Lernküche

Viele Köche können den Brei auch besser machen.

Hierzu haben uns auch einige Zuschriften erreicht und wir danken euch allen für die kreativen Vorschläge und Pläne. Mittlerweile hat sich bei uns eine Idee festgesetzt, die uns für die zukünftige Verwendung der Räumlichkeit am besten gefallen hat und diese möchten wir euch hiermit vorstellen.

Das letzte mal habe ich gesagt nie wieder selber Fliesen legen! Aber ok, 1 mal geht noch:Zunächst einmal hat Frank im September den einen Teil unserer Ausbildungsstätte, wo bisher der Frisör- und Kosmetikbereich war, komplett mit Fliesen ausgelegt. Hierbei hatte er zwar fleißige Unterstützung von unserem Hausmeister Dissa und unserer volljährigen Subashini, die Kleber angerührt und Fliesen gereicht haben. Dennoch hat Frank die schwerste Arbeit – nämlich das Fliesenlegen selbst – komplett allein verrichtet und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen! Ich staune immer, was der Mann alles kann bzw. was er sich einfach auch mal selbst beibringt. Da können sich sogar die „professionellen“ Fliesenleger Sri Lankas noch eine Scheibe von abschneiden.

Hier zeige ich den Mädchen wie man Pizzateig herstellt und ihn dann ausrollt.Wie auch immer… Als der Raum gefliest war, kamen nach und nach neue Einrichtungsgegenstände und nun fragt ihr euch sicherlich schon, wofür… Okay, dann will ich euch mal nicht länger auf die Folter spannen: Wir haben eine große Küche eingerichtet, wo Frank den Mädels in Zukunft selbst etwas beibringen möchte. Wie sagt man so schön: Schuster, bleib bei deinen Leisten! Und genau das macht Frank jetzt als gelernter Koch, denn wenn er eins noch viiiiiiiiiiiiiiiieeeeeel besser kann als Fliesenlegen, dann ist das die Zubereitung der leckersten Gerichte, die ihr euch vorstellen könnt. (Nicht umsonst nehme ich hier kontinuierlich zu und nicht ab…) Und so war er in den letzten Wochen viel unterwegs, um seine neue Küche ganz nach seinem Geschmack und auch nach Bedarf einzurichten. So haben wir mittlerweile einen kleinen gebrauchten Pizza-Ofen, einen Grill, einige Küchenutensilien aus dem Kinderheim (die dort kaum genutzt wurden) sowie ganz viele andere Hilfsmittel, die man in einer Großküche eben so benötigt. Und es wird auch schon fleißig experimentiert und gekostet. So gab es in der letzten Zeit schon einmal Thunfisch-Pizza für alle Mädels, Hähnchenfleisch vom Grill, Gemüse-Hühner-Eintopf sowie einen Mini-Döner für eine kleine Gruppe fleißiger Helferinnen. Die Mädels sind ganz heiß darauf, Frank in der Küche zu helfen und dabei etwas Neues zu lernen. Dafür lassen sie sogar gerne auch mal Fernsehprogramm am Wochenende sausen, denn beim Kochen mit „Thaththa“ gibt es immer viel zu lachen. Nagut, und natürlich auch viel zu naschen, das darf man nicht vergessen… ?

Die Mädchen warten schon gespannt darauf ihre ersten Pizzen auszurollenFür die Zukunft schweben uns im Zusammenhang mit der neuen Küche so einige Ideen im Kopf rum und wir müssen mal schauen, was sich davon alles realisieren lässt. So möchte Frank zum Beispiel versuchen, regelmäßig mit kleineren Gruppen der älteren Mädchen etwas für das Abendessen zuzubereiten, um damit auch unsere Köchin Nadisha etwas zu entlasten. Auf der anderen Seite lernen die Mädels ein paar neue Gerichte kennen und sie dürfen unter Franks Anleitung alles selbst zubereiten, worauf sie im Nachhinein natürlich tierisch stolz sind. Hier werden die ersten Pizzen belegtAuch das Saubermachen im Anschluss gehört dazu, aber selbst hier sind die Mädchen mit Feuereifer bei der Sache. Momentan werden einfach erstmal ein paar Gerichte ausprobiert, aber wir könnten uns auch vorstellen, das Ganze später noch etwas auszubauen, indem wir zum Beispiel kleine Döner zum Verkauf für die Einheimischen anbieten oder mit kleinen Flyern Werbung bei Touristen in den anliegenden Hotels machen. Somit können interessierte Urlauber und natürlich auch unsere eigenen Besucher sich von unseren Mädchen bekochen lassen oder eventuell auch gemeinsam mit ihnen und Frank kochen. Die Mädchen können damit gleichzeitig etwas im Bereich Gastronomie lernen, d.h. wie deckt man einen Tisch ein, wie bedient man Gäste, was ist wichtig etc. Außerdem überlegen wir, ob wir vielleicht zukünftig in den Ferien auch Mädchen von anderen Kinderheimen zu uns einladen, die hier gemeinsam mit unseren Kindern kochen können und somit mal aus ihrer Einrichtung herauskommen und etwas anderes sehen und schmecken. Es gibt auch noch ein paar andere Pläne, aber dazu berichten wir später mehr, denn es soll ja auch noch ein bisschen spannend bleiben.

Die ersten Pizzen werden in den Ofen geschobenWas die Schneiderei betrifft, so möchten wir diesen Bereich gerne beibehalten und auch weiterhin jungen Frauen die Möglichkeit geben, hier etwas zu lernen und Geld zu verdienen. So schauen wir uns in der nächsten Zeit nach einigen guten Näherinnen um, die zukünftig in der Ausbildungsstätte arbeiten sollen. Die ersten Pizzen selbstgemachten Pizzen. Die können sich doch sehen lassen.Hierbei könnten sie sogar Unterstützung von unserer Nawanjena erhalten, die als eines unserer ältesten Mädchen momentan eine Ausbildung an der Nähmaschine absolviert und danach bei uns einen Job bekommen könnte. In unserer Schneiderei sollen dann – wie schon im letzten Bericht beschrieben - Schuluniformen, Bettwäsche und Nachthemden für unsere Mädchen und später auch für andere Einrichtungen entstehen. Diese Materialien haben wir bisher außerhalb nähen lassen und für diese Dienstleistung Geld bezahlt. Zukünftig könnten wir das also mit unserer eigenen Schneiderei abdecken und zusätzlich jungen Frauen eine Chance auf einen Job geben.

Soviel erstmal zu unseren aktuellen Plänen. Wir freuen uns sehr, dass endlich wieder Leben einkehrt in unsere Ausbildungsstätte und auch Frank hat viel Freude daran, seiner größten Leidenschaft wieder mehr Beachtung zu schenken. Und genauso schmeckt es auch, denn Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen. Guten Appetit!

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