Von Annabel auf Freitag, 17. Juni 2022
Kategorie: Mitten im Geschehen

Ein straffer Tagesablauf ist hier das A und O

​Ich dachte eigentlich bereits, dass ich ein relativ strukturierter Mensch bin, aber hier wird die präzise Planung des Alltags noch einmal auf ein anderes Level gehoben. Das ist natürlich auch begründet durch die Vielzahl an Mädels (momentan sind es 40), die man ohne eine gute Routine gar nicht im Zaum halten könnte. Von Montag bis Freitag sowie sonntags endet hier die Nacht morgens um 5, indem die Kinder mit einer Glocke geweckt werden. Ab diesem Zeitpunkt an ist so ziemlich jede Minute durchgeplant, sodass die Kinder pünktlich um 7 in die Schule laufen können. Zu den morgendlichen Tätigkeiten zählen Tee und Wasser trinken, Gartenarbeit, beten, waschen und dann für die Schule fertig machen. Auch eine 15-minütige Sporteinheit darf am Morgen nicht fehlen.

Wenn die Mädels dann von der Schule kommen, essen sie Mittag, legen sich gegebenenfalls nochmal kurz schlafen und dann gilt es die Hausaufgaben zu bewältigen. Das stellt sich allerdings bei 40 Kindern als gar nicht so einfach heraus, zumal es hier an den Schulen auch normal ist, dass es keine Hausaufgabenhefte gibt. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, wäre ich ohne mein Hausaufgabenheft völlig aufgeschmissen gewesen…

Am Nachmittag haben die Mädels dann meist Englischnachhilfe in Kleingruppen hier im Angels Home und daran schließt sich dann die schönste Zeit des Tages an – die Spielstunde. In dieser Zeit spielen die Mädels Volleyball, Tischtennis oder Badminton, oder sie haben Schwimmunterricht. Manchmal werden auch die Barbies aus dem Schrank geholt oder Brett- oder Kartenspiele verteilt. Um 18 Uhr geht es dann ans Waschen der Kleidung, um 19 Uhr wird nochmal gebetet und im Anschluss gibt es Abendbrot. Danach haben die Mädels meist noch etwas Zeit, um ihre Hausaufgaben zu vervollständigen oder ein bisschen zu spielen. Für die jüngeren Kinder geht es dann um 21 Uhr ins Bett und die Großen legen sich meist um 22 Uhr schlafen.

Zu Beginn schienen mir die Tage als fast zu durchgetaktet, aber mittlerweile verstehe ich, dass es anders gar nicht möglich ist den Alltag der Mädels zu gestalten. Zwar bekommen die Kleineren oft Hilfe von Größeren, aber ohne feste Zeiten würde dann doch auch Chaos ausbrechen. Ich kann also auch in dieser Hinsicht noch einiges für meinen eigenen Alltag mitnehmen.


Bis zum nächsten Mal,

Annabel

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