Drylands Presseartikel

Der Alltag im Angels Home for Children. 18.03.2011

da nur zwei der ältesten Mädchen, die Schule bereits abgeschlossen haben, im Heim sind. Am Wochenende hingegen laufen uns meist schon in der Einfahrt die ersten der insgesamt 36 Mädchen entgegen und ich werde freudestahlenden mit „Good Morning, Svenja!“ begrüßt. Dieser Moment gehört zu meinen Lieblingssituationen im Alltag hier in Marawila. Nachdem wir unsere Arbeitskleidung – einen blauen Wickelrock und die passende Bluse dazu – angezogen haben, geht die Arbeit los. Die Aufgaben sind vielfältig. Sie reichen von der Nachhilfe mit den Kindern bis hin zur Arbeit am Computer. Vormittags gebe ich unter der Woche einem der beiden älteren Mädchen, die im Heim sind, eine Stunde Nachhilfe am Computer. Mali ist 17 Jahre alt und wird voraussichtlich als Angestellte des Angels Home hier bleiben.

Die restliche Zeit, bis die ersten Mädchen aus der Schule kommen, nutze ich für die Vorbereitung der Englisch-Nachhilfe am Nachmittag und beispielsweise für das Schreiben von Tagebucheinträgen für die Homepage des Dry Lands Projects oder für Werbemaßnahmen für das Projekt.

Mittags kommen gegen halb zwei die letzten Kinder aus der Schule, die in ihren Schuluniformen (ein weißes Kleid, weiße Schuhe und eine rote Krawatte) einfach bezaubernd aussehen, wenn sie alle gemeinsam – ob groß oder klein – die Einfahrt zum Haus heruntergehen. MittagstischNachdem sie die Uniform gegen die Alltagskleidung ausgetauscht haben, wird zusammen an einem langen Steintisch Mittag gegessen. Dazu benutzt man hier weder Messer noch Gabel, sondern isst mit den Fingern. Jeden Mittag gibt es Reis mit verschiedenen Beilagen, die hier alle „Curry“ genannt werden – Gemüse, Fleisch, Fisch, usw.

Bis drei kann dann noch ein bisschen gespielt werden und wenn die Glocke geläutet wird (das wird sie zu jedem neuen Tagesabschnitt, da hier kaum jemand eine Uhr trägt), geht die Hausaufgaben- und Nachhilfezeit los. In den Englisch-Nachhilfestunden, die um drei und um vier (nach dem Tee) stattfinden, sind pro Stunde zwei bis drei Mädchen, damit ein intensives Arbeiten möglich ist. Diese werden von den Praktikantinnen gestaltet. Ein Teil der Kinder hat an den Nachmittagen unter der Woche bzw. am Samstagvormittag noch Nähunterricht, Nachhilfe in Naturwissenschaften, Nachhilfe am Computer, Matheunterricht oder Tanzunterricht.

Svenja und FreundeDie Kinder, die mit der Nachhilfe und den Hausaufgaben fertig sind, können dann noch bis halb sechs spielen. Eines der Lieblingsspiele ist Elle, das ist eine Sri Lankische Version von Cricket, die irre viel Spaß bringt! Die kleineren Kinder, die sich an Ballspielen nicht unbedingt begeistern können, lieben vor allem einen kleinen, rosa Koffer mit Plastikgeschirr zum Sandkuchenbacken und Tee trinken. Um halb sechs läutet dann auch – für die Praktikantinnen zum letzten Mal – die Glocke, da die Kinder dann mit der Gartenarbeit beginnen und wir uns so langsam auf den Weg nach Hause machen. Auf dem Rückweg lassen wir dann ab und zu den Tag mit einer Trink-Kokosnuss auf den Steinen am Meer ausklingen oder setzen uns einfach nur an den Strand (der leider nicht so schön ist, wie man es sich immer vorstellt) und genießen den Sonnenuntergang. Da bereits um kurz nach halb sieben die Sonne untergegangen ist und es bald dunkel wird, ist dann nach dem Duschen, Abendessen und Wäsche waschen der Tag auch vorbei und wir fallen gegen zehn ins Bett, da die Hitze und die Kinder dazu beitragen, dass man hier ganz viel Schlaf braucht.

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