Drylands Presseartikel

Praktikum im Kinderheim mit Kokosnuss

berichtet, bei dem ich seit nunmehr sieben Jahren als ehrenamtliche Mitarbeiterin im Kinderheim Angels Home for Children in Marawila/Sri Lanka tätig bin“, schreibt die gebürtige Meiningerin Julia Fischer.

Sie betont in ihrer jüngsten E-Mail: „Ich freue mich stets über die kontinuierliche Berichterstattung über unsere Arbeit, die uns dabei hilft, in Meiningen und Umgebung im Gedächtnis zu bleiben und zusätzliche Spendengelder zu akquirieren.“

„Zuwachs“ bekommen

Seit neuestem hat der Verein „Zuwachs“ bekommen: „Aktuell werden wir im Angels Home von Lisa-Marie Baumann als Praktikantin unterstützt. Lisa-Marie ist einerseits die Schwester meiner besten Freundin Kathi und andererseits die Tochter des Meiningers Rolf Baumann, dem langjährigen Landtagsabgeordneten der SPD. Ihre Familie war in den vergangenen Jahren schon häufig bei uns zu Besuch und unterstützt eines unserer Mädchen durch eine Kinderpatenschaft. Nun hat sich Lisa-Marie entschlossen, uns aktiv zu helfen und wird während ihres gesamten zweieinhalb-monatigen Aufenthaltes Tagebuch auf unserer Homepage führen.“

Lisa-Marie Baumann schreibt: „Als ich mich im Rahmen meiner Seminarfacharbeit vor zwei Jahren noch näher mit dem Kinderheim in Marawila beschäftigt habe, träumte ich davon, selber ein Praktikum im Angels Home zu machen. Umso mehr freue ich mich, dass ich nun die Chance bekommen habe, selber vor Ort aktiv zu helfen.“ Die 20-Jährige war nach ihrem Abitur in Meiningen nach Jena gezogen, um dort ein freiwilliges Jahr in der Villa Rosenthal zu absolvieren. „Die meiste Zeit verbrachte ich damit, Ausstellungen und Veranstaltungen vorzubereiten. Doch auch die Arbeit mit Kindern machte mir sehr viel Spaß. Ich durfte sie durch die schöne Villa führen und anschließend gemeinsam mit ihnen malen. Nun bin ich sehr gespannt auf die Erfahrungen, die ich in Sri Lanka mit den Kindern, den Menschen und der Kultur machen werde.“ Nach dem Praktikum will Lisa-Marie Baumann ab 2015 ein duales Studium im Bereich BWL – Event, Messe, und Kongressmanagement – in Hamburg beginnen.

Erste Erlebnisse

Nun ist die junge Frau bereits vor Ort. Sie schildert ihre ersten Eindrücke: „Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hier im Angels Home durfte ich schon an meinem dritten Tag Teil eines – für mich – spannenden Ereignisses sein: Die Kokosnusspflücker waren da! Am Samstag weckte ich zum ersten Mal gemeinsam mit Antonia die Mädels. Ziemlich verschlafen setzten wir uns an

den Tisch und tranken gemeinsam Tee. Theekshani, unsere Hauptmatron, erzählte uns dann, dass die Kokospflücker kommen werden. Was für die Kinder und die Matrons normal ist, war für uns zwei Neulinge ein aufregendes Abenteuer. Wir konnten das Warten kaum aushalten! Doch schon ein paar Stunden nach dem Aufstehen war es dann soweit.

Die Kokosnusspflücker kletterten ohne Sicherung und mit ihrer Sichel um den Körper die Palmen hoch. Durch eine elegante Klettertechnik sah man ihnen die Anstrengung keineswegs an. Als sie dann in den Palmenblättern verschwanden, wurden zuerst ein paar Blätter gekürzt, dann knallten die ersten Kokosnüsse so laut auf den Boden, dass Antonia und ich uns auf der Dachterrasse in Sicherheit brachten. Wir amüsierten uns wie kleine Kinder an diesem Spektakel, dem wir hätten den ganzen Tag zuschauen können.

Als wir wieder hinunter gingen, lagen alle Kokosnüsse auf einem Haufen. Vindiya erklärte mir, dass ich alle Kokosnüsse, die gesprungen sind, auf einen anderen Haufen legen sollte. Also fing ich gemeinsam mit ein paar anderen Mädels an, die Kokosnüsse zu sortieren. Allerdings war das doch nicht ganz so einfach, wie ich mir das gedacht hatte. Da die Mädels sich oft nicht einig waren, ob die Kokosnuss in Ordnung ist oder nicht, wanderten viele Kokosnüsse von einem Haufen zum anderen und wieder zurück.“

Mit viel Spaß

Nach einiger Zeit des Hin- und Her-Tragens der Kokosnüsse wurden die jungen Frauen zum Nachbargrundstück gerufen. „Dort waren die Kokosnüsse schon an drei Stellen gestapelt. Nun war es unsere Aufgabe, alle Kokosnüsse auf einen Haufen zu legen. Wir stellten uns in Reihen zwi-

schen die Haufen und warfen uns gegenseitig, wie in einem Film, die Kokosnüsse zu. Das dauerte ziemlich lange, aber wie hatten sehr viel Spaß dabei. Nachdem alle Kokosnüsse auf einem Haufen sortiert waren, wir uns alle verschwitzt und völlig fertig auf den Boden setzten, sagte Theekshani: ,Now, I have to count them...‘. Theekshani zählte ungefähr 2000 Kokosnüsse. Für uns ein sehr aufregender und lustiger Tag!“

Dry Lands Project e. V.

- Die Meiningerin und Diplom Kommunikationspsychologin (FH) Julia Fischer ist seit sieben Jahren als ehrenamtliche Mitarbeiterin im Kinderheim Angels Home for Children in Marawila/ Sri Lanka tätig.

- FW Meininger Tageblatt berichtet in unregelmäßigen Abständen über das Kinderheim und den Verein Dry Lands Project, den Frank Lieneke, Leiter des Kinderheimes, 2005 ins Leben gerufen hatte.

- Der Verein kümmert sich um elternlose und vernachlässigte Kinder in Sri Lanka. Der Verein öffnete 2006 seine erste eigene Einrichtung: das Kinderheim in Marawila, in dem Mädchen von 4 bis 18 Jahren untergebracht sind.

- Die Mädchen erhalten Unterricht und Lebenshilfe allgemein.

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