Drylands Presseartikel

Mädchen sollen leben lernen

Alina Schroeter (21) startet am Montag zu einem Praktikum bei der Organisation „Dry Lands Project“ in Sri Lanka. Die Münsteranerin macht sich schon mal mit den Geldscheinen des Inselstaats vertraut. Foto: erh

Samira Schroeter sieht dem 6. August bestimmt mit gemischten Gefühlen entgegen. Das weiß ihre große Schwester Alina. Sie wird am Montag zu einem dreimonatigem Praktikum aufbrechen, und zwar bei der Organisation „Dry Lands Project“ in Sri Lanka. Das an sich wäre nichts ­Besonderes – nur: Alina Schroeter hat bereits ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert – in einer Boarding School in Kampala in Uganda. „Meine Schwester hat mich da schon sehr ver misst“, erzählt die 21-Jährige.

Vom Flughafen in Greven aus geht es nach Frankfurt, von dort über Neu Delhi nach Colombo. Rund 30 Stunden wird die Studentin unterwegs sein.

Das Dry Lands Project ist stets auf der Suche nach ­zuverlässigen und flexiblen Praktikantinnen, die sich vorstellen können, eine bestimmte Zeit mit Mädchen im Angels Home for Children in Marawila (Westküste Sri Lankas) zu verbringen. Dort und in daran angegliederten Ausbildungsstätten bekommen Mädchen und junge Frauen die Möglichkeit, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und nach ihren ­Fähigkeiten und Interessen zu gestalten.

„Das Projekt hat mich ­interessiert – und dann habe ich mich beworben“, berichtet die Münsteranerin. Gut zwei Wochen später gab es die Zusage. Julia Fischer koordiniert die Praktika vor Ort. Ein Termin wurde ab­gestimmt. „Sie hat mir Mail-Adressen von ehemaligen Praktikantinnen gegeben, damit ich mir ein erstes Bild machen konnte.“ Alina Schroeter hat sich aber entschieden, ins „kalte Wasser“ zu springen.

Zuvor hatte sie sich etwa zwei Monate im Internet über verschiedene Möglichkeiten informiert, ein Praktikum im Ausland zu machen. „Ich kann mir ohnehin vorstellen, für ein paar Jahre Deutschland zu verlassen“, gibt sie einen Einblick in ei­ne für sie denkbare Zukunft.

Derzeit studiert Alina Schroeter Biologie sowie Kultur- und Sozialanthropologie, will aber ins Lehramtsstudium wechseln.

Die Überlegung, überhaupt Sri Lanka für das Praktikum ins Auge zu fassen, ist „bestimmt“ von einer Freundin beeinflusst worden. „Die Eltern stammen von dort. Sie hat viel über das Land erzählt.“

Alina Schroeter geht davon aus, dass sie sich schnell einleben kann. Ansonsten freut sie sich auf viele neue Kontakte und die Arbeit mit den Mädchen. „Vielleicht kann ich sogar Erfahrungen aus Uganda einbringen.“ Ein Problem bereitet der jungen Frau ein wenig Unbehagen: „Scharfes Essen“ sei nicht so ihr Ding. „Aber da werden sich wohl Wege finden.“

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