Drylands Presseartikel

Wo helles Kinderlachen zuhause ist

 

JuliaFrank 049Im Rahmen einer Bilder-Ausstellung im Langen Bau in Dreißigacker kann man quasi Julia Fischer und Frank Lieneke bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Ab Samstag, 13. April, werden dort die schönsten Aufnahmen der Fotografin Aileen Rogge zu sehen sein. Sie hat die beiden Deutschen sowie die Kinder über vier Wochen hinweg in ihrem Alltag begleitet. Außerdem werden einige Kunstwerke der Mädchen aus dem Angels Home ausgestellt.

"Angels Home" wurde im Januar 2005 von Frank Lieneke ins Leben gerufen. Die Tsunami-Katastrophe am 26. Dezember 2004 hatte eine Welle der Hilfsbereitschaft in aller Welt ausgelöst, und der Westfale, gelernter Koch, war zeitnah vor Ort, um zu helfen. Bei einer Hilfsorganisation suchte man damals Köche, lehnte ihn jedoch ab, weil er keine sechsmonatige Ausbildung bei dieser Organisation absolvierte. Also machte er, der Sri Lanka aus vielen Urlaubsaufenthalten kannte, sich auf eigene Faust auf, um zu helfen. Inzwischen lebt er schon acht Jahre in Sri Lanka. Durch die Unterstützung seiner Familie und von Bekannten konnte er langfristige Hilfe für zahlreiche elternlose und vernachlässigte Kinder ins Leben rufen. Auf einem gepachteten Grundstück entstand das "Angels Home für Children", dessen räumliche Kapazitäten jedoch rasch ausgeschöpft waren.

Eine größere Spendensumme aus Deutschland ermöglichte es dem Dry Lands Project e.V., 2009 ein eigenes Grundstück zu erwerben. In anderthalb Jahren entstand ein neues Kinderheim. 51 Mädchen aus armen und zerrütteten Familienverhältnissen haben im neuen Heim mit der liebevollen Betreuung von einheimischem Pflegepersonal und ehrenamtlichen Mitarbeitern aus Deutschland ihre Geborgenheit gefunden. Eine Nähwerkstatt, eine Lehrküche, ein Computerraum, eine Bibliothek und zwei Klassenräume bieten den Mädchen, die im Alter von 4 bis 18 Jahren hier leben, vielfältige Betätigungsmöglichkeiten.

Die Arbeiten im hauseigenen Garten, in den Waschräumen oder bei der Fischaufzucht und die Pflege der Tiere bieten neben Kochkursen, Spielen und kreativen Beschäftigungen eine Vielfalt an Betätigungen für die Mädchen, die im Angels Home ihr neues Zuhause fanden. Auch Kandy- Tänze erlernen sie hier - traditionelle Tänze, bei denen sich die Tänzer in anmutiger, artistischer Weise zu den alten Klängen des Landes bewegen.

Dem Erlernen von häuslichen Pflichten wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet, damit jedes Mädchen die Erwartungen, die eine Familie in sie als Frau setzt, erfüllen kann.

Ausbildungsstätte als Ziel

Emesha im NähunterrichtDie ausschließliche Finanzierung des Projektes durch Spenden und Patenschaften gestaltet sich nicht immer einfach. Transparenz ist aber ein Grundanliegen der deutschen Helfer: Jederzeit kann Einsicht in die Entwicklung genommen werden, um jeden Spender zu informieren, was mit seinem Geld geschieht.

Eine Ausbildungsstätte zu schaffen, das ist das neue große Ziel des Dry Lands Projects. Den Mädchen soll damit eine unabhängige, finanziell abgesicherte Zukunft gegeben werden. Auch Kinder von außerhalb sollen die Möglichkeit haben, hier eine handwerkliche Ausbildung zu erwerben. Am Ende sollen sie ein Zertifikat erwerben, welches den Einstieg in den normalen Arbeitsalltag erleichtert. Doch zunächst einmal braucht der Hilfsverein ein Grundstück. 55 000 Euro kostet das Land, welches sich in Nachbarschaft des Heimes befindet und das man mit Spendengeld kaufen will. Auf der Webseite der Organisation kann zu jeder Zeit der finanzielle Fortschritt in einem Spendenbarometer verfolgt werden. Man erfährt ebenso Neues über die Entwicklung im Heim, liest von Praktikanten aus Deutschland, die hier einige Zeit verbringen, erlebt Alltag, Höhepunkte und Feste im Leben der Kinder.

Die Autorin: Im Februar 2013 erfüllte Gisela Ruck aus Wohlmuthausen sich einen Wunschtraum. Sie reiste nach Sri Lanka. Dort besuchte sie auch das "Angels Home" und konnte mit Julia Fischer über ihre Arbeit sprechen. Sie berichtet: "Ich war sehr beeindruckt von dem, was hier entstanden ist. Ein Kinderheim, welches durch klare Strukturen, Sauberkeit, die Vielfalt der Räume, herrliche Lage und das helle Lachen der Kinder geprägt ist. Neugierige, erstaunte, etwas skeptische Augen blickten mich an, als Julia mich in der Teepause als Lehrerin aus Deutschland vorstellte. Schon oft hatten die Kinder Besucher zu Gast, und so nahm ihr Tageslauf rasch seinen gewohnten Gang."

 

 

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