Drylands Presseartikel

Presse/News. „Selbst tätig werden, statt nur zuschauen“.

Katja SorowskyZiel ihrer Reise ist das Dorf Marawila an der Westküste des Inselstaates - genauer gesagt, das Angels Home for Children. Dabei handelt es sich um ein Kinderheim für Mädchen, in dem die Kinder ihre teilweise traumatischen Erlebnisse aus der Vergangenheit verarbeiten und ihre Kindheit wieder genießen können. Gegründet wurde das Heim von der gemeinnützigen Hilfsorganisation Dry Lands Project, welche im Januar 2005 anfänglich als Tsunami-Sofortmaßnahme von dem Deutschen Frank Lieneke ins Leben gerufen wurde. Mittlerweile formte er daraus eine langfristige Entwicklungshilfe für elternlose und vernachlässigte Kinder in Sri Lanka.
Die gebürtige Meiningerin Julia Fischer unterstützt ihn dabei bereits seit mehreren Jahren vor Ort (wir berichteten). Und genau Julia Fischer war es auch, die Katja auf die Idee gebracht hat, es ihr gleich zu tun und sich im Dry Lands Project zu engagieren. „Ich kenne Julia seit längerem und habe schon mehrere Vorträge von ihr gehört. Seit einiger Zeit spiele ich schon mit dem Gedanken, ein Praktikum im Angels Home for Children zu absolvieren. Aber eigentlich war das erst für die Zeit nach Abschluss meines Studiums geplant“, erzählt die Lehramtsstudentin. Und dann kam doch alles anders. „Durch einige glückliche Zufälle hat es sich ergeben, dass ich diese Semesterferien keine weiteren Verpflichtungen habe und somit drei Monate am Stück in Sri Lanka verbringen kann.“ Damit erläutert Katja Sorowsky nur einen Grund, der dazu beigetragen hat, dass ihre Bewerbung vom Dry Lands Project mit offenen Armen empfangen wurde. Denn so ein verhältnismäßig langer Aufenthalt birgt natürlich einige Vorteile. „Man benötigt ja doch einige Zeit, um sich auf Kultur, Klima und Leute einzustellen und sich in die Aufgaben einzuarbeiten“, so Katja. Auch ihre sehr guten Englischkenntnisse, die sie sich während eines einjährigen USA-Aufenthaltes angeeignet hat, machen Katja zu der Idealbesetzung für ein Praktikum im Angels Home for Children. Denn eine ihrer Hauptaufgaben dort wird es sein, die Mädchen in der englischen Sprache zu unterrichten. Außerdem kümmert sie sich mit um deren Freizeitgestaltung nach der Schule und an den Wochenenden. „Ich möchte vor allem dazu beitragen, dass die Kinder sich sportlich aktiv beschäftigen. Das bietet sich ja auch an, da ich Sport auf Lehramt studiere. Aber auch die Kreativität soll nicht zu kurz kommen, also steht auch mal Basteln auf dem Programm“, erläutert Katja ihre Pläne.

Ob beim Hospitieren im Rahmen ihres Studiums oder als Kinder-Skilehrerin in Österreich, Erfahrungen im Umgang mit Kindern hat sie schon einige sammeln können. Doch Katja weiß, dass sie in Sri Lanka Situationen erwarten wird, bei denen ihr diese Kenntnisse wenig hilfreich sein werden: „Ich werde in eine komplett andere Kultur eintauchen und damit ist der Umgang mit den Kindern sicher auch ein wenig anders. Außerdem haben diese Mädchen in ihrem jungen Alter meist schon schwere Schicksalsschläge erlitten, was besonderes Einfühlungsvermögen erfordert.“

Spezielle Erwartungen hat Katja nicht an ihr bevorstehendes Praktikum. Sie hofft allerdings, sich individuell in die Arbeit des Projektes mit einbringen zu können. „Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, das letzte Pflicht-Praktikum während meines Studiums an einer deutschen Schule zu absolvieren. Denn nur hospitieren und damit zuschauen, was andere tun, ist mir zu wenig. Ich möchte selbst tätig werden und dadurch praktische Erfahrungen für meinen späteren Beruf sammeln“, erklärt Katja.
Wenn sie ab Oktober wieder zurück in Deutschland ist, wird sie sich auf ihr Staatsexamen vorbereiten. Wo sie sich dann allerdings nach Abschluss des Studiums niederlässt, kann sie noch nicht genau sagen: „Ich werde mich in Thüringen aber auch im gesamten restlichen Bundesgebiet bewerben und mal schauen, wo es mich letztendlich hin verschlägt.“

Über ihren Aufenthalt im Angels Home for Children wird Katja in den nächsten drei Monaten an dieser Stelle für uns berichten. Wer mehr über das Hilfsprojekt erfahren will, oder die Tagebucheinträge von Frank Lieneke, Julia Fischer und ehemaligen Praktikanten lesen möchte, kann dies auf der Homepage des Dry Lands Project tun.

 

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