilt, hat sie ein sehr gutes Verhältnis. Auffällig oft kümmert Asadi sich liebevoll, um die kleine Sachini.

    Wie auch ihre Zwillingsschwester spielt Sachini gerne mit den anderen, kleinen Mädchen im Garten, um dort Geschäfte zu eröffnen und jegliches Grünzeug als Lebensmittel zu kaufen. Gerne backt sie Sandkuchen, singt ein Geburtstagsständchen dazu und bietet ihn uns Praktikanten zum Verzehr an. Wie der Garten, so ist auch die Bühne ihr Revier, dort wird Memory gespielt, Dominosteine aufgebaut oder bei HalliGalli wild auf die Klingel geschlagen. Wenn unsere Barbies zum Spielen herausgegeben werden, ist Sachini völlig aus dem Häuschen und drückt die dünnen Barbies ganz fest an sich.

    Auch wenn man vor allem Sachini gelegentlich noch etwas in ihre Schranken weisen muss, so ist das Zwillingspaar aus dem Angels Home nur noch schwer wegzudenken, denn auch die älteren Mädchen haben Gefallen an den Beiden gefunden. Man nimmt sie einfach gerne an die Hand und würde sie am liebsten den ganzen Tag knuddeln.

    Besonders schön ist die gute und liebevolle Beziehung der beiden Schwestern zueinander. So muss man die Eine meist nicht lange suchen, sobald die Andere in Sichtweite ist. Sachini und Achini verbringen viel Zeit miteinander, haben viele gemeinsame Freundinnen und teilen gerne ihre Sachen miteinander. Und als ob es nicht schon schwer genug wäre, die Beiden anhand ihres Äußeren auseinander zu halten, so haben sie auch noch beide fast die gleiche unverwechselbare Krächz-Stimme, die manchmal über den ganzen Hof hallt. Man kann dann nur schwer einschätzen, ob es Sachini oder Achini war, die da gerade lautstark ihr Anliegen zum Ausdruck gebracht hat, aber eines ist sicher: Sobald die Beiden einen dann mit ihren großen Kulleraugen anschauen, ist das sowieso egal, da man ihnen nie wirklich böse sein kann und das wissen die Rabauken auch ganz genau.

  • Interview Sachini (September 2013, geschrieben von Nina Pilz)

    Interview Sachini September 2013

    geschrieben von Nina Pilz

    Hinweis: Auch in diesem Jahr kamen unsere kleinen Interviews wieder für all diejenigen Mädchen zum Einsatz, die noch nicht ganz so lange bei uns im Angels Home leben. Unsere Praktikantinnen Lisa, Helena und Nina haben sich die größte Mühe gegeben, zusätzlich zu jedem Mädchen zumindest einen kurzen Text mit ihren persönlichen Einschätzungen zu verfassen.

    1. Was isst du gerne? Sachini: Ich mag Weintrauben besonders gerne.

    2. Was trinkst du gerne? Sachini: Am liebsten trinke ich Coca Cola.

    3. Welche Farbe magst du am liebsten? Sachini: Meine Lieblingsfarbe ist blau.

    4. Wen magst du am liebsten von den Mädels im Heim? Sachini: Ich mag Asadi besonders gerne.

    5. Wen magst du am liebsten von den Angestellten im Heim? Sachini: Besonders gern habe ich Champa.

    6. Wenn du fliegen könntest, wo würdest du für zwei Wochen bleiben? Sachini: Ich würde gerne nach Italien fliegen.

    7. Welches Tier magst du? Sachini: Ich mag Kaninchen.

    8. Was möchtest du später werden? Sachini: Später möchte ich mal Lehrerin werden.

    9. Was magst du in der Schule und im Angels Home? Sachini: In der Schule spiele ich gerne und im Angels Home mag ich das Spiel Elle am liebsten.

    10. Was machst du gerne in deiner Freizeit? Sachini: Ich lerne gerne.

    11. Welchen Platz würdest du gerne einmal von Sri Lanka sehen? Sachini: Gerne würde ich einmal nach Colombo fahren.

    12. Welche berühmte Person möchtest du einmal treffen? Sachini: Gerne würde ich einmal den Präsidenten von Sri Lanka treffen.

    13. Wenn du viel Geld hättest, was würdest du machen? Sachini: Wenn ich viel Geld hätte, würde ich mir ein Auto kaufen.

    14. Wenn du für einen Tag der Chef vom Angels Home wärst, was würdest du im Heim anders machen? Sachini: Ich würde alles genauso machen.

    15. Welche Musik magst du? Sachini: Ich höre gerne Small Birds.  

    16. Wenn du den singhalesischen Präsidenten treffen könntest, was würdest du ihm sagen? Sachini: „Willkommen!“

    Mit 100 cm und 11 kg ist Sachini ein wenig kleiner und leichter als ihre Zwillingsschwester Achini.
    Wie auch diese fällt Sachini vor allem durch ihr freundliches Wesen und ihre offene Art auf. Schnell geht sie beispielsweise auf Praktikantinnen zu oder schenkt einem zumindest ein breites Lächeln. Dieses zeigt sie außerdem besonders gern, wenn eine Kamera in der Nähe ist. Oft bekommt man auch kleine Geschenke in die Hand gedrückt, so bäckt sie häufig Sandkuchen oder verteilt Blumen, welche sie gesammelt hat.
    Da Sachinis Englischkenntnisse für ihre fünf Jahre recht gut sind, fällt auch die Kommunikation mit Praktikantinnen meist leicht, gegenüber denen sie sich höflich und freundlich verhält.

    Sachini kann aber auch entschlossen und beharrlich werden, beispielsweise wenn es darum geht, einen Ball oder ein Spiel zu ergattern. Um zu bekommen, was sie will, setzt sie in diesen Momenten auch mit Vergnügen ihre großen Augen ein und versucht, einen um den Finger zu wickeln.
    Auch wenn man Sachini bei der Gartenarbeit des Öfteren antreiben muss und sie sich währenddessen oft taub stellt, erledigt sie alltägliche Pflichten und Abläufe recht selbstständig. Wenn es Probleme gibt, sind fast immer ältere Mädchen zur Stelle, welche dann helfen und unterstützen. Besonders Shashikala kümmert sich auffallend oft und fürsorglich um die Zwillinge.

    In ihren ersten Examen in der Schule konnten die Beiden recht gute Ergebnisse erzielen. Auch wenn Sachini ein klein wenig schlechter war als ihre Schwester, so kann man davon ausgehen, dass die Beiden eine gute Auffassungsgabe haben und ihnen das Lernen nicht ganz so schwer fällt wie vielen anderen unserer Mädchen.

    Wir sind gespannt, wie sich Sachini und Achini weiterhin bei uns entwickeln. Mit ihren großen braunen Kulleraugen und dem bezaubernden Lächeln haben wir sie jedenfalls schon jetzt in unser Herz geschlossen.

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