Schon seit Ende April gehen die Mädels nicht mehr in die Schule! Leider ist die Öffnung der Schulen noch immer nicht in Aussicht. Zwar sinken die Zahlen der Corona-Neuinfektionen wieder, und seit Ende Juni haben die Geschäfte wieder offen, allerdings weiß man nicht, wie sich die Situation weiter entwickeln wird. Wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen, indem Rika und ich uns Freizeitbeschäftigungen (wie beispielsweise eine Bastelaktion oder das gemeinsame Backen von Pancakes) ausdenken. Auch eine Schnitzeljagd und einen Hindernisparcours haben wir schon veranstaltet.
Vormittags geben Rika und ich Englischunterricht, dabei werden die Kinder in insgesamt 3 Gruppen - und zwar nach dem Alter - aufgeteilt. Ich versuche ihnen Englisch auf spielerische Art näherzubringen, damit sie den Spaß und die Lust daran nicht verlieren. So haben wir zum Beispiel letztens ein Brettspiel zu Begriffen aus dem Bereich Wetter auf Englisch gespielt. Der Wissensstand der Mädchen ist teilweise sehr unterschiedlich, das erschwert leider manchmal etwas den Unterricht. So kommt es auch mal vor, dass ich die schon besser Englisch sprechenden Mädchen zu Lehrerinnen ernenne und sie die anderen Mädchen dann abfragen oder ihnen etwas erklären. Das macht ihnen erstaunlich viel Spaß!
Trotz allem merkt man aber langsam, dass diese Situation auch den Kindern zu schaffen macht: Sie sehen ihre Schulfreunde nicht mehr und müssen zwangsläufig den ganzen Tag im Heim bleiben. Besuch bei Verwandten ist leider seit über 1,5 Jahren auch nicht möglich und ins Angels Home dürfen die Angehörigen derzeit auch nicht kommen. Zu den ein oder anderen Streitigkeiten kommt es durch das dauernde Aufeinandersitzen auch hin und wieder, was natürlich völlig normal ist bei der Vielzahl an Mädels.
Somit bleibt nur zu hoffen, dass die Schulen so bald wie möglich wieder aufmachen und die Mädchen wieder in ihren ehemals gewohnten Alltag zurückkehren können.
Liebe Grüße aus dem Angels Home,
Nena