Von Tina auf Samstag, 04. Februar 2023
Kategorie: Mitten im Geschehen

The only thing an elephant should carry is a crown!

Mein Herz schlägt für Tiere nicht minder als für Kinder. Als ich 2021 in Sri Lanka war, besuchte ich das Elefantenwaisenhaus in Pinnawala, in der Annahme, dass es sich hier tatsächlich um Hilfe für verwaiste Elefanten handeln würde. Vielleicht war das in den Anfängen von der Regierung auch so gedacht und gelebt. Für mein Empfinden handelt es sich hier aber leider nur noch um eine reine Touristenattraktion, die Geld in die Tasche der Regierung spülen soll. Hier sind schon lange keine verwaisten Elefanten mehr. Die Jungtiere, die hier leben, sind hier in Gefangenschaft geboren. Der Umgang mit den Tieren hat mir persönlich nicht gefallen und widerspricht meinem Verständnis von Tierhilfe. Die Herde wurde auf einen Platz vor der Touristenbühne gescheucht und Tiere die abseits der Herde im Schatten standen, wurden von den Mitarbeitern mit dem „Ankus" zur Herde zurückgetrieben, damit die Touristen besser schauen können. Ich mochte es nicht mit ansehen.

Bei meinem Besuch im Mai 2022 traf ich in Kandy eine Deutsche, die meine Einstellung zu Tieren teilt. Sie wollte dann auch nicht ins Elefantenwaisenhaus und hat das Elephant Freedom Project gefunden, dort als Volunteer ein paar Tage verbracht hat und begeistert war. Auch ich verschaffe mir grundsätzlich immer gerne ein eigenes Bild von solchen Projekten und konnte dieses jetzt auch endlich besuchen. Hier durfte ich eine der besten Erfahrungen meines Lebens machen und 2 Elefantendamen so nahe kommen, wie ich es nie für möglich gehalten hätte.

Hier leben 2 domestizierte Elefanten - Kumari "Prinzessin" (54 Jahre) und Menike "Edelstein" (46 Jahre). 

Wir konnten sie mit Zuckerrohrleckerlies füttern, mit ihnen spazieren gehen und sie sogar baden und mit Kokosnussschalen schrubben. Und das alles in ihrem Tempo. Eine Fotosession und Posieren scheint ihnen ebenso Spaß zu machen, wie unseren Kindern. Zum Herzen, dieser eigentlich wilden und doch auch sanften Tiere blieb auch noch Zeit. Sie dürfen sich ohne Ketten bewegen und müssen keine harte Arbeit mehr in den Holzplantagen verrichten oder fürs Touristenreiten herhalten. Dafür steht dieses kleine, unterstützenswerte Projekt (www.elephantfreedomproject.com).

Hier gilt: Elefant vor Tourist! 

Da sie bereits als Babys - mit Lizenz der Regierung - der Wildnis entrissen wurden, ist eine Auswilderung unmöglich. Sie würden nicht überleben. Aber zumindest dürfen sie jetzt ein friedlicheres Elefantenleben führen, ohne Torturen.

Die Eigentümer würden ihre Elefanten, ihre Einnahmequelle, niemals verkaufen, daher kann man hier Elefanten nur „befreien", indem man sie von ihren Eigentümern pachtet. Die Einnahmen durch die Besuche und die Freiwilligenarbeit werden benötigt, um die Pacht und den Unterhalt der Elefanten zu finanzieren.

Wusstet ihr, dass die Bewegungen eines Elefanten an den Rhythmus ihres Herzens angepasst sind? Weshalb sie auch schnell rennen können, wenn sich ihr Herzschlag beschleunigt.

Wusstet ihr, dass asiatische Elefanten mit dem Alter immer mehr rosa Flecken bekommen? So kann man hier auch unterscheiden, wer Kumari und wer Menike ist.

Wusstet ihr, dass sie quasi auf Zehenspitzen laufen (tiptoeing) und sie trotz ihrer 6 Tonnen leise wie Mäuschen sind? Zack!.... sind sie hinter einem und man bekommt es kaum mit. 

Dicke Elefantengrüße, Tina

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