Drylands Presseartikel

Das war mein Jahr

Die 45-Jährige hat zwei Monate zwischen November und Februar 2013/2014 in einem Mädchenheim auf Sri Lanka ausgeholfen.

Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr Heiligabend. Da hat sie mit den Mädchen Zimtsterne und Mürbeteigplätzchen gebacken. "Plätzchen backen bei 30 Grad ist schon was anderes", erzählt Nobs lachend. Viele der Kinder im "Angels Home for Children" in Marawila im Westen Sri Lankas blieben auch über Weihnachten im Heim und waren neugierig auf die deutschen Plätzchen. "Das waren ganz besondere Weihnachten", meint Nobs.

Im Heim stand Nobs mit den Kindern um halb 6 auf, dann ging es erst zum Frühsport und anschließend zum Frühstück. "Für mich war es eine ganz neue Rolle, als Freiwillige die Kinder in ihrem Alltag zu begleiten", berichtet Sigrid Nobs. Nachmittags stand sie dann selbst vor den Kindern und gab Englischunterricht. "Mit den Kindern haben wir Englisch gesprochen, aber zur Not kann man sich ja auch mit Händen und Füßen gut verständigen."

Wenn die Kinder abends im Bett waren, waren auch die Freiwilligen meist müde und haben entspannt. "Meistens blieben wir im Heim, weil es zum einen keine Möglichkeiten gab, und zum anderen ist es als Frau zu gefährlich, bei Dunkelheit unterwegs zu sein." Das Heim selbst befindet sich auf einem abgeriegelten Gelände. "Bis ich mich daran gewöhnt hatte, hat es schon etwa zwei Wochen gedauert", berichtet Nobs. Besonders da sie in Freiburg gerne joggt und ihre Freizeit in der Natur verbringt.

Ungewohnt war für sie auch ein Ausflug zum Strand. "Als wir aufbrechen wollten, waren alle Mädchen komplett mit Hose und Oberteil angezogen. Da habe ich gemerkt, dass es hier üblich ist, komplett bekleidet ins Wasser zu gehen", erzählt Nobs.

Seit sie wieder zu Hause in der Wiehre ist, genießt sie ganz besonders ihre Waschmaschine, denn in Sri Lanka wurde täglich mit der Hand gewaschen. In ihrem Job als Projektleiterin für eine Softwarefirma findet sie nicht die Zeit, sich ehrenamtlich zu engagieren. "Seit ich hier bin, arbeite ich wieder viel, aber ich kann mir gut vorstellen, wieder eine Auszeit zu nehmen und mich sozial zu engagieren." Ihre Auslandserfahrung habe ihr vor allem Gelassenheit gebracht. "Ich habe gemerkt, dass es nicht immer 100 Prozent sein müssen; auch mit wenigen Mitteln kann man gut auskommen, und es klappt trotzdem", sagt Nobs.

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