Einmal kurz blinzeln und schon bin ich am Ende meiner Zeit im Angels Home angekommen. Umso fremder ich mich zu Beginn gefühlt hatte, umso heimischer fühle ich mich jetzt, wo es Zeit wird zu gehen. Meine Erwartungen sind nicht ansatzweise dem gerecht geworden, was ich während meiner Zeit in Marawila und dem Angels Home erlebt habe. Von einem Heiratsantrag mitten auf der Straße, über verrückte Busfahrten bis hin zu katholischen und buddhistischen Gottesdiensten habe ich alles mitgenommen und möchte keine Erfahrung missen.
Auch wenn ich dachte ich wäre diejenige die den Kindern etwas beibringen würde, haben mir die Kinder mindestens genauso viel beigebracht. Unter anderem weiß ich jetzt, wie man eine Krawatte bindet und habe einige Wörter und Redewendungen in der Landessprache lernen können. Über dem stehen jedoch viel wichtigere Werte, die mir die Kinder vermittelt haben, allem voran Dankbarkeit für die kleinen Dinge im Leben, bedingungslose Liebe und die Gabe schnell zu verzeihen und das Leben nicht immer zu ernst zu nehmen. Ich habe das Gefühl eine neue Wertschätzung für so einiges erlangt zu haben, was man in Deutschland als selbstverständlich betrachtet. Die Liebe, die mir entgegengebracht wurde, war überwältigend und ich wünsche mir nichts mehr, als dass die Mädchen glücklich sind und sich in eine gute Richtung entwickeln. Ich bin davon überzeugt, dass das Angels Home der perfekte Ort dafür ist.
Ein großes Dankeschön an das einheimische Personal, was mich immer bei meinen kleinen Projekten mit den Kindern unterstützt und uns jeden Tag super leckere Gerichte gezaubert hat. Danke an Julia, die besonders meine Anfangszeit sehr angenehm gestaltet hat und natürlich an meine „WG-Mitbewohnerin" Babett, die immer mit mir und den Mädels joggen war. Letztendlich auch Danke an Frank, ohne den das Projekt gar nicht existieren würde.
Ich werde diese einmalige Erfahrung niemals vergessen und freue mich darauf die Kinder eines Tages wieder besuchen zu können.
Danke liebe Angels!!
Eure Annabel