Letzten Samstag, an meinem freien Tag, schaute ich mir an, wo wir hier eigentlich Leben. Marawila ist ein kleiner Fischerort an der Westküste Sri Lankas und bis auf ein paar Touristen, die sich aus den Anlagen großer All-inclusive Hotels verirren, ist der Ort ziemlich ursprünglich. Gerade wenn man sich dem Zentrum nähert, ist auf den Straßen viel los und zahlreiche Einheimische laufen die Straße entlang, Fahrradfahrer sind auf ihren verrosteten Fahrrädern unterwegs, viele Tuk Tuks fahren wild umher und die großen, bunten Busse hupen laut. Außerdem findet man entlang der Hauptstraße überall kleine Stände und Läden vor, an denen Gemüse und Obst, Fisch, Fleisch aber auch Reis und Curry und andere fertige Speisen verkauft werden. Auch in den Hinterhöfen befinden sich zahlreiche dieser kleinen Shops und in einer offenen, großen Halle im Zentrum des Ortes findet jeden Freitag ein Markt statt. Leider war ich einen Tag zu spät dort, traf jedoch auch auf ein paar Fischer die ihren Fisch auf den Verkaufsflächen auslegten sowie einige Händler, die das Gemüse zurecht schnitten oder abwogen. Die Menschen begegneten mir mit einer solchen Offenheit und auf eine sehr freundliche, aber nicht aufdringliche Weise. Auch einer der vielen Bäcker, die mit ihren Tuk Tuks durch den Ort fahren, um dort ihre Ware zu verkaufen und dabei die ganze Nachbarschaft mit "Für Elise" beschallen, war am Samstag Morgen unterwegs. Auf dem Weg zurück ins Angels Home, hörte ich plötzlich ein lautes, hilfsbedürftiges Quieken, wusste aber nicht woher es kam, bis plötzlich ein Mofa an mir vorbei fuhr, auf dessen selbstgebauter Ladefläche ein in Tüchern eingewickeltes und festgebundenes Schwein lag. Sowas gibt es auch nur in Sri Lanka!